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E-Mobility-Interview mit dem Bike-Center Schreiber teilen!

„Reden ist Silber, Zuhören ist Gold“

Interview mit Jürgen Schreiber vom Bike-Center Schreiber

Auch in Zeiten von E-Scootern, E-Mopeds und Carsharing gehört das Fahrrad noch immer zu den beliebtesten Fortbewegungsmitteln. Vor allem in Großstädten punktet es mit seiner Flexibilität, seiner gesundheitsfördernden Wirkung und seinen immer neuen Designs und Funktionen. Dabei sind es vor allem E-Bikes, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Wir haben uns mit Jürgen Schreiber vom Bike-Center Schreiber über die verschiedenen Arten, wichtige Auswahlkriterien und aktuelle technologische Entwicklungen unterhalten.

Conplore: Guten Tag, Herr Schreiber! Wir freuen uns, dass Sie Zeit für das Gespräch gefunden haben. Können Sie uns zum Einstieg einen kurzen Überblick über sich selbst und Ihr Unternehmen geben?

Jürgen Schreiber:

Gern. Mein Name ist Jürgen Schreiber und ich bin seit 2007 Inhaber des Bike Center Schreiber in Erlangen. Dabei handelt es sich um ein sehr traditionsreiches Fahrradgeschäft, das bereits 1926 von meinem Großvater Konrad Schreiber gegründet wurde. Ich habe das Geschäft 2005 von meinem Vater Georg Schreiber übernommen. Somit gibt es unseren Laden schon seit über 90 Jahren. In dieser langen Zeit hat sich beim Fahrrad natürlich einiges getan, eine Sache ist aber immer gleich geblieben. Die Zufriedenheit unserer Kunden steht im Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit.

“Dabei richten wir uns auch heute noch nach einem wertvollen Tipp meines Großvaters. Reden ist Silber – Zuhören ist Gold.“

Denn dem Kunden wirklich zuzuhören und seine Bedürfnisse und Anforderungen zu verstehen, ist neben einer transparenten und kompetenten Beratung die wichtigste Voraussetzung für einen nachhaltigen Fahrradkauf.

 

Conplore: Welche Fahrräder spielen in Ihrem Unternehmen eine größere Rolle? Klassische Modelle oder E-Bikes?

Jürgen Schreiber:

Die Verkaufszahlen verlagern sich vom Fahrrad zum E-Bike. Fahrräder werden heute vor allem an Kinder und Jugendliche verkauft. Erwachsenen-Fahrräder werden vor allem von Sportlern nachgefragt, die sich nicht mit dem E-Bike identifizieren können oder die keine 3.000 Euro für ein E-Bike ausgeben können.

“Jedoch können mit dem Modell Dienstradleasing auch sie sich ein E-Bike holen, da hier eine Ersparnis von bis zu 40% gegenüber einem Kauf möglich ist.“

Conplore: Welche Fragen sollte man sich im Vorfeld stellen, wenn man sich das erste Mal nach einem E-Bike umsieht?

Jürgen Schreiber:

Zunächst einmal ist es wichtig, sich über den konkreten Einsatzbereich Gedanken zu machen. Wer zum Beispiel besonders schnell und sportlich unterwegs sein will und überwiegend auf ebener Strecke fährt, könnte sich für ein S-Pedelec (bis 45 Km/h Motorunterstützung) entscheiden. Will man mit seinem Fahrrad morgens auch seine Kinder in die Tagesstätte schaffen, ist evtl. ein E-Lastenrad die richtige Wahl, mit dem man auch größeres Gewicht komfortabel transportieren kann. Weitere verbreitete Typen sind Trekking-, Cross-, Hardtail- und City-E-Bikes.

Die zweite wichtige Frage betrifft die Positionierung des Motors. Motoren sind bei E-Bikes vorn an der Gabel, in der Mitte am Tretlager und hinten an der Nabe zu finden. Heckmotoren etwa überzeugen vor allem mit ihrer direkten Kraftübertragung auf das Hinterrad, während Mittelmotoren zum einen durch den tiefen und mittigen Schwerpunkt das beste Fahrverhalten haben, zum anderen besonders kraftvoll, insbesondere bei Steigungen arbeiten. Darüber hinaus beeinflussen sie das Fahrverhalten kaum. Auf Frontmotoren sollte man eher verzichten, da sie sich negativ auf das Fahrverhalten des Fahrrads auswirken.

 

Conplore: Welche Rolle spielt der Akku?

Jürgen Schreiber:

Der Akku eines E-Bikes wird entweder in den Gepäckträger eingebaut, am Rahmen montiert oder darin integriert. Die Tendenz geht hier ganz klar zur letzten Variante. Sie ist optisch unauffällig, durch das Rohr ist der Akku vor äußeren Einflüssen geschützt und es gibt so gut wie keine Auswirkungen auf den Schwerpunkt des Fahrrads.

“Bei der Reichweite sind verschiedene Faktoren von Bedeutung. Hier spielen die Akku-Kapazität (üblicherweise 500 oder 625 bis hin zu 750 WH), das Akku-Alter, das Fahrradgewicht sowie die Akku- und Motorqualität eine Rolle.“

Doch auch die gewählte Unterstützungsstufe, der Gegenwind und die Steigung haben einen Einfluss, weshalb die Hersteller hier immer nur ungefähre Angaben machen können. Die Reichweite sollte deshalb nie isoliert, sondern immer in Zusammenhang mit anderen Faktoren wie z.B. dem Fahrradgewicht betrachtet werden.

 

Bike Center Schreiber mit Jürgen Schreiber Bike Center Schreiber mit Jürgen Schreiber – Bildquelle: J. Schreiber

 

Conplore: Sie und Ihr Team legen seit jeher viel Wert auf guten Service. Was macht für Sie eine professionelle Kundenbetreuung aus?

Jürgen Schreiber:

Wichtig ist zunächst einmal, dass der Verkäufer sich Zeit nimmt. Zu einem guten Service gehört immer eine ausführliche kompetente Beratung, die durchaus auch mal 1 – 2 Stunden in Anspruch nehmen kann. Interessiert sich jemand für ein Fahrrad, sollte er auch ausreichend Gelegenheit bekommen, es unter Praxisbedingungen zu testen. Dabei ist es wichtig, dass die Sitzposition individuell auf den Fahrer eingestellt wird.

“Weitere Faktoren, die für Service-Qualität stehen, sind eine unbürokratische Gewährleistungsabwicklung vor Ort, eine kurzfristige Terminvergabe, ein schriftlicher Kostenvoranschlag und eine Reparatur innerhalb von 48 Stunden.“

Beim letzten Punkt ist besonders zu beachten, dass viele Werkstätten Reparaturen von fremdgekauften Fahrrädern ablehnen. Deshalb ist es wichtig, vor Ort zu kaufen.

 

Conplore: Haben Sie einen Tipp für Interessenten?

Jürgen Schreiber:

Kaufen Sie Ihr E-Bike vor Ort bei einem Händler Ihres Vertrauens, der einerseits groß genug ist, um eine solide Auswahl an E-Bikes zu bieten, andererseits aber auch nicht so groß, dass er keinen guten Service mehr bieten kann. Die ganz großen Vertriebsunternehmen wollen schnell viel verkaufen und sparen oft am Service.

 

Conplore: Welche aktuellen Trends gibt es bei Fahrrädern?

Jürgen Schreiber:

Die Innovationen spielen sich aktuell vor allem im E-Bike Bereich ab. Hier sind vor allem größere Akkus, kleinere Motoren und unauffälligere Systeme zu nennen, mit denen die elektrischen Fahrräder kaum noch von den herkömmlichen zu unterscheiden sind. Der nächste Schritt werden leichte gewichtsoptimierte E-Bikes sein.

 

Conplore: Lassen Sie uns zum Abschluss noch einen Blick in die Zukunft werfen. Welche Pläne haben Sie mit Ihrem Unternehmen in den kommenden Jahren?

Jürgen Schreiber:

Für 2023/24 ist der Bau eines dreistöckigen Lagers mit 1.000 m² und einer Investitionssumme von 1 Mio. Euro geplant. Wir wollen zum führenden E-Bike-Anbieter der Region werden, der dem Kunden aus über 2.000 E-Bikes (auf Lager) von 2.500 bis 10.000 Euro die ganze Vielfalt der E-Bike anbieten kann.

 

Conplore: Dann wünschen wir Ihnen dabei viel Erfolg und danken Ihnen für die informativen Einblicke.

Über das Bike-Center Schreiber

Das Bike-Center Schreiber wurde 1926 gegründet und gehört zu den größten Anbietern von konventionellen Fahrrädern und E-Bikes in der Region Erlangen. Hier finden Kunden eine große Auswahl an Markenfahrrädern zu einem Top-Preis-Leistungs-Verhältnis sowie eine umfassende Beratung und angeschlossene Werkstatt. Der Familienbetrieb hat zu jeder Zeit mehr als 1.000 Fahrräder und 1.000 E-Bikes auf Lager.

Titelbild: Maurice Müller (mountainmaurice) – pixabay.com

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