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Wirtschaftsnobelpreis – Auszeichnung und Gewinner | Der Nobelpreis für Wirtschaft hat eine lange Tradition

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Beitrag von: Matthias Buchholz

Unternehmen: Conplore

Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften im Überblick

Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ist eine der wichtigsten Auszeichnungen im Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Er wird von der schwedischen Reichsbank verliehen und ist auch unter dem Namen Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften – kurz Wirtschaftsnobelpreis – bekannt. Nach den ersten 5 per Testament von Alfred Nobel eigens verliehenen Nobelpreisen, stiftet seit 1968 (bis heute) die schwedische Reichsbank den gefragten Wirtschaftsnobelpreis.

Wirtschaftsnobelpreisträger chronologisch 1969-2022

Die hier angeführte Liste an Trägern von Wirtschaftsnobelpreisen bietet ihnen einen Überblick über die ausgezeichneten Ökonomen und Wissenschaftler und zeigt ihnen Quantensprünge der Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsforschung, die mit dem Preis prämiert wurden. Deutlich erkennbar ist hierbei eine Multidisziplinarität im Rahmen der Wirtschaftsforschung.
Wie es die Gewinnerstatistik zeigt wurde die Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaftler bis dato vor allem führenden Ökonomen und Wissenschaftlern aus dem anglo-amerikanischen Raum und größtenteils Männern verliehen.

Wer war Alfred Nobel?

Alfred Bernhard Nobel wurde 1833 in Schweden (Stockholm) geboren und ist als Erfinder und Chemiker weltweit bekannt geworden – insbesondere durch die Erfindung des Dynamits (die sichere Nutzung von Nitroglycerin) und als Namensgeber der alljährlich verliehenen Nobelpreise, wovon er selbst aber nur 5 per Testament gestiftet hat. Alfred Nobel verstarb 1896 in Italien (Sanremo). Der Großteil der Nobelpreise wurde von der Schwedischen Reichsbank gestiftet. Mehr über Alfred Nobel lesen Sie im Wikipedia-Eintrag >>.

Wirtschaftsnobelpreise 2010-heute

Jahr 2022
Den Wirtschaftsnobelpreis 2022 teilen sich die drei US-Ökonomen Douglas Diamond (USA), Ex-US Notenbankchef Ben Bernanke (USA) und Philip Dybvig (USA) für die Erforschung von Banken, ihrer Existenz und bzgl. Ursachen von Finanzkrisen.

Jahr 2021
Der Wirtschaftsnobelpreis 2021 geht geteilt an die drei Forscher David Card (USA) (50%), Joshua D. Angrist (USA) und Guido W. Imbens (gemeinsam 50%). Card erhält die Auszeichnung für seine experimentellen Forschungsarbeiten im Bereich Arbeitsmarkt und Arbeitsmarktökonomie (z.B. Auswirkungen eines Mindestlohns). Das Forscherteam wird prämiert für die damit zusammenhängenden methodologischen Beiträge zur Analyse von Kausalbeziehungen.

Jahr 2020
Der Wirtschaftsnobelpreis 2020 geht an die zwei Forscher Paul R. Milgrom (USA) und Robert B. Wilson (USA) für ihre Arbeiten zur Auktionstheorie.

Jahr 2019
Der Wirtschaftsnobelpreis geht in 2019 an die Ökonomen Esther Duflo (USA), Abhijit Banerjee (USA) und Michael Kremer (USA) für ihren experimentellen Ansatz zur Linderung globaler Armut.

Jahr 2018
William D. Nordhaus (USA) gewinnt den Wirtschaftsnobelpreis für seine Integration des Klimawandels in die langfristige, makroökonomische Analyse.

Paul M. Romer (USA) erhält den Nobelpreis Wirtschaft für die Integration technischer Innovationen in die langfristige, makroökonomische Analyse.

Jahr 2017
Richard Thaler (USA) gewinnt den Wirtschaftsnobelpreis für seine Beiträge zur Verhaltensökonomik.

Jahr 2016
Oliver Hart (USA) und Bengt Holmström (Finnland) gewinnen den Nobelpreis in der Kategorie Wirtschaft für die Beiträge zur Vertragstheorie.

Jahr 2015
Angus Deaton (UK / USA) gewinnt den Wirtschaftsnobelpreis für die Analyse von Konsum, Armut und Sozialstaat.

Jahr 2014
2014 geht der Nobelpreis Wirtschaft an Jean Tirole (Frankreich) für die Analyse der Macht und der Regulierung der Märkte.

Jahr 2013
Eugene Fama (USA), Lars Peter Hansen (USA) und Robert J. Shiller (USA) werden 2013 für die empirische Analyse von Kapitalmarktpreisen mit dem Wirtschaftspreis der Nobelstiftung ausgezeichnet.

Jahr 2012
Alvin E. Roth (USA) und Lloyd S. Shapley (USA) erhalten den Stiftungspreis für die Theorie stabiler Verteilungen und die Praxis des Marktdesign.

Jahr 2011
Thomas Sargent (USA) und Christopher Sims (USA) gewinnen den Wirtschaftsnobelpreis 2011 für die empirische Untersuchung von Ursache und Wirkung in der Makroökonomie.

Träger Nobelpreis Wirtschaft 2000-2010

Jahr 2010
Die Amerikaner Peter A. Diamond (USA), Christopher Pissarides (USA / Zypern) und Dale Mortensen (USA) werden prämiert für ihre Analyse von Märkten mit Friktion.

Jahr 2009
Oliver E. Williamson (USA) wird für die Analyse ökonomischen Handelns im firmeninternen Bereich, und Elinor Ostrom (USA) für die Analyse ökonomischen Handelns im Bereich Gemeinschaftsgüter für ihre Wirtschaftsforschung ausgezeichnet.

Länderstatistik Wirtschaftsnobelpreisträger (bis 2022)

Platz 1 – USA
(68 Nobelpreisträger im Bereich Wirtschaft)

Platz 2 – UK
(8 Nobelpreisträger im Bereich Wirtschaft)

Platz 3 – Norwegen
(3 Nobelpreisträger im Bereich Wirtschaft)

Platz 4 – Frankreich, Schweden, Israel
(je 2 Nobelpreisträger im Bereich Wirtschaft)

Platz 5 – Finnland, Indien, Niederlande, Kanada, Deutschland, Sowjetunion
(je 1 Nobelpreisträger im Bereich Wirtschaft)

Jahr 2008
Der Nobelpreis für Wirtschaft geht an Paul Krugman (USA) für seine Analysen der Handelsmuster und Räume wirtschaftlicher Aktivität.

Jahr 2007
Eric S. Maskin (USA), Leonid Hurwicz (USA) und Roger B. Myerson (USA) werden als Nobelpreisträger für die Entwicklung der Grundlagen des Mechanism Design ausgezeichnet.

Jahr 2006
Der Ökonom Edmund S. Phelps (USA) erhält den Preis für die Analyse intertemporaler Zielkonflikte in makroökonomischer Politik.

Jahr 2005
In 2005 werden Thomas Schelling (USA) und Robert Aumann (Isreal / USA) für die grundlegenden Beiträge zur Spieltheorie und zum besseren Verständnis von Konflikt und Kooperation mit dem Ökonomiepreis belohnt.

Jahr 2004
Die Wirtschaftsexperten Finn E. Kydland (Norwegen) und Edward C. Prescott (USA) werden vom Gremium für die Beiträge zur dynamischen Makroökonomik: Die Zeitkonsistenz von Wirtschaftspolitik und die treibende Kraft von Konjunkturzyklen ausgezeichnet.

Jahr 2003
Die Wirtschaftsnobelpreise 2003 gehen an Robert F. Engle (USA) für die Methoden zur Analyse ökonomischer Zeitreihen mit zeitlich variabler Volatilität und Clive W. J. Granger (UK) für die Methoden zur Analyse ökonomischer Zeitreihen mit gemeinsam veränderlichen Trends.

Jahr 2002
2002 werden Daniel Kahneman (USA / Israel) für die Einführung von Einsichten der psychologischen Forschung in die Wirtschaftswissenschaft, insb. bezüglich Beurteilungen und Entscheidungen bei Unsicherheit und Vernon L. Smith (USA) für den Einsatz von Laborexperimenten als Werkzeug in der empirischen ökonomischen Analyse, insbesondere in Studien unterschiedlicher Marktmechanismen als Preisträger ausgewählt.

Jahr 2001
George A. Akerlof (USA), Michael Spence (USA) und Joseph E. Stiglitz (USA) erhalten den renommierten Wirtschaftspreis für ihre Analyse von Märkten mit asymmetrischer Information.

Nobelpreis für Wirtschaft

Wirtschaftsnobelpreisträger 1991-2000

Jahr 2000
Wirtschaftsnobelpreisträger ist James Heckman (USA) für die Entwicklung von Theorien und Methoden zur Analyse selektiver Stichproben.
Hinzu wird Daniel McFadden (USA) für die Entwicklung von Theorien und Methoden zur Analyse diskreter Wahlentscheidungen ausgezeichnet.

Jahr 1999
Robert Mundell (Kanada) erhält den Wirtschaftswissenschaftspreis für die Analyse der Geld- und Fiskalpolitik in verschiedenen Wechselkurssystemen und für die Analyse optimaler Währungsgebiete.

Jahr 1998
Der Wissenschaftspreis im Bereich Ökonomie geht an Amartya Sen (Indien) für die grundlegenden theoretischen Beiträge zur Wohlfahrtsökonomie, u. a. in Entwicklungsländern.

Jahr 1997
Die Wissenschaftler Robert Carhart Merton (USA) und Myron S. Scholes (USA) sichern sich den Preis für die Ausarbeitung einer mathematischen Formel zur Bestimmung von Optionswerten an der Börse.

Jahr 1996
Der Nobelpreis Wirtschaft geht an James Mirrlees (UK) und William Vickrey (USA) für die grundlegenden Beiträge zur ökonomischen Theorie von Anreizen bei unterschiedlichen Graden von Information der Marktteilnehmer.

Jahr 1995
Robert E. Lucas (USA) wird für die Formulierung der Theorie rationaler Erwartungen über das Verhalten der verschiedenen Teilnehmer am wirtschaftlichen Geschehen von der Stiftung ausgezeichnet.

Jahr 1994
Die Wissenschaftler John Forbes Nash Jr. (USA), Reinhard Selten (Deutschland) und John Harsanyi (USA) erhalten den Nobelpreis für die grundlegende Analyse des Gleichgewichts in nicht-kooperativer Spieltheorie.

Jahr 1993
Robert Fogel (USA) und Douglass North (USA) gewinnen den Wirtschaftspreis für die Erneuerung der wirtschaftsgeschichtlichen Forschung durch Anwendung ökonomischer Theorie und quantitativer Methoden, um wirtschaftlichen und institutionellen Wandel zu erklären.

Jahr 1992
Gary Becker (USA) erhält den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für die Ausdehnung der mikroökonomischen Theorie auf einen weiten Bereich menschlichen Verhaltens und menschlicher Zusammenarbeit.

Jahr 1991
Ronald Coase (UK) wird für die Entdeckung und Klärung der Bedeutung der sogenannten Transaktionskosten und der Verfügungsrechte für die institutionelle Struktur und das Funktionieren der Wirtschaft mit dem Preis geehrt.

Wirtschaftsnobelpreise

Nobelpreise für Wirtschaft 1981-1990

Jahr 1990
1990 werden drei Wissenschaftler mit dem Nobelpreis geehrt:

  • William F. Sharpe (USA) für die grundlegenden Beiträge zur wissenschaftlichen Theorie der Preisbildung für Finanzfragen
  • Harry Markowitz (USA) für die Entwicklung der Theorie der Portfolio-Auswahl
  • Merton Miller (USA) für die grundlegenden wissenschaftlichen Beiträge zur Theorie der Unternehmensfinanzen

Jahr 1989
Trygve Haavelmo (Norwegen) gewinnt die Auszeichnung für die Formulierung der wahrscheinlichkeitstheoretischen Grundlagen der Ökonometrie.

Jahr 1988
Wirtschaftsnobelpreisträger ist Maurice Allais (Frankreich) für die bahnbrechenden Beiträge zur Theorie der Märkte und der effizienten Nutzung von Ressourcen.

Jahr 1987
Der Wirtschaftspreis geht an Robert M. Solow (USA) für die Arbeiten über wirtschaftliche Wachstumstheorien.

Jahr 1986
James M. Buchanan (USA) ist der Preisträger 1986 für die Entwicklung der kontrakttheoretischen und konstitutionellen Grundlagen der ökonomischen und politischen Beschlussfassung.

Jahr 1985
Die Nobelpreisauszeichnung Wirtschaft geht an Franco Modigliani (USA) für die bahnbrechende Analyse über das Sparverhalten der Finanzmärkte

Jahr 1984
Die Auszeichnung für Wirtschaftswissenschaftler geht an Richard Stone (UK) für die bahnbrechenden Leistungen bei der Entwicklung von volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungssystemen, wodurch er die Grundlage empirischer Wirtschaftsanalyse radikal verbessert hat

Jahr 1983
Gérard Debreu (USA) gewinnt für die Einführung neuer analytischer Methoden in die volkswirtschaftliche Theorie und für eine rigorose Neuformulierung der Theorie des allgemeinen Gleichgewichts der Märkte.

Jahr 1982
George Stigler (USA) erhält den gefragten „Award“ für die bahnbrechenden Studien der Funktionsweise und der Strukturen von Märkten sowie der Ursachen und Wirkungen von Regelungen der öffentlichen Hand.

Jahr 1981
Der Wissenschaftspreis geht an James Tobin (USA) für die Analyse der Finanzmärkte und deren Auswirkungen auf Ausgabenbeschlüsse und damit auf Beschäftigung, Produktion und Preisentwicklung.

Nobelpreis Wirtschaftswissenschaften

Wirtschaftsnobelpreise bis 1980

Jahr 1980
Lawrence Klein (USA) gewinnt für die Konstruktion ökonomischer Konjunkturmodelle und deren Verwendung bei Analysen der Wirtschaftspolitik

Jahr 1979
Die Wissenschaftler William Arthur Lewis (UK) und Theodore W. Schultz (USA) werden belohnt für bahnbrechende Arbeiten in der Erforschung der wirtschaftlichen Entwicklung, unter besonderer Berücksichtigung der Probleme der Entwicklungsländer.

Jahr 1978
Für die bahnbrechende Erforschung der Entscheidungsprozesse in Wirtschaftsorganisationen geht der Wirtschaftsnobelpreis an Herbert A. Simon (USA).

Jahr 1977
Bertil Ohlin (Schweden) und James Edward Meade (UK) gewinnen mit ihren bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Theorie des internationalen Handels und der internationalen Kapitalbewegung.

Jahr 1976
Milton Friedman (USA) erhält die Auszeichnung für den Beitrag zur Verbrauchsanalyse, zur Geldgeschichte und -theorie sowie die Klarlegung der Komplexität der Stabilisierungspolitik.

Jahr 1975
Leonid W. Kantorowitsch (Sowjetunion) und Tjalling C. Koopmans (USA) erhalten den Preis für den Beitrag zur Theorie der optimalen Ressourcen-Verwendung.

Jahr 1974
Der Preis geht an Gunnar Myrdal (Schweden) und Friedrich von Hayek (UK) für die bahnbrechenden Arbeiten auf dem Gebiet der Geld- und Konjunkturtheorie und die tiefgründigen Analysen der wechselseitigen Abhängigkeit von wirtschaftlichen, sozialen und institutionellen Verhältnissen.

Jahr 1973
Wassily Leontief (USA) gewinnt mit der Ausarbeitung der Input-Output-Methode sowie für die Anwendung bei wichtigen wirtschaftlichen Problemen.

Jahr 1972
Preisgewinner sind John R. Hicks (UK) und Kenneth Arrow (USA) für die bahnbrechenden Arbeiten zur allgemeinen Theorie des ökonomischen Gleichgewichts und zur Wohlfahrtstheorie.

Jahr 1971
Simon Smith Kuznets (USA) gewinnt den Wirtschaftspreis für erfahrungsbasierte Erklärungen von wirtschaftlichem Wachstum.

Jahr 1970
Paul A. Samuelson (USA) erhält den Wirtschaftsnobelpreis als Lob für wissenschaftlichen Arbeiten, mit denen er die Wirtschaftstheorie (statisch und dynamisch) entwickelte und so das Niveau von Analysen in den Wirtschaftswissenschaften erhöhte.

Jahr 1969
Der Nobelpreis geht an Ragnar A. K. Frisch (Norwegen) und Jan Tinbergen (Niederlande) für die Entwicklung und Anwendung dynamischer Modelle zur Analyse von Wirtschaftsprozessen.

Weitere offizielle Nobelpreiskategorien sind Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden. Der Right Livelihood Award wird zwar als Alternativer Nobelpreis bezeichnet, wobei es sich jedoch nicht um den offiziellen Preistitel handelt und keine Verbindung zum offiziellen Nobelpreis besteht.

Quellenverzeichnis / Weitere Infos:
https://www.nobelprize.org/

Bildquellen:

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