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Sind wiederverwendbare Baumwolltaschen sinnvoll?

Vor ein paar Jahren waren Plastiktüten noch allgegenwärtig. Ob es um den Transport von Lebensmitteln, Kleidung oder Spielzeug ging, Plastiktüten waren eine Selbstverständlichkeit. Manchmal musste man Verkäufer sogar bremsen, wenn man auf die Tüte verzichten wollte. Heute hat sich in dieser Hinsicht viel geändert. Plastiktüten sind weitgehend durch Papier- und Baumwolltaschen ersetzt worden. Es gibt jedoch ernstzunehmende Stimmen, die darauf hinweisen, dass diese Tüten das ökologische und klimatische Gleichgewicht stärker beeinflussen als Plastiktüten. Kann man sich also ohne Gewissensbisse für die neue Alternative entscheiden?

Warum ist Plastik überhaupt schlecht für die Umwelt?

Es gibt gute Gründe für nachhaltige Werbeartikel und damit auch für das Bedrucken von Baumwolltaschen, anstatt weiterhin nur Plastiktüten zu verwenden. Denn gerade Plastiktüten sind ein schlimmes Beispiel für die Umweltverschmutzung. Denn ein großer Teil der Tüten landet leider auch heute noch in der Natur. Es ist traurig, an den Ufern von Flüssen, Seen und am Meer auf die einstmals so praktischen Tüten zu stoßen.

Es gibt auch zum Beispiel Berichte über Meeresschildkröten, die sich in Plastiktüten verfangen haben. Und die seltene Meeresbewohnerin ist nur so etwas wie die Spitze des Eisberges. Plastik wurde auch in Fischen und Meeressäugern gefunden, von denen viele später in europäischen Küchen und Mägen enden. Diese Beispiele haben immerhin in Europa für ein Umdenken gesorgt. Viele aus Sicht der Umwelt problematische Werbeartikel sind längst umweltfreundlichen Alternativen wie dem Samenpapier gewichen. Über dieses freuen sich auch Bienen und andere nützliche Insekten.

Plastikmüll am Strand – Bildquelle: MHD ady – pixabay.com

Wie werden Plastiktüten international verwendet?

Nach Angaben des WWF sind weltweit mindestens 267 Tierarten durch die Plastikverschmutzung bedroht. Allein durch Plastiktüten sterben mehr Meerestiere, als statistisch erfasst werden können. Lederschildkröten zum Beispiel fressen gerne Quallen, verwechseln diese aber leider allzu oft mit herumschwimmenden Plastiktüten. Nach Angaben des US Center for Biological Diversity finden sich daher bei 30 % der Lederschildkröten Reste von Plastiktüten in den Mägen.

Wenn es um die Verwendung von Plastiktüten geht, sind die Amerikaner weit an der Spitze. Hier verbraucht jeder Mensch im Durchschnitt eine Plastiktüte pro Tag. Am anderen Ende der langen Liste (Deutschland bewegt sich seit Jahren von der Mitte nach unten) stehen die skandinavischen Länder.

Die Deutsche Umwelthilfe macht deutlich, warum sich das Konsumverhalten in vielen Ländern der Welt am besten sofort ändern muss. Der Organisation zufolge werden nur etwa 1 % der geschätzten 4 Billionen Plastiktüten, die jedes Jahr weltweit produziert werden, ordnungsgemäß recycelt. Ein weitaus höherer Anteil wird auf Mülldeponien entsorgt. Es dauert jedoch etwa 500 Jahre, bis sich die Tüten vollständig zersetzt haben. Aber so lange warten die Menschen nicht, um ihre Abfälle zu verbrennen und schädliche Emissionen in Kauf zu nehmen.

Und wie ist die Ökobilanz von Baumwolltaschen?

Die hier beschriebenen Auswirkungen sind spezifisch für Kunststoff, nicht für andere wiederverwertbare Materialien. Auch Baumwolltaschen brauchen mehrere Jahre, um sich vollständig zu zersetzen, wenn sie in den Wald oder ins Meer geworfen werden. Dieser Zeitraum ist jedoch viel kürzer als bei Kunststoff, und während dieser Zeit stellt Baumwolle keine Gefahr für die Umwelt dar. Natürlich erfordert die Herstellung von wiederverwendbaren Taschen Ressourcen und Energie. Und in beiderlei Hinsicht sind Plastiktüten tatsächlich besser als Baumwolltaschen. Das Gleichgewicht ändert sich jedoch, wenn man bedenkt, dass Plastiktüten selten oder überhaupt nicht wiederverwendet werden.

Warum werden Baumwolltaschen oftmals nicht wiederverwendet?

Baumwolltaschen sind nachhaltig, waschbar und eindeutig besser für die Umwelt . Nur in sehr seltenen Fällen ist die Verwendung von Plastiktüten nach wie vor unvermeidlich.

In Supermärkten werden Baumwolltaschen zu einem deutlich höheren Preis verkauft als Plastiktüten. Außerdem macht es keinen Sinn, bei jedem Einkauf eine neue Baumwolltasche zu kaufen. Es ist daher unvermeidlich, eine Baumwolltasche mitzunehmen, wenn man einkaufen geht – trotzdem wird das immer wieder vergessen, gerade bei einem spontanen Umweg in den Supermarkt. Wenn man jedoch häufig mit dem Auto einkaufen fährt, kann man eine wiederverwendbare Baumwolltasche einfach im Kofferraum bereitlegen. So vermeidet man, an der Kasse doch wieder eine neue Tasche mit auf das Band legen zu müssen.

Titelbild: Kerstin Riemer (KRiemer) – pixabay.com