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Verschiedene Gerüstarten in der Praxis

Du planst Arbeiten am Haus, an der Fassade oder am Dach – und fragst dich, welches Gerüst passt? Hier bekommst du eine klare, leicht verständliche Übersicht über vier gängige Gerüstarten: RollgerüstBaugerüstAlugerüst und Dachfanggerüst. Mit Beispielen, MiniChecklisten und ehrlichen Tipps aus der Praxis. Einfach lesen, richtig entscheiden.

Was du aus diesem Beitrag mitnimmst:

  • Du erkennst schnell, welches Gerüst für welche Baustelle Sinn ergibt.
  • Du sparst Zeit und Geld, weil du nicht „irgendwas“ mietest oder kaufst.
  • Du arbeitest sicherer, weil du die wichtigsten Regeln im Blick behältst.

Rollgerüst – die flexible Lösung zum Schieben

Ein Rollgerüst – oft auch Fahrgerüst genannt – ist ein freistehendes Arbeitsgerüst auf Rollen mit Bremsen. Du baust es einmal auf, stellst die Plattform in der passenden Höhe ein und schiebst es dann dorthin, wo du als Nächstes arbeitest. Typisch ist das zum Beispiel beim Streichen von Decken, beim Einbau von Lampen oder auch gerne bei der Gartenarbeit zum Hecke schneiden verwendet. Durch die schlanke Bauweise passt ein Rollgerüst häufig durch Türen und in Aufzüge; das macht es besonders in Wohnungen, Büros oder Hallen praktisch.

Seine größte Stärke ist die Zeitersparnis. Statt ständig Leitern umzustellen, rollst du das Gerüst einfach ein paar Meter weiter und kannst sofort weiterarbeiten. Das ist nicht nur bequem, sondern auch ergonomischer und sicherer, weil du auf einer ebenen Plattform stehst und Material in Griffweite ablegen kannst. Gleichzeitig gilt: Der Untergrund muss eben und tragfähig sein. Auf rutschigem oder lehmigem Boden oder bei starken Gefällen ist ein Rollgerüst keine gute Idee. Im Außenbereich spielen zusätzlich Wind und Höhe eine Rolle. Ab einer bestimmten Arbeitshöhe brauchst du Ausleger oder Ballastgewichte, damit alles stabil bleibt. Halte dich hier unbedingt an die Hinweise des Herstellers.

“Wenn deine Einsätze kurz sind und sich oft verlagern, ist das Rollgerüst meist die beste Wahl.“

Du hast nur ein bis sieben Arbeitsebenen, willst aber flexibel bleiben? Dann liegst du mit einem Rollgerüst sehr wahrscheinlich richtig. Wer regelmäßig solche Einsätze hat, für den rechnet sich ein eigenes Fahrgerüst schnell – weniger Koordination, keine Abhol und Rückgabetermine, sofort startklar.

 

Baugerüst – der Klassiker an der Fassade

Unter einem Baugerüst versteht man im Alltag meist das Fassadengerüst. Es wird feldweise am Gebäude aufgebaut, an der Wand verankert und bietet über mehrere Ebenen durchgehende Arbeitsflächen. Genau das macht es zur ersten Wahl, wenn eine Hausseite komplett bearbeitet werden soll – beim Dämmen, beim Streichen, beim Fenstertausch oder bei einer Balkonsanierung. Du gewinnst viel Platz zum Arbeiten, kannst Material sauber ablegen und mehrere Personen bewegen sich gleichzeitig sicher auf dem Gerüst. Mit Treppentürmen geht es bequem rauf und runter und diese sind sogar vorgeschrieben.

“Ein Baugerüst braucht im Vergleich zum Rollgerüst etwas mehr Vorlauf: Die Anlieferung will geplant werden, bei engen Straßen ist die Logistik wichtig und je nach Ort können Absperrungen oder Genehmigungen nötig sein.“

Dafür hält das Gerüst dann für Wochen oder gar Jahre stabil durch und lässt sich mit Konsolen, Netzen, Durchgängen oder Materialaufzügen genau an dein Projekt anpassen. Wenn du also eine Fassade über einen längeren Zeitraum bearbeitest, mehrere Gewerke koordinierst oder einfach viel Platz und Tragfähigkeit brauchst, führt am Baugerüst kaum ein Weg vorbei.

 

Alugerüst – leicht, robust und angenehm zu tragen

Beim Alugerüst geht es nicht um die Form, sondern um das Material. Die Vertikalrahmen, Seitschutzbeuteile und Plattformen sind aus Aluminium gefertigt. Das spürst du sofort beim Handling: Bauteile sind leichter, der Aufbau geht flotter, und das Tragen schont Rücken und Schultern. Gerade, wenn du ein Gerüst häufig umsetzt, macht dieser Gewichtsvorteil im Alltag den Unterschied.

Außerdem ist Aluminium korrosionsarm. In Schwimmhallen, in der Lebensmittelproduktion oder in feuchten Bereichen bleibt das Material lange ansehnlich und pflegeleicht.

“Trotzdem gilt: Leicht heißt nicht „egal wie“.“

Achte auf die Lastklasse und darauf, dass das Alugerüst die geplante Belastung sicher trägt – also Personen plus Material. Und mische keine Systeme oder Hersteller, wenn es dafür keine klare Freigabe oder Zulassung gibt. Manche Projekte profitieren stark von Alu, weil Transporter mehr Bauteile aufnehmen können und das Entrüsten schneller geht. In anderen Fällen ist ein robuster Stahlrahmen preislich attraktiver, besonders wenn es rau zugeht. Am Ende zählt, was zu deinem Einsatzprofil passt.

 

Dachfanggerüst – Schutz an der Absturzkante

Das Dachfanggerüst ist ein Schutzgerüst an der Dachkante. Es fängt Personen und Material auf, wenn an der Traufe gearbeitet wird, und schützt gleichzeitig Passanten, Einfahrten und Gehwege darunter. Typisch ist der Einsatz bei Dachsanierungen, beim Einbau von Dachfenstern oder wenn eine Photovoltaikanlage montiert wird. In diesen Situationen ist die Absturzkante die größte Gefahr – hier bietet das Dachfanggerüst einen kollektiven Schutz, der in vielen Fällen nicht nur sinnvoll, sondern vorgeschrieben ist.

“Der Aufbau gehört in fachkundige Hände. Schutzgitterstützen, Netze und Befestigungspunkte müssen zueinander passen und korrekt an Fassade oder Dachkonstruktion angeschlossen sein.“

Nach starkem Wind, Gewitter oder Hagel prüfst du das System erneut, bevor weitergearbeitet wird. Auch die Wege am Dach sollten klar sein: Wo wird Material hochgenommen? Wo wird es abgelegt? Wer geht wann wohin? In Kombination mit einem Fassadengerüst entsteht ein sicherer Arbeitsbereich, in dem du dich konzentriert bewegen kannst. Wenn du also Arbeiten direkt an der Dachkante planst oder wenn Menschen unter der Traufe vorbeilaufen, ist ein Dachfanggerüst die richtige Entscheidung – für dich, für dein Team und für alle, die unten unterwegs sind.

Baugerüste ein Überblick - Foto von Mike van Schoonderwalt - Pexels
Baugerüste ein Überblick - Foto von Mike van Schoonderwalt - Pexels

Welche Gerüstart passt zu deinem Projekt?

  • Innen Decke streichen, neue Spots setzen: Rollgerüst (am besten Alu), gummierte Rollen, Innenliegender Gerüstaufstieg.
  • Fassade streichen oder dämmen (Einfamilienhaus): Baugerüst; Treppenturm, wenn viele Wege hoch/runter anfallen. (Bis 10,00 m Höhe beim Einfamilienhaus reichen Durchstiege)
  • Garage oder Anbau sanieren: Kurze Projektzeit? Vielleicht Rollgerüst; bei voller Fassadenbreite eher Baugerüst.
  • PVAnlage aufs Satteldach: Dachfanggerüst für die Absturzkante.
  • Wartung in der Halle: Rollgerüst mit langer Plattform, optional Ausleger für extra Standbreite.

 

Mieten oder Gerüst kaufen?

Beides kann sinnvoll sein:

Mieten, wenn …

  • du selten ein Gerüst brauchst.
  • das Projekt einmalig und kurz ist.
  • du kein Lagerplatz hast.

Kaufen, wenn …

  • du regelmäßig rüstest (auch kleine Einsätze).
  • du schnell starten willst, ohne Miet-Termindruck.
  • du Sonderteile (z. B. Dachfang) öfter brauchst.

Daumenregel für den Breakeven

Wenn die Summe deiner typischen Mieten pro Jahr an den Kaufpreis heranreicht, lohnt sich der Kauf meist.

Rechne grob:

Kaufpreis ÷ (Mietpreis pro Einsatz − ersparte Wege/Zeiten) ≈ Anzahl Einsätze, bis es sich lohnt.

Sicherheit – die 8 Basics, die immer gelten

  1. Kompletter Seitenschutz: Geländer & Bordbrett in jeder Lage.
  2. Zugang sicher: Durchstiegsklappe, nicht offen stehen lassen.
  3. Rollen blockieren: (beim Rollgerüst) – vor jedem Aufstieg Bremsen zu.
  4. Untergrund prüfen: Tragfähig, eben, keine Schachtdeckel oder Kanten.
  5. Herstellerangaben einhalten: Höhe, Ausleger, Ballast, Verankerung.
  6. Keine Mischsysteme ohne Freigabe: Teile nur kombinieren, wenn es erlaubt ist.
  7. Wetter im Blick: Bei Sturm, Hagel, Eis – nicht arbeiten, Gerüst sichern.
  8. Regelmäßig prüfen: Vor Benutzung Sichtkontrolle, Besonderheiten dokumentieren.

 

Pflege & Lagerung – damit dein Gerüst lange hält

  • Nach dem Einsatz reinigen: Mörtel, Farb oder Bitumenreste früh abkratzen.
  • Trocken lagern: Bauteile vor Dauernässe schützen, Rollen nicht quetschen.
  • Ordnungssystem nutzen: Kleine Teile (Kupplungen, Sicherungen) in Kisten, Rahmen nach Größe stapeln.
  • Markieren & zählen: Inventar etikettieren; das spart Zeit beim nächsten Aufbau.

Begriffe einfach erklärt

  • Belag/Plattform: Die Fläche, auf der du stehst.
  • Bordbrett: Niedrige Kante an der Plattform, damit nichts runterfällt.
  • Ausleger: Teile, die ein Gerüst verbreitern – für mehr Standfestigkeit.
  • Verankerung: Befestigungspunkte eines Baugerüsts an der Fassade.

KurzFAQ

Ist ein Alugerüst „besser“ als Stahl?

Kommt auf den Einsatz an. Alu ist leichter und angenehm zu tragen. Stahl ist oft günstiger und unempfindlich. Wichtig sind Lastklasse und Zubehör, nicht nur das Material.

 

Kann ich ein Rollgerüst draußen nutzen?

Ja, aber Windlast beachten. Ab einer gewissen Höhe brauchst du Ausleger oder Ballast – halte dich an die Herstellerhinweise.

 

Brauche ich wirklich ein Dachfanggerüst?

Bei Arbeiten auf dem Dach sind Dachfanggerüste vorgeschrieben.

 

Ich arbeite nur zwei Tage an der Fassade – lohnt ein Kauf?

Eher mieten. Wenn du aber mehrmals im Jahr rüstest, kann sich kaufen lohnen. Rechne mit der Daumenregel oben.

Fazit – so triffst du schnell die richtige Wahl

  • Kurze, wechselnde Jobs drinnen? → Rollgerüst
  • Fassade über Wochen? → Baugerüst
  • Arbeiten an der Dachkante? → Dachfanggerüst als Schutz
  • Regelmäßig Einsätze und keine Lust auf MietTermine? → Gerüst kaufen und unabhängig bleiben.

Wenn du dich entschieden hast oder noch unsicher bist: Bei Rolle Gerüstvertrieb e.K. kannst du dein Gerüst kaufen – inklusive ehrlicher Experten-Beratung und passendem Angebot.

Titelbild: Talpa – SatyaPrem (pixabay)

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