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Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Start-ups und Corporates – Dialog über Start-up-Kooperationen mit Stefan Lemper, Vice President New Business Scout24

Beitrag von: Stefan Lemper

Unternehmen: Scout24

Conplore Magazine:
Welche Schlüsselfaktoren determinieren eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Start-ups und Corporates?

Stefan Lemper:

Damit die Zusammenarbeit mit Startups erfolgreich ist, muss es ein gemeinsames und für die Beteiligten auch in ihrer Priorität relevantes Ziel geben, auf das beide Parteien hinarbeiten. Ich beobachte in der Praxis sehr häufig, dass es daran fehlt.
Eine “von oben” angeordnete Unterstützung von Startups reicht nicht. Im Ergebnis kommt es immer wieder zu Konflikten mit anderen Corporate-Zielen, wodurch das Engagement leidet, das Potential nicht voll geborgen werden kann und letztlich die Kooperationen nicht so verlaufen, wie man es sich anfangs gewünscht hätte.
Weitere Schlüsselfaktoren sind nach meinen Erfahrungen Offenheit für die jeweils andere Denkweise und deren Gründe sowie eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Letztlich macht weder Corporate noch Startup alles richtig oder falsch, sondern jeder hat in seinem Kontext Vorteile und Stärken, die im Rahmen einer solchen Kooperation zu einem schlagfertigen Ganzen zu ergänzt werden sollen.

Conplore Magazine:
Welche Kooperationskonzepte erscheinen als besonders vielversprechend? Weshalb?

Stefan Lemper:

Grundsätzlich muss ein Corporate zunächst die Frage klären, welche allgemeinen Ziele mit der Kooperation mit Startups erreicht werden sollen? Neue Geschäftsfelder? Know How Transfer? PR? Zugang zu Talenten? Optimierende oder disruptive Innovationen? Abhängig davon den Antworten auf diese Fragen leitet sich das für das spezifische Corporate sinnvollste Kooperationskonzept ab. Die am meisten verbreitetsten Konzepte reichen in ganz unterschiedlichen Ausprägungen von einfachen Kooperationsansätzen für spezifische Themen über Labs, Accelerator und Inkubatorprogramme bis hin zu Venture Capital Einheiten und M&A Aktivitäten.
Die jeweiligen Vor- und Nachteile all jener Konzepte würden an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Wir können gerne an anderer Stelle im Detail darauf eingehen.

Conplore Magazine:
Welche Herausforderungen sehen Sie für deutsche Unternehmen respektive Start-ups?

Stefan Lemper:

Die Hauptherausforderung besteht aus meiner Sicht darin, dass viele der jeweiligen Stärken eines Startups den klassischen Anforderungen und Denken eines Corporates widersprechen (und umgekehrt). Beispielsweise werden Produkte und Lösungen in einem Startup schnell mit einer 80% -Lösungen als MVP gelauncht und dann kontinuierlich und iterativ verändert und optimiert. Bei einem Corporate mit zehntausenden Mitarbeitern und globalen und evtl. sicherheitsrelevanten Offlineprodukten, sind hingegen mit viel Vorlauf angelegte und detailliert geplante Prozesse erforderlich, die nur sehr begrenzt Abweichungen erlauben. Beide Ansätze haben ihm jeweiligen Kontext ihre Berechtigung und haben die Organisationen und jeweiligen Unternehmenskulturen geprägt. Entsprechend ist es eine Herausforderung, beide konträre Welten miteinander zu vereinen.

Conplore Magazine:
Herr Lemper, vielen Dank für die spannenden Einblicke und nachhaltigen Erfolg für 2017!

 


 

Über Stefan Lemper:

Stefan Lemper ist seit 1997 in verschiedenen Führungsrollen im Spannungsdreieck zwischen Corporate Innovation / Digitization, Venture Capital und Startups tätig.

Als Vice President New Business bei Scout24, einem der führenden Anbieter von Onlinemarktplätzen in Europa, ist er für die Identifikation, den Aufbau und die Skalierung von neuen Geschäftsmodellen und -bereichen zuständig. Zu dieser Aufgabe gehört eine enge Zusammenarbeit mit innovativen Startups, die von der Kooperation bis hin zur Akquisition und Integration reicht. Zuvor war er Head of M&A und Business Development nachdem er für die Scout24-Gruppe einen Inkubator als Vehikel für Zusammenarbeit und Know-How Transfer zwischen Corporate und Startup sowie Beteiligungen für die Scout24-Gruppe aufgebaut hat.

Davor war Stefan Lemper als Geschäftsführer in einem Internet-Startup für die Bereiche Marketing, Business Development und Finanzen tätig.

Als Managing Partner einer Venture Capital Gesellschaft war er zuvor mehrere Jahre für neue Investment in Startups und die Betreuung und das Coaching des Beteiligungsportfolios verantwortlich.

Seine Karriere begann er als Unternehmensberater bevor bei einem Startup einstieg und dann selber eines mitgründete.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist Stefan Lemper Mentor bei Founders Institute und hat die Startup-Veranstaltungsreihe Best of Munich mitgegründet.

(Quelle: Stefan Lemper)

 


Redaktioneller Eventtipp:
Treffen Sie Stefan Lemper in München. Eine 1. Fachkonferenz mit ihm zum Thema “Start-up-Kooperation” findet im Februar 2017 statt.

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