Experteninterview über KI-Suche senden!
Wie beeinflusst die KI-Suche die Art und Weise, wie Nutzer heutzutage suchen? Conplore-Experteninterview mit Alexander Rodionov
Die Welt der Onlinesuche befindet sich aktuell in einer starken Transformation – bedingt durch künstliche Intelligenz. In diesem Conplore-Interview teilt SEO-Experte Alexander Rodionov wertvolle Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und Trends in der SEO und KI-Suche für Unternehmen, erläutert Fachbegriffe wie GEO und spricht über die Unterschiede zwischen SEO und GEO. Dabei gibt er praxisnahe Empfehlungen, wie Unternehmen jetzt aktiv werden können, um ihre Sichtbarkeit zu sichern.
Conplore: Wie viel Erfahrung im Bereich SEO hast du und wo konntest du diese sammeln?
Alexander Rodionov:
Ich arbeite seit dem Jahr 2013 im Bereich SEO. In dieser Zeit habe ich unter anderem namhafte Unternehmen wie Autodoc, Pkwteile und Wojsto Performance unterstützt. Dabei konnte ich SEO ganzheitlich erlernen – sowohl Onsite (Content, technisches SEO) als auch Offsite. Mit meiner Alex Rodionov Beratung betreue ich heute Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größen.
Conplore: Wie beeinflusst die KI-Suche die Art und Weise, wie Nutzer heutzutage suchen?
Alexander Rodionov:
Anfangs kam ChatGPT auf den Markt und wurde zunächst nur von einer kleineren Nutzergruppe verwendet. Heute greifen jedoch immer mehr Menschen auf ChatGPT zurück und schenken den Antworten laut verschiedenen Umfragen teilweise sogar mehr Vertrauen als der klassischen Suche.
Der Grund: ChatGPT wirkt intelligent, liefert oft prägnante Informationen und ist aktuell noch frei von Werbung – anders als Google.
Mit dem Start der KI-Übersichten in Deutschland hat sich die Suche zusätzlich verändert: Viele Informationen erscheinen direkt im KI-Feld, ohne dass Nutzer auf Links klicken müssen. Das führt zu einem Anstieg sogenannter „Zero Click Searches“ – eine echte Herausforderung für News-Seiten oder rein informationsbasierte Websites.
Nutzer erwarten korrekte Antworten, und zwar schnell. Statt sich durch viele Links zu klicken, profitieren sie von den kompakten KI-Übersichten. Allerdings muss man auch sagen, dass die Qualität der dort angezeigten Informationen nicht immer zuverlässig ist.
Conplore: Welche Tools oder Strategien empfiehlst du, um Inhalte für die KI-Suche gezielt aufzubereiten?
Alexander Rodionov:
Die eingesetzten Tools unterscheiden sich kaum von klassischen SEO-Tools. Entscheidend ist weniger die Tool-Auswahl, sondern die Strategie: Es reicht nicht, nur Content zu veröffentlichen und Links aufzubauen.
Für die KI-Optimierung spielt die Markenstärke eine viel größere Rolle. ChatGPT und andere KI-Suchmaschinen analysieren den gesamten Text. Wird eine Marke auf relevanten Websites positiv erwähnt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei entsprechenden Suchanfragen berücksichtigt wird.
Von experimentellen Methoden wie dem Hochladen von „llm.txt“ rate ich ab. Die wichtigste Strategie ist, einzigartigen Content mit echtem Mehrwert zu schaffen – und die eigene Marke so zu etablieren, dass sie von namhaften Websites aufgegriffen wird.

Conplore: Was ist GEO / LLM-SEO / KI-SEO?
Alexander Rodionov:
Dabei handelt es sich um die Optimierung für KI-Suchmaschinen und KI-Tools. Vergleichbar mit SEO, das Rankings in klassischen Suchmaschinen verbessern soll, geht es bei GEO darum, die richtigen Signale zu senden, damit KI-Suchmaschinen eine Website bei relevanten Anfragen erwähnen.
Conplore: Wie unterscheidet sich SEO von „GEO“? Siehst du Unterschiede darin, wie man On-Page- und Off-Page-Maßnahmen für ChatGPT, Perplexity oder die KI-Übersichten von Google optimiert?
Alexander Rodionov:
Definitiv. Bei der klassischen Optimierung für Google oder Bing (abseits der KI-Bereiche) stehen drei Faktoren im Vordergrund: einzigartiger Content, Keywords und Backlinks. Bei KI-Suchmaschinen sind die Maßstäbe anders: Hier zählen vor allem einzigartiger Content mit echtem Mehrwert und die Markenautorität.
Man muss sich fragen: Welche Antwort möchte ChatGPT oder Perplexity dem Nutzer geben?
Ziel dieser Tools ist es, die beste Nutzererfahrung zu sichern – und das gelingt nur mit Inhalten von vertrauenswürdigen Quellen. Während Google stärker auf Domainautorität und Backlinks setzt, analysieren KI-Suchmaschinen auch, wo eine Marke insgesamt erwähnt wird – meist unabhängig davon, ob es eine Verlinkung gibt.
Conplore: Welche Fehler sollte man unbedingt vermeiden, wenn man Inhalte für die KI-Suche und GEO optimiert?
Alexander Rodionov:
Ein häufiger Fehler ist, GEO komplett von SEO zu trennen. Ohne solide SEO-Basis funktioniert auch GEO nicht. Ebenfalls kritisch: Dienstleistern zu vertrauen, die versprechen, man würde bei bestimmten Keywords garantiert immer genannt.
Das ist unrealistisch, da KI-Suchmaschinen wie ChatGPT die Ergebnisse personalisieren – abhängig vom individuellen Suchverhalten der Nutzer. Wichtig ist, GEO mit Ruhe und langfristiger Strategie anzugehen – und mit Experten zusammenzuarbeiten, die über langjährige SEO-Erfahrung verfügen.
Conplore: Wie siehst du die Zukunft der ganzen KI-Suchmaschinen (ChatGPT, Perplexity usw.), KI-Übersichten von Google? Würde die KI-Suche die traditionelle Suche ersetzen?
Alexander Rodionov:
Ich denke nicht, dass die KI-Suche die klassische Suche in den nächsten Jahren komplett ablösen wird. Man darf nicht vergessen: Google lebt von Werbung. In den KI-Übersichten gibt es aktuell noch keine Anzeigen – die werden aber sicher kommen.
Zudem ist für viele Menschen weltweit die Nutzung traditioneller Suchmaschinen einfacher und vertrauter als der Einsatz von ChatGPT. Wahrscheinlich wird die KI-Suche in den nächsten Jahren deutlich an Bedeutung gewinnen, die klassische Suche jedoch weiterhin bestehen bleiben.
Conplore: Deine abschließende Empfehlung für Unternehmer und Fachleute, die die Themen SEO und GEO verantworten?
Alexander Rodionov:
Der Bereich verändert sich rasant. Vor kurzem zum Beispiel funktionierten viele SEO-Tracking-Tools plötzlich nicht mehr, weil Google das „num=100“-Parameter abgeschafft hat. Wer solche Entwicklungen verpasst, fällt zurück. Deshalb ist es entscheidend, sich kontinuierlich zu informieren – ob über YouTube, LinkedIn, Blogs oder andere Quellen.
Wichtig ist, am Ball zu bleiben: Welche Änderungen nimmt Google an den SERPs vor? Wann kommt das nächste Spam-Update? Welche Maßnahmen setzt Google gegen Content-Scraping durch KI-Tools?
Nur wer diese Entwicklungen im Blick behält, kann langfristig erfolgreich bleiben.
Conplore: Alex, besten Dank für die praxisnahen Einblicke in die Welt der Onlinesuche, Suche mit KI und SEO!

Portraitbilder: Alexander Rodionov — Copyright: Alle Rechte vorbehalten
Titelbild: Matheus Bertelli (Pexels)