Interview über Herausforderungen beim Eigenheimkauf empfehlen!
„Die Tücken des Hausbaus werden oft unterschätzt“
Das Eigenheim erfreut sich wieder zunehmender Beliebtheit als Alternative zur Mietwohnung, nicht nur aufgrund attraktiver Wertsteigerungschancen, sondern auch wegen des zusätzlichen Platzes und der Unabhängigkeit von Vermietern. Was dabei allerdings häufig in den Hintergrund gerät, ist die Tatsache, dass ein Hausbau eine komplexe Angelegenheit ist, die Käufer leicht überfordern kann.
Nach dem euphorischen Vertragsabschluss folgt dann oft rasch das böse Erwachen, wenn beispielsweise Baustrom bereitgestellt, Bauarbeiter koordiniert oder Hausanschlüsse eingerichtet werden müssen. Wir haben uns mit Steffen Winkler von der IB Immobilien, Beratungs- und Management GmbH über typische Fallstricke unterhalten.
Conplore: Herr Winkler, mit Ihrem Projektentwicklungsteam bieten Sie Grundstücke, Häuser, Finanzierungen und sämtliche Bauleistungen aus einer Hand an. Aus welchem Grundgedanken heraus ist Ihr Unternehmen entstanden?
Steffen Winkler:
Wir alle sind seit vielen Jahren in der Baubranche tätig und haben immer wieder eine Sache beobachtet. Die meisten Hauskäufer verfügen nicht über fundierte Kenntnisse in Bereichen wie Baukonstruktion, Haustechnik, Baurecht und Budgetplanung und stellen dann oft erst nach Vertragsabschluss fest, dass sie mit den Anforderungen an einen normgerechten und effektiven Hausbau heillos überfordert sind.
“Eine treibende Kraft dieser Entwicklung ist der intensive Wettbewerb unter den Bauunternehmen, die durch die Hervorhebung einzelner Leistungen ihr Preis-Leistungs-Verhältnis attraktiver gestalten möchten.“
Was zunächst verlockend klingt, entpuppt sich aber oft als Fehlkauf. Ein Hauptproblem besteht nämlich darin, dass der Käufer nach Vertragsabschluss viele Dinge allein erledigen und organisieren muss, da der Vertreter oder Berater des Hausherstellers sich um neue Interessenten kümmern muss und keine Zeit mehr für ihn hat.
Die Ernüchterung kommt dann, wenn der Haushersteller mitteilt, dass die Arbeiten erst beginnen können, wenn der Bauherr die Bodenplatte gelegt, die Tiefbauarbeiten durchgeführt und alle vom Bauherrn zu erbringenden vorbereitenden Maßnahmen ergriffen hat. Dann ist er auf sich allein gestellt und sieht sich Aufgaben gegenüber, die ihn völlig überfordern. Er muss beispielsweise Hausanschlussformulare besorgen und ausfüllen, Straßensperrungen beantragen, Bodengutachter und Vermesser beauftragen sowie Bauwasser und Baustrom bereitstellen.
Conplore: Und auch darüber hinaus gibt es ja noch eine Vielzahl anderer Aufgaben, die zu erledigen sind.
Steffen Winkler:
So ist es. Ich nenne nur mal kurz eine ungeordnete Auswahl, die das Ausmaß eines Hausbauprojekts allein schon gut illustriert.
- Beschaffung von Hydranten mit Standrohr
- Einhaltung der Hygienevorschriften für fließendes Wasser
- Erstellung eines Projektzeitplans
- Koordination aller Beteiligten unter Einhaltung der Festpreisbindung
- Prüfung des Bodengutachtens sowie Suche, Auswahl und Beauftragung eines Tiefbauers
Hinzu kommt, dass die vom Bauherrn zu erbringenden Leistungen innerhalb einer festgelegten Frist erbracht werden müssen. Diese Fristen sind je nach Festpreisbindungszeitraum nur unter Berücksichtigung eines perfekten Ablaufs einzuhalten. Es gibt oft nur wenige Tage Puffer.
Conplore: Was passiert, wenn die Fristen nicht eingehalten werden?
Steffen Winkler:
Wenn es dem Bauherrn nicht gelingt, die Festpreisbindungsfrist einzuhalten, drohen Preisanpassungen gemäß Baukostenindex. Diese können bei einer Inflation von 3 – 4 % und einem Bauwert von 300.000 € schnell 10.000 € oder mehr betragen. Schon das Bodengutachten ist ein typischer Fall. Allein hier ist schon einiges an Zeit einzuplanen.
„Wenn dann noch Angebote verglichen werden sollen, verstreicht unbemerkt immer mehr Zeit aus der Festpreisbindungsphase.“
Dies kann am Ende dazu führen, dass man bei Vertragsabschluss durch Verhandlungsgeschick vielleicht 300 € bei Bodengutachtern oder anderen Zulieferern einspart, am Ende aber Mehrkosten von 30.000 Euro und mehr durch das Ende der Festpreisbindung übernehmen muss.
Conplore: Wie Sie mit Ihrem Unternehmen zeigen, geht es aber auch anders.
Steffen Winkler:
Ja. wir haben einen Ansatz entwickelt, der alle Leistungen aus einer Hand bietet, den Kunden rundum betreut und ihn von der Finanzierung bis zum Einzug betreutet. Auch nach vielen erfolgreichen Jahren ist diese umfassende Vermittlungsdienstleistung in Deutschland noch immer einzigartig.
“Im Zentrum steht dabei ein Projektsteuerungsinstrument, das in Form einer Web-App alle Schritte vom Vertragsabschluss bis zum Einzug abbildet.“
Jedes Formular, jeder Handlungsschritt, jede Information und jede Korrespondenz zwischen den Projektbeteiligten sind dort detailliert aufgeführt und können mittels eines Fortschrittsbalkens nachvollziehbar und von geschulten Mitarbeitern gesteuert werden.
Der Auftraggeber bekommt nicht nur Experten für jeden Schritt seines Projekts, sondern behält auch stets den Überblick darüber, wer welche Aufgaben bis zu welchem Zeitpunkt erledigt. Durch die Integration aller Beteiligten, einschließlich Banken, Haushersteller, Bodengutachter, Architekten und Tiefbauer, in das Tool wird ein effizienter, kontrollierbarer und hochwirksamer Informationsaustausch gewährleistet. Diese Integration minimiert das Risiko zusätzlicher Kosten oder Zeitverluste aufgrund von unprofessionellem Verhalten. Gleichzeitig ermöglicht die Funktion „Baustelle live“ den Bauherren, das Baugeschehen jederzeit in Echtzeit oder per Zeitraffer zu verfolgen, und das in vollem Einklang mit den Datenschutzbestimmungen.
Conplore: Erzählen Sie uns doch etwas mehr über Ihre App.
Steffen Winkler:
Die Web-App von immobilien-beratung.net gewährt Interessenten Zugang zu einer umfangreichen Auswahl an Grundstücken, Häusern und Finanzierungsangeboten. Mit über 5.000 Grundstücken stellt sie das zweitgrößte Portfolio in Deutschland dar, das durch das Dashboard der Web-App leicht einsehbar ist. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der Quantität, sondern vor allem auf der Qualität. Das Angebot umfasst ausschließlich Grundstücke, die bereits um problematische Kriterien bereinigt wurden:
- zu geringe Größe
- zu schmales Flurstück
- Bauträgergebundenheit (mit erheblichen Mehrkosten bei der Grunderwerbssteuer)
- nicht sinnvoll bebaubar
- Gewerbefläche
- Erholungs- oder Gartengrundstück
- Bauerwartungsland
- landwirtschaftliche Fläche
- Erbpachtgrundstücke
Interessenten treffen eine präzise Auswahl durch Filter und Radiusberechnungen, die zusätzliche Informationen bieten. Am Ende erhalten sie eine Zusammenfassung mit monatlicher Rate und Finanzierungssumme, ermöglicht durch die Echtzeit-Anbindung an einen großen Bankenpool. Das Finanzierungsangebot ist aufgrund des großen bedienten Volumens in der Regel deutlich günstiger als individuell eingeholte Angebote.
Conplore: Und wie geht es dann weiter?
Steffen Winkler:
Im anschließenden Schritt des Prozesses erfolgt eine nahtlose Integration des wirtschaftlichen und technischen Projektmanagements. Durch Checklisten und Statusanzeigen behält der Kunde jederzeit die volle Kontrolle über den aktuellen Stand des Bauvorhabens und die beteiligten Verantwortlichen. Zusätzlich ergeben sich zahlreiche weitere Vorteile:
- Immobilien-beratung.net ist an keinen spezifischen Anbieter gebunden, was einer kundenorientierten Beratung und einem erweiterten Angebot zugutekommt.
- Der Kunde erhält einen transparenten Überblick über die tatsächlichen Kosten des Hauses.
- Finanzierungsmöglichkeiten bestehen auch ohne Eigenkapital und trotz bestehender Kreditverpflichtungen, vorausgesetzt entsprechende Bonität.
- Angebot von Haus, Grundstück und Finanzierung aus einer Hand.
- Einblick/Empfang der Baubeschreibungen verschiedener Hersteller bei IB, ohne dass die Daten des Bauherrn an die Hersteller weitergeleitet werden.
- Transparente und präzise Kostenübersicht für das Gesamtprojekt bis zum Einzug.
Conplore: Vielen Dank für die interessanten Einblicke und das informative Gespräch.
Titelbild: Mikael Blomkvist-Pexels.com