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Interview über die Digitalisierung in der Verpackungsindustrie teilen!

Digitalisierung in der Verpackungsindustrie

Christiane Schade von Verpackungsprimus im Interview

Hochwertige Verpackungsmaterialien spielen in nahezu allen Wirtschaftszweigen eine zentrale Rolle – ob als Transportschutz, wirkungsvolles Marketing-Instrument oder logistische Erleichterung. Die globalen Lieferkettenprobleme haben aber auch in der Verpackungsindustrie zu großen Herausforderungen geführt. Ebenso sorgen Entwicklungen wie die Digitalisierung und ein zunehmendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit für weitreichende Veränderungen der Branche.

Wir haben uns mit Christiane Schade von Verpackungsprimus über aktuelle Entwicklungstendenzen und ihre Auswirkungen auf ihre tägliche Arbeit unterhalten.

Conplore: Guten Tag, Frau Schade! Sie sind Inhaberin eines erfolgreichen Verpackungsunternehmens in Berlin. Wie sind Sie mit dem Thema in Berührung gekommen?

Christiane Schade:

Nach meinem Schulabschluss absolvierte ich zunächst eine Ausbildung im Berliner KaDeWe auf dem Kurfürstendamm und ein Studium in der Hotelfachschule in Berlin. Dort erlangte ich meinen Abschluss als staatlich geprüfte Betriebswirtin in der Fachrichtung Hotel & Gaststättengewerbe, an den ich eine Ausbildereignungsprüfung (AEVO) der IHK anschloss. In den nächsten Jahren arbeitete ich im Hotel- und Gastronomie-Sektor, neben Deutschland auch in der Schweiz, Österreich, London und Australien.

„Dem Thema Verpackungen näherte ich mich dann über meine Mutter an, die in dem Bereich arbeitete.“

Da ich es spannend fand, machte ich ein Praktikum bei einem großen Berliner Verpackungshändler. Das war 2005. Schon ein Jahr später folgte die Gründung von Verpackungsprimus – damals noch im Home-Office.

 

Conplore: Wie ging es danach weiter?

Christiane Schade:

Verpackungsprimus war bereits in der Anfangszeit sehr erfolgreich. So konnten schon nach zwei Jahren die ersten Büros bezogen werden. Die Eintragung in das Handelsregister und der Wechsel zur Rechtsform der GmbH folgten dann im Jahr 2012. Ich selbst bin seit 2011 in dem Unternehmen tätig.

Anfang 2013 übernahm ich die Geschäftsanteile von einem der beiden Gesellschafter und war von da an als Geschäftsführerin tätig. 2018 übernahm ich die restlichen Geschäftsanteile von meiner Mutter, die sich aufgrund einer schweren Krankheit von der Geschäftsführung zurückziehen musste. So wurde ich zur alleinigen Geschäftsführerin.

 

Conplore: Welche Produkte machen den Kern Ihres Sortiments aus?

Christiane Schade:

Unsere Kunden finden bei uns ein vielseitiges Spektrum an Verpackungs- und Transportlösungen für eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsbereiche. Hierzu gehören Beutel, Tragetaschen, Säcke, Folien und Hauben, die wir je nach individuellem Bedarf in unterschiedlichen Größen und mit unterschiedlichem Aufdruck anbieten.

„Die größte Nachfrage verzeichnen wir bei flexiblen Verpackungen wie Packmitteln, Transport-, Verkaufs- und Werbeverpackungen.“

Sehr stark sind wir im Dentalbereich aufgestellt. Hervorzuheben sind dabei unsere hauseigenen umweltfreundlichen Dentalbeutel, die wir in Zusammenarbeit mit mehreren Laboren entwickelt haben. Dabei setzen wir Kraftpapier ein, das mit PLA und PAPTIC® ausgekleidet wurde.

 

Conplore: Welche Besonderheiten weisen diese Materialkombinationen auf?

Christiane Schade:

PAPTIC® Dentalbeutel bestehen aus einem neuartigen Papier, das aus Cellulosefasern und Polylaktose (PLA) besteht. Es zeichnet sich durch seine Wasserbeständigkeit und seine Zusammensetzung aus 100 % nachwachsenden Rohstoffen aus. Man kann es recyceln und es ist biologisch abbaubar. Gleichzeitig weist die Fasermatrix dieselben vorteilhaften Eigenschaften auf wie Kunststoff.

Bei PLA handelt es sich um Polymilchsäuren, die ebenfalls zu den Biokunststoffen gehören. Die Bezeichnung steht auf der einen Seite für Kunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen produziert werden, und auf der anderen für kompostierbare Stoffe. PLA zeichnet sich durch beide Eigenschaften aus. Das Material besteht aus einem nachwachsenden Rohstoff und ist nach DIN EN 13432 kompostierbar.

„Da Labore immer digitaler arbeiten, besteht die Möglichkeit, den Folienbedarf in einigen Bereichen zu reduzieren und teilweise die Produkte in Dentalbeutel aus den genannten Materialien zu verpacken. Dadurch kann der CO2-Fußabdruck reduziert werden.“

Conplore: Wer gehört zu Ihrem Kundenkreis?

Christiane Schade:

Unser Haupttätigkeitsschwerpunkt ist der B2B-Bereich. Unser Kundenkreis umfasst Dentallabore, pharmazeutische Unternehmen, Lebensmittelbetriebe, die Automobilindustrie, aber auch Edelmetallhändler, Anbieter von Elektrotechnik und Institutionen des öffentlichen Dienstes.

 

Conplore: Was sind Herausforderungen, mit denen Ihre Branche neben dem Nachhaltigkeitsthema aktuell zu tun hat?

Christiane Schade:

An erster Stelle sind hier die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise zu nennen. Dadurch gibt es aktuell nur eine geringe Verfügbarkeit bei den Speditionen und die Kosten sind deutlich angestiegen. Neben der gerade erst halbwegs überstandenen Corona-Pandemie ist aktuell natürlich der Ukraine-Krieg ein zentrales Thema. Hinzu kommen Handelskonflikte zwischen den USA und China und anhaltende Lieferkettenprobleme.

„Wir legen unser Hauptaugenmerk hier darauf, möglichst transparent mit unseren Kunden zu kommunizieren und so wenig wie möglich Kosten an sie weiterzugeben.“

Conplore: Wie sieht es in Ihrer Branche aktuell im Bereich Digitalisierung aus?

Christiane Schade:

Hier war die Corona-Pandemie mit Sicherheit ein großer Treiber. In immer mehr Branchen spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Und auch wir haben unsere Prozesse und unsere Ausstattung an die Situation angepasst und können so noch besser für unsere Kunden da sein.

„Unsere Büros sind seit Januar 2021 komplett papierfrei. Zudem haben wir sämtliche Arbeitsabläufe digitalisiert, sodass Remote Work von überall aus möglich ist.“

Diese Umstellung ist nicht zuletzt aus dem Grund so wichtig, dass die Digitalisierung neben dem Thema Klimaschutz zu einem immer wichtigeren Wettbewerbsfaktor wird.

 

Conplore: Werfen wir zum Abschluss des Gesprächs noch einen kurzen Blick in die Zukunft. Welche Pläne haben Sie mit Ihrem Unternehmen in den kommenden Jahren?

Christiane Schade:

Hier ist ganz klar noch einmal das Thema Klimaneutralität zu nennen. Derzeit erstellen wir mit ClimatePartner die CO2-Bilanz für unser Unternehmen. Darüber hinaus planen wir, in Zukunft vermeidbare Emissionen mit einer Reihe von Klimaschutzprojekten auszugleichen.

 

Conplore: Dann wünschen wir Ihnen dabei viel Erfolg und danken Ihnen für die interessanten Einblicke.

Über die Verpackungsprimus GmbH

Das familiengeführte Berliner Unternehmen Verpackungsprimus hat sich auf die kundenspezifische Fertigung von Folienverpackungen spezialisiert und bietet seinen Kunden eine große Bandbreite an Verpackungen für unterschiedlichste Bedarfe an. Zu den wichtigsten Produkten von Verpackungsprimus gehören Tragetaschen, Beutel, Säcke, Folien und Hauben. Dank moderner Flexodruckmaschinen können sämtliche Produkte individuell gestaltet werden.

Webseite

Titelbild: Geschäftsführende Gesellschafterin Christiane Schade von Verpackungsprimus | Foto von Alina Ertel – Alle Rechte vorbehalten

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