A n z e i g e n

Die Beratung auf Innovation trimmen: Beispiel Gesundheitstourismus, Medizintourismus

Beitrag von: Matthias Buchholz

Unternehmen: Conplore

Die innovative Beratung

Innovationen sind kreative Quantensprünge, wobei sich der Begriff Innovation aus den lateinischen Begriffen „novus“ (neu) und „innovatio“ (etwas neu Geschaffenes) ableitet. In den Wirtschaftswissenschaften steht der Begriff Innovation für mit technischem, sozialem und wirtschaftlichem Wandel einhergehende (komplexe) Neuerungen. Dabei können neue Produkte, Dienstleistungen, Verfahren oder organisatorische Neuheiten, die merklich von Standardlösungen abweichen, gemeint sein und erfolgreich am Markt (bzw. im Unternehmen) eingeführt werden. Innovationen können auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Man kann insbesondere unterscheiden zwischen:

Produktinnovation, technische, inhaltliche Innovation
Kombination traditioneller und schulmedizinischer Behandlungsmethoden, modernstes Behandlungsgerät und Diagnostik, unique architecture, Genderkur, wii-Bewegungstherapie.

Prozessinnovation
Neue Behandlungsverfahren und -pfade, neue Transferleistungen.

Organisatorische, soziale Innovation
Clusterbildung im Kurort – Integrierte Versorgungsmodelle, Servicedienstleistung / Komfort, Kompetenzzentrum, Think Tanks.

Humanressourcen-bezogene Innovation
Spezielle Ärzteteams, Ausbildungsansätze, Einstellung und Hinzuziehung von Experten aus anderen Bereichen und Schnittmengengebieten, bewusste Förderung von Interdisziplinarität, traditionelle chinesische Medizin praktizierende Asiaten in Baden-Württemberg.

Marketinginnovation
Destinationen als Gesundheitsregion im Verbund mit Partnern neu positionieren, Versicherungen als Vermarktungspartner für Kurdestinationen einschalten, Gestal- tung und Etablierung neuer Marketing- und Vertriebskanäle, verbessertes und attrak- tives Produkt- und Verpackungsdesign.

Dabei können branchenübergreifende, brancheninterne, organisationsinterne und organisationsexterne Innovationen differenziert werden. Die Innovation kann bottum-up, top-down, inkremental oder radikal, natürlich (evolutorisch) oder künstlich forciert erfolgen. Zur Realisierung von Innovationen ist eine Anpassung des Managementsystems auf Innovation erforderlich, sowie Struktur und Prozessanpassungen.


Abb. 1: Zielsystem im Innovationsmanagement

 

Innovationsansatz vernetzte Beratung

Interdisziplinarität & Stakeholder

Insbesondere bei der Entwicklung und Optimierung von Hybridprojekten (wie Klinikhotels, Pflegehotels oder Health Ressorts) wird die vernetzte Beratung durch Spezialisten bei einer guten Projektsteuerung vorteilhaft. Je nach Volumen und Frequenz der Hybridprojekte kann es sinnvoll sein, die Spezialisten als externe strategische Partner oder als Mitarbeiter zu integrieren. Aufgrund des interdisziplinären Projekt- charakters herrscht ein hohes Innovationsklima. Das Beratungsprodukt ist mehr als die Summe seiner Einzelteile. In der offenen Produktentwicklungsphase kann es äußerst sinnvoll sein, die Perspektiven und Produktideen verschiedener Stakeholder, wie Kunden (zum Beispiel im Rahmen von Marktforschung oder direkter Einbindung zukünftiger Kunden in die Produktentwicklung), zu erheben und einfließen zu lassen. Soll die Organisation des Kunden selbst auf Innovation eingestellt werden, müssen die Strukturen und Prozesse unter Umständen wesentlich angepasst werden.

 

Innovationsansatz Format

Roundtables, Think Tanks, Experten-Speed-Dating…

Innovationen passieren zum Teil einfach, zum Beispiel durch die Veränderung von Umweltbedingungen, Fehlern oder Zufällen in Prozessen (evolutorisch). Alternativ können sie durch die Bündelung verschiedener Know-how-Träger, Strukturen oder die gezielte Veränderung von Rahmenbedingungen (ordnungspolitisch) bewusst forciert beziehungsweise eingefordert werden. Für den Bereich Gesundheits- und Medizintourismusberatung halte ich insbesondere folgende Ansätze für spannend (insb. unter Einbeziehung des Beratungskunden):

Roundtables:
Moderierte, themenfokussierte Gespräche mit Fachexperten aus verschiedenen Fachgebieten (z.B. Kohl & Partner Roundtable zum Thema Gesundheitstourismus).

Think Tanks:
Vergleichsweise offene Netzwerke, die themenbezogen Ideen und Lösungsansätze generieren, wie zum Beispiel healthcarecybernetics.com.

Speed-Dating unter Fachleuten:
Experten verschiedener Branchen führen reihum Kurzgespräche mit jedem Teilnehmer (zum Beispiel Versicherungsmakler, Rechtsexperten, Immobilienentwickler, Architekten, Banker, Hoteliers, Ärzte und Forscher).

60:15:1 Methode des Netzwerkens:
Auch umsetzbar in Beratungsprojekten. Beispiel: deutschlandgroup.de

Zukunftswerkstätten:
Zumeist eingesetzt im Rahmen der Destinationsberatung zur integrativen Leitbilddefinition (z.B. Kohl & Partner im Kurort Bad Kissingen oder project m / DTV Themenjahr “Gesundheitstourismus Deutschland”).

360° Feedbacks:
Zum eigenen Unternehmen, zum Produkt, der Destination oder der Marke.

Simulationen, Szenario-Analysen:
Walk-in / Mystery Checks als Qualitätsmanagement-Tools zur Aufdeckung und Inspiration, Tracking und Fehleranalyse, Rechnung mit verschiedenen Input-Werten, etc.

Offene Fehlerkultur:
Beschwerdemanagement als Inspirationsquelle (Qualitätsmanagement).

 

Innovationsansatz Kooperation

Hochschulkooperationen & Forschungsgemeinschaften

Insbesondere bei der Ausschreibung öffentlicher Projekte kann immer häufiger nur mit einem Zuschlag gerechnet werden, wenn die angebotenen Beratungsleistungen wissenschaftlich fundiert sein werden. Clevere Berater kooperieren daher eng mit wissenschaftlichen Einrichtungen und bewerben sich gemeinsam mit ihnen auf Ausschreibungen. Forschung und ihre Ergebnisse führen häufig zu Erkenntnissen, die eine zielgerechte Produktgestaltung erlauben oder auf Innovationspotentiale hinweisen. Vorteil kann auch sein, dass junge Studenten oder wissenschaftliche Mitarbeiter in anderen Lebens- und Gedankenwelten leben und so neue Perspektiven in Projekte einbringen. Sie stellen zum Teil unbeantwortete Fragen, die Innovationen auslösen können. Auch Workshops und Seminarreihen zwischen Betrieben und Studenten sind geeignete Formate. Insbesondere in Deutschland ist dieser Ansatz erfolgsentscheidend. So kooperiert zum Beispiel project m mit der Uni Lüneburg und hat das Europäische Tourismusinstitut (ETI) in Trier übernommen, das wiederum eng mit der Universität Trier verbunden ist.

 

Innovationsansatz Trend- und Zukunftsbarometer

Trendmaps, Einbezug von Trend- und Zukunftsforschern

Hierbei handelt es sich um Marktforschungs- und Darstellungstools im Bereich Trend- und Zukunftsforschung. Branchen- und themenbezogene Befragungen von Betrieben, Kunden, etc. und insbesondere qualitative Befragungen haben einen hohen Innovationsgehalt. Die Einbindung von Trend- und Zukunftsforschern in Beratungsprojekte, insbesondere bezüglich des Gedankentransfers aus anderen, externen Branchen und der Ausrichtung des eigenen Projekts auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Megatrends, kann ebenfalls sehr wertvoll sein. Einen Namen im Bereich Zukunftsforschung haben sich in unseren Breitengeraden z.B. Horx und Reiter gemacht. Vorsicht sei aber in der Hinsicht geboten, dass Zukunftstrends zwar prognostizierbar erscheinen mögen und es bis zu einem gewissen Grad auch sind, wenn entsprechend fundiert – dass der daraus scheinbar abzuleitende und gewiss verlockende Schluss auf eine Prognostizierbarkeit der Zukunft als Ganzes sich jedoch allzu leicht als Trugschluss erweisen mag, angesichts der schieren Komplexität und ständigen Veränderung der zugrundeliegenden Systeme aus Realitäten, Umständen und Zufällen – und damit einhergehend auch der stetigen Erfordernis, die Betrachtungsperspektiven und Ausgangsgrößen für Prognosen jeglicher Art neu zu justieren. Daher werden des Öfteren Tautologien, also nicht widerlegbare oder sich selbst relativierende Aussagen und Hypothesen, genutzt. Anders verhält es sich mit jenen Trends, die auf vergangenheitsbezogenen, belegbaren Daten und Erkenntnissen beruhen. Diese sind Abbilder erfassbarer Entwicklungen.

 

Beispiel Ausstellungen und Studienreisen

Produktbezogene Innovationen sind häufig technisch getrieben oder ergeben sich aus Ideen, die man durch die Betrachtung von Best-Practice-Betrieben, -Prozessen, und -Destinationen generiert hat. Die springende Idee kann z.B. bei dem Besuch von Fachausstellungen und Studienreisen entstehen. Beispiele für Ausstellungszentren und spannende Showrooms sind / waren:

Eine Ausbalancierung von Offenheit und Zugänglichkeit der eigenen Beratungssysteme für Innovationen muss (betriebs-)individuell gestaltet werden. Die obigen Anreize können in die Gestaltung von Innovationsprozessen und innovativen Strukturen im Beratungsbetrieb einfließen – im Segment Gesundheitstourismus und anderswo.

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