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„Was können Unternehmen tun, wenn der Fachkräftemangel weiter zunimmt?“ Ein Interview mit Nikolaus Schmidt von der Consulting Plattform Klaiton

Interview mit Klaiton über Lösungen bei Fachkräftemangel teilen!

Beitrag von:

Nikolaus Schmidt

Unternehmen:

Klaiton Advisory

„Was können Unternehmen tun, wenn der Fachkräftemangel weiter zunimmt?“

Ein Interview mit Nikolaus Schmidt von der Consulting Plattform Klaiton

Der Fachkräftemangel wächst – mit teilweise dramatischen Folgen für Unternehmen. Wie können Unternehmen auf diese Entwicklung reagieren und (weiteren) Umsatzeinbußen vorbeugen? Mit Nikolaus Schmidt, Co-Founder der Consulting Plattform Klaiton, sprachen wir über Lösungen – im Recruiting, in der Führungskultur, bei Arbeitsmodellen und Entgeltsystemen.

Conplore: Herr Schmidt, der Fachkräftemangel beschäftigt viele Unternehmen. Wie wirkt sich die sinkende Zahl an Arbeitskräften auf die Unternehmen in Deutschland aus?

Nikolaus Schmidt:

Wenn man sich allein die kürzlich veröffentlichte Zahl des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung vor Augen führt, wird schnell klar: Der Fachkräftemangel stellt Unternehmen vor große Herausforderungen – und hat teilweise schon jetzt dramatische Folgen. 1,9 Millionen Stellen konnten im zweiten Quartal nicht besetzt werden. Die Unternehmen kostet der Umsatzverlust Geld. Ganz abgesehen von dem Rückschritt in Entwicklung und Innovation, der vielerorts erst in einigen Jahren wirklich sichtbar wird.

„Klar ist: Die Situation wird sich verschärfen, wenn Unternehmen nicht entgegensteuern.“

Conplore: Was genau können Unternehmen denn tun, wenn – mit Blick auf die demografische Entwicklung – der Arbeitskräftemangel weiter zunimmt?

Nikolaus Schmidt:

Es gibt verschiedene Hebel, um sich vom Fachkräftemangel nicht überrollen zu lassen. Einer davon ist: Sich in anderen bevölkerungsreichen Ländern nach Fachkräften umzusehen. Intensivieren Unternehmen hier ihre Rekrutierungskampagnen, können sie neues Personal für das eigene Unternehmen gewinnen. Dazu gehört es auch, falls nötig, Niederlassungen in anderen Ländern aufzubauen oder 100 Prozent Homeoffice zuzulassen. In manchen Berufsfeldern – wie der IT – wäre das überhaupt kein Problem.

 

Conplore: Also müssen Unternehmen den Recruiting-Prozess ändern?

Nikolaus Schmidt:

Hier sollten Unternehmen ansetzen, absolut richtig. Die Rekrutierung kann in vielen Fällen passgenauer funktionieren. Beispielsweise indem der Fokus auf die gesuchten Fähigkeiten gelegt wird, anstatt zusätzlich viele unnötige Skills von den Bewerberinnen und Bewerbern zu fordern. Außerdem sollten Führungskräfte intensiver in die Personalbeschaffung eingebunden werden. Schließlich sind sie es, die mit den Neuzugängen zusammenarbeiten. All das sind Ansätze, die auch in unserem kürzlich veranstalteten Salon Klaiton zur Sprache kamen.

Conplore: Salon Klaiton – was ist das genau?

Nikolaus Schmidt:

Dabei handelt es sich um eine Veranstaltungsreihe, bei der wir Expertinnen und Experten aus der Wirtschaft in einer interaktiven Diskussionsrunde zusammenbringen, um Handlungsempfehlungen für Unternehmen sichtbar zu machen. Wir haben im April den ersten Salon Klaiton veranstaltet und viel positive Rückmeldung erhalten. Im November fand nun der zweite Salon Klaiton rund um das Thema „Labour Shortage“ statt. Es gibt unglaublich viele Herausforderungen, die auf Unternehmen gerade zurollen. Der Fachkräftemangel, die Digitalisierung, Nachhaltigkeit und ESG – um nur einige davon zu nennen. Wir haben gemerkt, dass der Bedarf nach pragmatischen Lösungen groß ist.

 

Conplore: Welche Lösungen haben Sie denn genau sichtbar gemacht? Recruiting ist ein Ansatz, gibt es weitere?

Nikolaus Schmidt:

Absolut, auch kurzfristig können Unternehmen etwas tun. Natürlich sollte es das Ziel sein, Wissen und Kompetenzen langfristig im eigenen Unternehmen aufzubauen. Aber es bringt nichts, jetzt auf gute Fachkräfte zu warten und Projekte stagnieren zu lassen. Denn dann sind Umsatzverluste vorprogrammiert. Effizienter ist es, die Lücke schnell zu schließen. Für temporäre Unterstützung können etwa externe Fachkräfte sorgen.

„Für Unternehmen macht sich das meist doppelt bezahlt: Sie haben nicht nur schnell verfügbare Arbeitskräfte, sondern holen sich auch die passende Spezialexpertise und einen objektiven Blick von außen ins Haus.“

Führungskräfte können durch die neu gewonnenen Impulse, der Teamdynamik neuen Auftrieb geben und Diversity fördern.

 

Conplore: Diversity ist ein großes Thema in vielen Unternehmen. Wie genau hilft Diversität im Kampf gegen den Fachkräftemangel?

Nikolaus Schmidt:

Vielfalt am Arbeitsplatz steigert bekanntlich Kreativität und Innovation. Themen werden durch verschiedene Herangehensweisen schneller vorangetrieben und auch der positive Effekt auf die Teamdynamik ist dabei nicht zu unterschätzen.

 

Conplore: Was ist Ihre Erfahrung – in welchen Bereichen brauchen Unternehmen die meiste Unterstützung?

Nikolaus Schmidt:

Die meiste Expertise wird für Projektleitungen angefragt, sowohl bei Organisationsthemen als auch bei Digitalisierungsvorhaben. In 2022 waren fast 30 Prozent aller vermittelten Consultants bei Klaiton in diesem Bereich tätig. Aber auch für Aufgaben im Prozessmanagement, bei Supply Chain Projekten oder im Marketing und Vertrieb greifen viele Unternehmen auf externe Unterstützung zurück.

„Immer mehr Bedarf ist beim Thema Nachhaltigkeit und ESG – Environmental Social Governance – zu spüren.“

Denn: Nicht nur aus ethischen Gründen ist sozial-ökologisches Handeln wichtig. Es rollen auch immer mehr Regularien auf Unternehmen aller Branchen und Größen zu. Sämtliche Geschäftsbereiche dabei im Blick zu halten und Nachhaltigkeitsprojekte ganzheitlich anzugehen, ist eine herausfordernde Aufgabe. Viele Betriebe holen sich daher externe Spezialisten oder Spezialistinnen ins Haus, die nachhaltige Projekte von der Status-quo-Analyse bis zur Umsetzung zu begleiten.

 

Conplore: Themenunabhängig – ist der Bedarf an externen Fachkräften in allen Branchen gleich?

Nikolaus Schmidt:

Grundsätzlich wächst die Nachfrage in verschiedenen Branchen. Aber bislang haben – unserer hausinternen Auswertung zufolge – vor allem die Konsumgüterbranche und der Handel die Vorteile externer Fachkräfte für sich erkannt. Hier arbeiteten 2022 mehr als 40 Prozent der Consultants, die auf unserer Plattform registriert sind. Rund 20 Prozent unterstützten Unternehmen in Industrie und Produktion. Immer mehr Bedarf ist in der Pharma- und Biotech-Industrie und bei Organisationen aus dem Bereich Energie und Umwelt zu spüren. Hier waren jeweils rund zehn Prozent der externen Berater und Beraterinnen tätig.

 

Conplore: Häufig wird auch die Führungskultur in deutschen Unternehmen thematisiert. Muss sich hier etwas ändern, wenn Unternehmen Fachkräfte gewinnen und halten wollen?

Nikolaus Schmidt:

Führungskräfte können viel bewirken, wenn sie mehr auf die Bedürfnisse und Motivatoren ihrer Mitarbeitenden eingehen. Dazu zählen etwa neue Arbeitsmodelle.

„4-Tage-Wochen, Hybrid-Arbeit und Job Rotation sollten keine No-Gos mehr sein.“

Zudem braucht es noch mehr sinnstiftende Führung. Vor allem wenn man an die nachwachsenden Generationen Y und Z denkt. Entwickeln Führungskräfte ein Gespür für die Bedürfnisse und Motivation dieser zukünftigen Fachkräfte, werden sie diese auch passgenauer in den Arbeitsmarkt einbinden und ihre digitalen Fähigkeiten nutzen können. Dabei spielt natürlich auch ein angemessenes und transparentes Entlohnungssystem eine wichtige Rolle.

 

Conplore: Was gibt es hier für Handlungsbedarf?

Nikolaus Schmidt:

Umsatzgewinne sind im Vergleich zu den Gehältern unproportional stark gestiegen. Dass das zu Unzufriedenheit führt, ist nachvollziehbar. Häufig wird nach „gefühlter“ Leistung und Konjunktur oder angelehnt an einen Tarifvertrag entlohnt. Für die Mitarbeitenden ist das nicht immer nachvollziehbar. Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel ist die Relevanz eines gut funktionierenden und transparenten Entgeltsystems gewachsen. Ein modernes Vergütungsmanagement wird in Zukunft sicherlich ein wichtiger Arbeitgebervorteil sein.

 

Conplore: Herr Schmidt, vielen Dank für die interessanten Analysen!

Über die Klaiton Advisory GmbH

Klaiton ist eine innovative Online-Plattform zur Vermittlung hochqualifizierter Consultants an Organisationen, mit dem Ziel, nachhaltige Transformation zu ermöglichen. Das Unternehmen wurde 2015 von den beiden Unternehmensberatern Tina Deutsch und Nikolaus Schmidt gegründet; Geschäftsführer ist seit 2022 Nikolaus Schmidt. Im Mittelpunkt der Services steht das intelligente Matching mit den richtigen Management Consultants. Kunden profitieren von der hohen Qualität der über 750 Consultant-Profile sowie der Schnelligkeit im Prozess – und haben dabei stets eine persönliche Ansprechperson an ihrer Seite.

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Bilder: Nikolaus Schmidt – Klaiton Advisory – Alle Rechte vorbehalten

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