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Ein Blick hinter die Kulissen: Tipps zur Auswahl einer SEO-Agentur
I. SEO – das müssen Sie darüber wissen
Conplore:
Was ist SEO bzw. was verstehen Sie unter SEO?
Hamed Farhadian:
Grundsätzlich verstehe ich unter „SEO“ alle Maßnahmen, mit denen erreicht wird, dass Suchmaschinen besser erkennen, worum es auf einer Webseite geht. Unter „SEO“ fallen also alle Ideen und Optimierungen, die das Ranking einer Seite verbessern. Wir wollen erreichen, dass die Zielgruppe die betreffende Webseite öfter und besser findet, das heißt, sie muss weit oben ranken – kaum jemand schaut auf Seite 2 der Suchergebnisse. Insofern ist das Ranking einer Webseite oder eines Online-Shops in den Suchmaschinen stark verantwortlich für den Erfolg eines Unternehmens.
„Ich persönlich habe mich auf das Thema „Google-SEO“ spezialisiert, denn Google hält in Deutschland immerhin einen Marktanteil von 95%.“
Conplore:
Worauf achtet Google?
Hamed Farhadian:
Google ist „zufrieden“ mit einer Seite und lässt sie hoch ranken, wenn sichergestellt ist, dass der Nutzer auf seine Suchanfrage sofort eine passende Antwort findet, sei es ein Warenangebot oder die Lösung eines Problems. Das sichert Google seinen Status als beste Suchmaschine der Welt, denn der Nutzer freut sich, schnell eine Antwort auf seine Suchanfrage gefunden zu haben. Und Webseitenbetreiber oder Shopinhaber freuen sich, wenn Google die Relevanz ihrer Seite mit einem guten Ranking belohnt, weil sie dadurch mehr Kunden gewinnen. Google zufriedenzustellen bedeutet also für alle Seiten einen Gewinn.
Conplore:
Kann eine Webseite auch ohne SEO Kunden anziehen und erfolgreich sein?
Hamed Farhadian:
Die Formulierung „ohne SEO“ ist meiner Ansicht nach unglücklich. Jede Webseite ist bis zu einem gewissen Grad suchmaschinenoptimiert, ob beabsichtigt oder nicht.
Dennoch lautet die Antwort auf die Frage grundsätzlich „ja“, denn eine Webseite ist auch ohne bewusste SEO-Optimierung für Suchmaschinen zugänglich. Allerdings lassen Sie ohne gezieltes SEO eine Menge Potenzial brachliegen. Denn Sie erschweren es den Suchmaschinen, die Inhalte einer Seite zu verstehen und entsprechend in den Index mit einfließen zu lassen.
Suchmaschinen erkennen die Inhalte einer Seite überwiegend durch Keywords, also Schlüsselwörter. Oft wissen Webseitenbetreiber leider gar nicht, auf welchem Platz sie für ihre verschiedenen Suchbegriffe gefunden werden. Genau das ist aber immens wichtig. Menschen suchen auf ganz unterschiedliche Weise und mit verschiedenen Begriffen Informationen zu ihrem Thema. Diese Keywords, die für das jeweilige Thema relevant sind, müssen sorgfältig recherchiert werden. Es sind meist weit mehr als die fünf bis zehn, die einem sofort in den Sinn kommen – oft genug sind es ein paar hundert oder gar tausend.
Wir schauen nach einer gründlichen Recherche, auf welchem Platz die Webseite für welches Keyword rankt. Diese Rankings müssen erst einmal sichtbar gemacht werden. Erst auf der Basis kann man die Seite dann optimieren.
„Keywords sind allerdings nur ein Aspekt der SEO-Maßnahmen. Auch die technischen Eigenschaften einer Webseite spielen eine große Rolle.“
Conplore:
Welche Gefahren gibt es bei der Optimierung einer Webseite?
Hamed Farhadian:
Die größte Gefahr ist es, ohne eine gründliche Analyse der Seite planlos „irgendwelche“ Maßnahmen durchzuführen. Ich sehe immer wieder, dass viel Zeit und Geld verschwendet wird, weil Maßnahmen ergriffen werden, die keine Erfolgsaussicht haben oder die das Ranking gar nicht so sehr beeinflussen wie gedacht. Oft genug werden mit viel Aufwand Blogbeiträge erstellt oder Inhalte verändert, ohne einen klaren Keyword-Fokus zu haben. Ein Ansatz an der falschen Stelle also.
Dann gibt es noch die Situation, dass man zwar die richtigen Schritte unternimmt, sie aber falsch umsetzt. Ein Beispiel ist die Technik: Kunden wissen häufig schon, dass die Meta-Beschreibung oder der Seitentitel fürs Ranking wichtig sind. Beides ist dann meist auch vorhanden, allerdings mit den falschen Inhalten – die richtige Maßnahme wurde dann einfach falsch umgesetzt.
Im schlimmsten Fall werden nicht nur die falschen Maßnahmen ergriffen, sondern sie werden auch noch falsch umgesetzt. Damit fliegt eine Seite schnell aus dem Ranking und ist plötzlich nicht mehr indexierbar. Das ist sogar einem großen Unternehmen wie BMW passiert. Eine Seite wurde massiv mit Keywords gespickt – allerdings war das nur für Suchmaschinen sichtbar. Der Nutzer wurde über Javascript zu einer anderen Seite weitergeleitet. Google wertete das als Manipulationsversuch und kickte die Seite zeitweise aus dem Index.
Conplore:
Was kostet SEO?
Hamed Farhadian:
Was SEO kostet, ist abhängig davon, was Sie damit erreichen wollen – und auch davon, in welchem Umfeld Sie kämpfen, also wie stark Ihre Mitbewerber sind. Gibt es einen starken Wettbewerb, brauchen Sie mehr Maßnahmen, um besser zu sein als die Konkurrenz.
Außerdem spielen Ihre eigenen Kompetenzen und Ressourcen eine große Rolle, ebenso wie die auf der Seite schon vorhandenen Texte und Keywords. Daher lässt sich auf diese Frage keine pauschale Antwort geben.
Natürlich gibt es SEO-Tools für monatlich 19 €, Sie können aber für SEO auch durchaus mehrere zehntausend Euro im Monat ausgeben – ebenso wie Sie in eine Webseite nur 10 € oder 100.000 € investieren können.
Entscheidend ist, dass die Maßnahmen auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden, dass sie zielführend sind, und dass sie vor allem für eine schnelle Amortisierung Ihrer Kosten sorgen, weil die Investition in SEO sich direkt durch mehr Kunden und somit höhere Umsätze bezahlt macht.
„Deshalb ist SEO übrigens auch nicht als Kostenfaktor zu betrachten, sondern als lohnende Investition – nur schlechtes SEO „kostet“ – selbst wenn es nur 100€ sind.“
Conplore:
Wie schnell wirken die Maßnahmen?
Hamed Farhadian:
Mittlerweile reagiert Google sehr schnell auf Veränderungen. Wenn Sie die Maßnahmen richtig umsetzen, können Sie oft schon nach drei bis sechs Wochen beobachten, wie einzelne Unterseiten im Ranking nach oben schießen. Die Webseite oder der Online-Shop zieht mehr Besucher an, und die Anzahl der Anfragen oder der Bestellungen erhöht sich deutlich.
II. SEO-Umsetzung: SEO abgeben oder selber machen?
Conplore:
Kann man SEO auch selber machen?
Hamed Farhadian:
Natürlich kann man alles grundsätzlich auch selbst machen – sogar ein Haus kann man selbst bauen, wenn man die Fähigkeiten und Kenntnisse dazu besitzt und das Prinzip versteht. Und das ist genau der Punkt: Unsere feste Überzeugung ist es, dass jeder Webseitenbetreiber, der gefunden werden will, die Funktionsweise von Suchmaschinen selbst verstehen sollte. SEO ist deshalb unbedingt Chefsache und auf keinen Fall eine lästige Angelegenheit, die man dem Praktikanten übergibt, nur weil der sich so gut im Internet auskennt. Ob es dann letztendlich selbst gemacht oder an eine Agentur abgegeben wird, kann dann immer noch je nach Situation entschieden werden.
Übrigens: Viele meiner Kunden, die anfangs skeptisch waren, ob sie damit zurechtkommen würden, haben mittlerweile sehr viel Spaß daran, ihr SEO selbst zu betreuen. Und zwar weil sie zusehen können, wie es funktioniert! Sie können ihren Erfolg messen – nicht nur mit Analysetools, sondern auch ganz konkret am Umsatz.
Wenn Sie Ihr SEO selbst machen möchten, brauchen Sie zunächst den Willen, die Sache wirklich konsequent anzugehen. Das ist der größte Schritt überhaupt. Schritt 2 ist dann ein konkreter Fahrplan, eine genaue Anleitung, wie die Maßnahmen umgesetzt werden und ein erfahrener Experte, der Ihnen über die Schulter schaut und Fehler korrigiert.
„Eine SEO-Optimierung mit einem begleitenden Training ist der kürzeste, wirtschaftlichste und vor allem nachhaltigste Weg zum Ranking-Erfolg, auch wenn das erst einmal eine Investition bedeutet.“
Conplore:
Muss man bei SEO programmieren können?
Hamed Farhadian:
Nein. Bei technischen Schwierigkeiten sollten Sie natürlich in der Lage sein, sie entweder selbst oder mit der Hilfe eines Programmierers zu beheben. Aber gerade Systeme wie WordPress sind so aufgebaut, dass Sie auch ohne Programmierkenntnisse viele SEO-relevante Aspekte einer Seite verbessern können, z.B. durch Aktivierung und Konfiguration diverser Plugins.
Conplore:
Welche Möglichkeiten gibt es, das eigene Ranking bei Google zu beeinflussen?
Hamed Farhadian:
Durch smartes SEO! Man munkelt in der Branche, dass es über 250 Rankingfaktoren gibt, also Kriterien, die das eigene Ranking beeinflussen. Wer wie wir unzählige Projekte umgesetzt hat, weiß natürlich, an welchen Stellen man drehen muss, um das Ranking einer Seite zu verbessern. Es gibt allerdings durchaus auch Dinge, die man nicht direkt beeinflussen kann. Da wäre z.B. die Anzahl und die Qualität der Verlinkung anderer Seiten auf die eigene Webseite – für Google ein Indikator für die Vertrauenswürdigkeit einer Domain und damit ein Rankingfaktor. SEO ist wirklich ein sehr komplexes Feld und ein iterativer Prozess. Die Ergebnisse sind also nicht sofort sichtbar.
Aber: Viele OnPage-Maßnahmen, also alles, was an der Seite selbst optimiert werden kann, lassen sich aber mit etwas Know-how sehr gut selbst umsetzen.
„Um herauszufinden, was genau optimiert werden muss, empfiehlt sich unbedingt eine gründliche Analyse der Seite und des Wettbewerbs.“
III. SEO-Agentur: Wie finden Sie die richtige?
Conplore:
Wann braucht man eine SEO-Agentur?
Hamed Farhadian:
Wenn Sie konkrete Aufgaben abgeben möchten oder Ihre Seite technische Probleme hat, die man nicht selbst beheben kann, funktioniert das in der Regel sehr gut. Dann können Sie beispielsweise sagen: „Die Ladezeit soll optimiert werden, und hier gibt es noch sechs andere Punkte auf der Seite, die problematisch sind. Was genau kostet es, das zu beheben?“ Sie bekommen dann ein verbindliches Angebot, beide Seiten wissen genau, woran konkret gearbeitet werden soll, und ein Experte setzt das Ganze dann um – das ist greifbar.
Von Pauschalangeboten à la „Sie zahlen 500 €, und wir machen 12 Monate lang Ihr SEO“ rate ich ab, denn meist machen solche Agenturen gar nichts. Ich habe schon selbst mit einigen SEO-Agenturen im Kundenauftrag gearbeitet und miterlebt, wie es dann abläuft. Das heißt dann „bedarfsorientierte Dienstleistungen“ und bedeutet übersetzt so viel wie „der Kunde, der am lautesten schreit, bekommt eine Leistung“. Wer nichts fordert, zahlt fleißig, bekommt aber nichts oder nicht viel. Natürlich kann man auch hier Glück haben, aber grundsätzlich habe ich schlechte Erfahrungen mit solchen pauschalen Servicevereinbarungen gemacht.
Conplore:
Worauf ist bei der Auswahl der richtigen Online-Marketing-Agentur zu achten, und welche Gefahren gibt es?
Hamed Farhadian:
Ich denke, es ist sehr wichtig, einen persönlichen Ansprechpartner zu haben, zu dem man ein Verhältnis aufbauen kann. Als Kunde wünsche ich mir jemanden, der mich und meine Zielgruppe versteht, der sich die Zeit nimmt, mein Geschäft kennenzulernen und den Blick fürs Ganze hat. Der mit mir definiert, wo ich gerade stehe, mit mir Ziele bespricht und mir dann auch ganz klar sagt, wie welche Maßnahmen umzusetzen sind, um diese Ziele zu erreichen.
Deshalb sollten Sie sich ein Angebot sehr genau anschauen. Ist es verständlich? Wird deutlich, zu welchem Zeitpunkt welche Maßnahmen umgesetzt werden, und was bedeuten die einzelnen Module? Wenn keine Fragen offen bleiben und ein Vertrauensverhältnis aufgebaut ist, können Sie sich guten Gewissens für die Agentur entscheiden.
Wir selbst sehen den Kunden als einen Partner, der mitwirken kann und sogar ausdrücklich soll, damit das Ganze auch wirklich erfolgreich ist und individuell zu ihm passt. Alles andere ist Schema F und kann nur zu Standard-Ergebnissen führen. Mit „Standard-SEO“ kann ein Unternehmen aber kaum den Kampf gegen die Unsichtbarkeit gewinnen. Es gibt leider sehr viele Webseiten, deren Betreiber das probiert haben, die aber trotzdem nur schlecht gefunden werden.
Conplore:
Mit welchen Tricks arbeiten Vertriebler?
Hamed Farhadian:
„Unseriöse Vertriebler versprechen Ihnen häufig das Blaue vom Himmel, schmieren Ihnen Honig um den Bart und geben mit den Rankings ihrer eigenen Agentur an.“
Leider verheimlichen sie gern, dass ihre Top-Position bei Google das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit ist. In der Regel reicht der Vertriebler den Kunden an das Serviceteam weiter, sobald der Vertrag unterschrieben wurde. Der Kunde hört und sieht dann nichts mehr von ihm. Die versprochenen Ergebnisse bleiben leider meist aus – aber wenn nichts konkret schriftlich festgehalten wurde, kann auch kaum etwas reklamiert werden. Deshalb sollten Sie aufpassen, dass Sie nicht mit einem reinen Vertriebler sprechen, sondern mit demjenigen, der das Projekt letztendlich umsetzt. Was nützt Ihnen ein sympathischer Vertriebler, wenn Sie am Ende mit jemandem zu tun haben, mit dem die Chemie nicht stimmt oder wenn Sie im schlimmsten Fall überhaupt keinen Ansprechpartner bekommen?
Wohlgemerkt: Diese Beispiele beziehen sich ausdrücklich nur auf die schwarzen Schafe – es gibt jede Menge seriöser Vertriebler, die sich ernsthaft um den Kunden und seine Bedürfnisse bemühen und ihm nicht nur einfach um jeden Preis etwas aufschwatzen.
Conplore:
Kann ich mich auf die angegebenen Referenzen der Agentur verlassen?
Hamed Farhadian:
Jein. Ich empfehle, sich die jeweiligen Referenzen der Agentur genau anzusehen und zu prüfen: Sind es überhaupt Unternehmen meiner Größe und in meiner Branche? Kann ich von ihren Rankings auf meine schließen und dieselben Ergebnisse für mich erwarten? Vor allem aber: Was wurde genau gemacht? Manche Agenturen schmücken sich mit Referenzen von Firmen, an deren Projekt sie vielleicht zu einem kleinen Teil mitgewirkt haben, was aber nicht bedeutet, dass sie für das Gesamtergebnis verantwortlich sind.
Deshalb sollte man diese Referenzen ruhig einmal bei den Referenzunternehmen hinterfragen, um zu erfahren, wie die Zusammenarbeit ablief.
Conplore:
Wie führt eine seriöse Agentur SEO-Maßnahmen für ihre Kunden durch?
Hamed Farhadian:
Ich denke, das Allerwichtigste ist Transparenz und ein Track-Record, der dokumentiert, dass die Maßnahmen auch wirklich zum Erfolg führen. Eine seriöse Agentur hat einen konkreten Plan und kann ganz klar benennen, welche Maßnahmen wie und zu welchem Zeitpunkt ergriffen wurden bzw. noch umgesetzt werden sollen.
Unsere Agentur arbeitet mit täglichen Ranking-Analysen. Der Kunde kann jeden Tag ganz genau verfolgen, auf welchem Platz er steht und wie sich das Ranking in den letzten sieben bzw. 30 Tagen verändert hat. Der Erfolg der umgesetzten Maßnahmen wird damit messbar. Das bedeutet für mich „Transparenz“ dem Kunden gegenüber.
Eine seriöse Agentur ist für den Kunden immer kurzfristig verfügbar, und man hat die Möglichkeit, bei Fragen oder Problemen einen Ansprechpartner ans Telefon zu bekommen. Optimalerweise bindet sie den Kunden in den Prozess ein und sorgt dafür, dass er selbst Wissen aufbaut und versteht, warum welche Maßnahmen welchen Effekt hervorrufen.
Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer SEO-Maßnahmen!
Titelbild: PhotoMIX-Company [pixabay.com]