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Im Interview Enny van de Velden, CCO und Chair of the Board of Directors CCV Group B.V. – „Ich bin gut darin, out of the box zu denken“

Experteninterview mit Enny van de Velden (CCV) empfehlen!

Beitrag von:

Enny van de Velden

Unternehmen:

CCV Group B.V.

Im Interview Enny van de Velden, CCO und Chair of the Board of Directors CCV Group B.V. – „Ich bin gut darin, out of the box zu denken“

 

Conplore: Frau Van der Velden, für welchen Führungsstil stehen Sie?

Enny van de Velden:

Als ich bei CCV angefangen habe, waren die Branche und auch unser Unternehmen noch ziemlich männlich geprägt und ich wusste, wenn ich mich hier als Chefin durchsetzen will, muss ich genau diese männliche Führung auch ausstrahlen. Also habe ich mich von Anfang auch so verhalten und signalisiert: Hier bin ich der Boss! Tatsächlich bevorzuge ich als Person allerdings mehr die Rolle als Coach. Ich genieße es, Mitarbeitern zu helfen, ihren Platz zu finden, sich weiterzuentwickeln, Themen zu diskutieren.

„Ich suche immer nach einer Win-Win-Lösung für alle Beteiligen, auch im Umgang mit Partnern oder Zulieferern.“

Conplore: Wo sehen Sie Ihre größten Stärken?

Enny van de Velden:

Ich suche immer nach einer Win-Win-Lösung für alle Beteiligen, auch im Umgang mit Partnern oder Zulieferern. Gleichzeitig bin ich jemand, der viel Zeit mit strategischen Überlegungen verbringt. Ich bin gut darin, „out of the box“ zu denken. Meine Stärke ist es, die Dinge immer wieder aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, neue Ideen zu entwickeln und Lösungen zu finden. Was mir als Unternehmerin zudem sehr hilft: Ich bin neugierig und genieße es, mit ungewohnten Situationen und neuen Menschen umzugehen.

 

Conplore: Wo liegen Ihre Schwächen?

Enny van de Velden:

Für jemanden wie mich, der Veränderung mag und wenig Geduld hat, ist es oft schwer zu verstehen, dass echter Wandel eben seine Zeit braucht.

 

Conplore: Wird man als Führungskraft geboren oder kann man es lernen, eine überzeugende Chefin zu sein?

Enny van de Velden:

Ich denke, das ist eine Persönlichkeitsfrage. Ich hatte Führung in der DNA – denn ich bin die Tochter von zwei starken Führungskräften – musste aber lernen, mir selbst zu vertrauen. Es hat mich ein paar Jahre gekostet, bis ich das nötige Selbstvertrauen entwickelt hatte. Es ist ein Prozess, als Chefin mit der eigenen Sichtbarkeit umgehen zu lernen, öffentlich zu sprechen und auch mal auf die Bühne zu gehen.

„Ich habe mich nicht gefürchtet, um Hilfe zu bitten und mir einen Coach zu suchen.“

Conplore: Was würden Sie jungen Frauen beim Berufsanfang raten?

Enny van de Velden:

Ich habe mich nicht gefürchtet, um Hilfe zu bitten und mir einen Coach zu suchen. Gleich bei meinem ersten Job hatte ich eine Mentorin, die zugleich auch mein Vorbild war. Über die Jahre habe ich Glück gehabt, immer jemanden zu finden, der mich in meiner Entwicklung unterstützt hat.

 

Conplore: Betrachten Sie Ihren Führungsstil als typisch weiblich?

Enny van de Velden:

Die Mischung machts! Ich denke, dass bei jedem guten Chef und jeder guten Chefin weibliche und männliche Elemente zusammenkommen müssen, um Erfolg zu generieren. Es gilt zu fördern, aber auch zu fordern. Es ist doch so: Die einzelnen Abteilungs- oder Bereichsleiter kennen sich im Detail viel besser aus als der Boss. Die Topführungskraft kann nur dann die richtigen Entscheidungen treffen, wenn sie von ihren Teams gut beraten wird. Auch als Vorstandsmitglied können wir nicht in jedem Detail sein, wir brauchen validen Input. Deswegen haben wir bei CCV – wo inzwischen zwei von drei Vorständen weiblich sind – ein Executive Committee eingeführt. Dort sind alle Führungskräfte und auch einzelne Fachleute vertreten und wir treffen unsere Entscheidungen nun gemeinsam. Formell muss der Vorstand diese Entscheidungen absegnen, aber der eigentliche Job passiert im Executive Committee.

„Ich denke, dass bei jedem guten Chef und jeder guten Chefin weibliche und männliche Elemente zusammenkommen müssen, um Erfolg zu generieren.“

Conplore: Im Zuge der Covidpandemie arbeiten viele Mitarbeiter von zu Hause aus. Wie schaffen Sie es, die Unternehmenskultur lebendig zu halten, wenn alle daheimsitzen?

Enny van de Velden:

Die Frage, wie man Menschen auf Distanz dauerhaft engagiert und motiviert hält, ist nicht einfach zu beantworten. Wir arbeiten daran! Die Teams haben ihre eigenen Meetings, wir kommunizieren so transparent und häufig wie möglich, um möglichst viele Menschen zu involvieren und berichten über unsere Sorgen, Pläne und Ideen. Was jetzt jedoch nötig ist, sind echte Begegnungen. Wir freuen uns daher, dass die ersten persönlichen Gespräche wieder möglich sind, natürlich mit allen relevanten Schutzmaßnahmen. Wir haben Freitagnachmittag zum Ausklang der Arbeitswoche immer ein kleines informelles Meeting – früher waren da eben meist nur die Leute, die in den Niederlanden arbeiten. Mit den Onlinetools können jetzt alle im Unternehmen mitmachen, egal, in welchem Land sie arbeiten. Das ist fantastisch!

 

Conplore: Wenn Sie sich etwas wünschen könnten von ihrem Führungsteam – was wäre das?

Enny van de Velden:

Ich wünsche mir von meinen Führungskräften, dass sie sich hinter ihre Teams stellen, dass sie wirklich gut zuhören und herausfinden, welche Sorgen die Leute haben. Und dass sie dann daran gehen, den Menschen dabei zu helfen, sich selbst zu helfen. Also das zu tun, was man im englischen Empowerment nennt. Wenn das klappt, bekommt man nicht nur wirklich gute, sondern auch sehr loyale Mitarbeiter.

„Ich mag Geschäftsideen, die den Leuten wirklich eine Lösung anbieten.“

Conplore: Sie sind einerseits die treibende Kraft hinter CCV, gleichzeitig gründen Sie immer wieder Start-ups. Was motiviert Sie dazu?

Enny van de Velden:

Ich bin Unternehmerin. Ich habe Spaß daran, neue Dinge zu entdecken. Ich bin einfach neugierig. Ich genieße es, zwischen verschiedenen Themen und Segmenten hin- und herzuwandern. Ich habe viele junge Leute im Unternehmen und es ist eine große Freude, mit ihnen neue Geschäftsideen zu besprechen. Zudem mag ich Projekte, die anderen weiterhelfen. Gerade arbeite ich an dem Online-Butlerdienst „James“, der Menschen mit wenig Zeit und viel Einkommen zusammenbringt mit jenen Leuten, die wenig Geld haben, aber viel Zeit. So soll eine Community entstehen, in der sich die Probleme von beiden Seiten lösen lassen. Die einen helfen den anderen. Ich mag Geschäftsideen, die den Leuten wirklich eine Lösung anbieten.

 

Conplore: Woher nehmen Sie die Kraft für all das?

Enny van de Velden:

Ich habe ein starkes Wertesystem. Ich will nicht nur die CCV Group vertreten oder die niederländische Zahlungsindustrie, sondern möchte Teil eines positiven Ökosystems sein, das auch für die Gesellschaft, in der ich mich bewege, Vorteile hat. Gute Produkte zu entwickeln, die den Menschen wirklich Mehrwert liefern, macht einfach Spaß! Ein tolles Start-up aufzusetzen, gibt mir immer viel Energie. Am Ende des Tages gilt: Ich mag Menschen. Ich liebe meine Mitarbeiter. Ich genieße meinen Job. Und ich glaube an das, was ich tue.

 

Conplore: Frau van de Velden, wir danken Ihnen für das interessante, motivierende Gespräch.

Titelbild: Copyright – CCV Group B.V.

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