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Das Fanal der Demographie: Zusammenhang von Bildung, Handwerk, Facharbeit und Politik für die Zukunft

Das Fanal der Demographie: Zusammenhang von Bildung, Handwerk, Facharbeit und Politik für die Zukunft

Der Artikel erschien in vier Teilen zuerst beim „Bundesverband Initiative 50Plus e.V.“ in den BZ-Nachrichten über mehrere Wochen verteilt. Aufgrund des regen Leserinteresses habe ich mich dazu entschlossen, ihn hier insgesamt zu veröffentlichen. Die Lesedauer ist mit 30 min recht lang. Weiterführende Quellen und Erläuterungen, Ausführungen sind mit Links hinterlegt.

Teil 1: Die Bildung

„Lerne was, und dann kann aus Dir was werden“, war ein blöder Spruch, der die Generation der sog. Babyboomer von frühster Kindheit prägte. Man hörte ihn überall. Und das noch vor der Einschulung. Bildung, so der Volksglaube, war der Garant für den beruflichen und privaten Erfolg. In einer Zeit, wo man auch das ganze Arbeitsleben in ein und demselben Unternehmen verbringen konnte. Dort Karriere machen konnte. Und um dort möglichst hoch einzusteigen war Bildung der Schlüssel an sich.
Das hat sich alles gewandelt. Erst mit der Einführung der IT, dann durch diverse Krisen samt Wiedervereinigung, dann durch das Internet und die rasch voranschreitende Globalisierung bis hin zu dem, was dann Finanzkrisen mit durchaus bis dahin erfolgreichen Unternehmen und ihren gut ausgebildeten Mitarbeitern machten. So mancher Studiengang ist schon jetzt erkennbar zum möglichen Start überflüssig geworden…

All das hat das Bewusstsein für das verändert, was da Bildung heißt. Bildung ist nämlich nicht mehr allein der Schlüssel zu dem, was den späteren Erfolg ausmacht. Das Motto des lebenslangen Lernens zeigt auf, dass das, was man jetzt gelernt hat, eben nicht mehr reichen wird. Die Basis des Erfolges, die Bildung an sich, einen steten Wandel erfährt. Mitunter sogar bis ins hohe Alter, da die notwendigen Beitragsjahre zur Rettung des Sozialstaates immer mehr werden und die Rente absehbar erst mit 70 fällig werden wird.

Und da Bildung das Fundament ist, gestern wie auch heute und mit Sicherheit auch morgen noch, lohnt ein Blick auf unser Schulsystem mit der demographischen Brille – Sichtweise – auf das, was hier gefordert, gewünscht und erbracht wird. Oder werden kann…

Klassengrößen

Die Geburtenstarken Jahrgänge wissen, dass Klassengrößen von bis zu 36(!!) Schülern machbar waren. Sie waren sogar normal bis zur siebten oder achten Klasse. Natürlich war das zu groß. Auch aus damaliger pädagogischer Sicht. Aber es herrschte Raummangel. Mein Gymnasium, die Hellweg-Schule in Wattenscheid hatte 1580 Schüler und war das größte Gymnasium in NRW. Man unterrichtete in sog. Pavillons, die eiligst auf der Wiese hinter dem Hauptgebäude erbaut wurden und in jedem Raum, der verfügbar war. Selbst die Aula wurde umgebaut, um zwei zusätzliche Klassenräume einzuziehen. Das ging alles…
Und dass wir nichts gelernt haben, ist schlicht falsch. Nur die Lehrmethode war dem angepasst. Es gab Frontalunterricht. Einer Methode, die heute verpönt ist, aber als die wirksamste Methode gilt, einen Stoff effektiv zu vermitteln. Für andere Experimente fehlten schlicht die Lehrer und Räume.

Lehrpersonal

Der Lehrkörper der damaligen Schulen bestand aus denen, die von der „alten Schule“ ausgebildet wurden. Zum Teil blutjung von der Uni eingestellt hatten sie es schwer. Ihre gelernten pädagogischen Konzepte und all das, was Schule besser machte, konnte bei der Masse von Schülern nicht umgesetzt werden.
Leider sind das auch die Lehrkräfte, die seit zehn Jahren in den Ruhestand gehen. An meiner Schule gibt es nur noch einen Lehrer, den ich von damals kenne. Einen von 122…
Und hier zeigt sich das erste Problem im demographischen Wandel: es fehlen Lehrer!
Einerseits wurden wegfallende Lehrerstellen bei sinkenden Schülerzahlen nicht nachbesetzt und andererseits sind viele neupädagogische Ideen erst möglich geworden, weil das Verhältnis von Schülerzahl und vorhandenen Lehrkräften über lange Jahre besser wurde. Klassengrößen, neue pädagogische Kleingruppenkonzepte, Projektwochen und auch völlig neue Schulformen an sich.
Hier wurde viel getan. Nicht unbedingt zum schlechteren. Es ist nur anders. Leider ist in den letzten vierzig Jahren mitunter auch viel passiert. 1987 gab es einen Informatik-Kurs mit der Programmiersprache Basic und man arbeitete auf dem Commodore C64. Ein „interessierter Lehrer“ unterrichtete…
Es stellt sich die Frage, wer denn die Digitalisierung als Lehrer und als Fach(!!) begleiten soll. Wie auch immer begleiten soll…
Es wurden nämlich kaum Lehrer eingestellt, weil die damals eingestellte Welle verbeamtet war. So sind erst nach und nach neue Lehrkräfte eingestellt worden und es existiert ein Mangel an Lehrern für Chemie und Physik. Also Fächer, die die Grundlage für das legen, was später dann die benötigten MINT-Fachkräfte an der Uni oder auch der Berufsschule brauchen werden.
Daher sind viele Lehrer jetzt schon recht alt, um als „interessierte Fachkräfte“ unseren Kindern etwas beizubringen, was in der Digitalisierung hilft.
Mal ehrlich: glaubt hier jemand, dass ein fünfzigjähriger Lehrer einem Sechzehnjährigen noch etwas über Kommunikationsmittel, Internet und/oder Computer beibringen kann?

Fächer

Eine Schule ist keine Wunschfabrik. Sie soll in allen Schulformen dafür sorgen, dass eine breite Basis von dem gelegt wird, was durchschnittlich in den dann folgenden und weiterführenden(!) Berufsausbildungen benötigt wird. Berufsausbildungen, die auf dem Schulstoff aufbauen können. Wo der Schulstoff als Basis dient.
Auch wenn diese Basis nicht mehr so ist, und man nur einmal „für das Leben lernt“, sondern zunehmend schwammig ist und der ständigen und mitunter rasanten Entwicklung dessen unterliegt, was da wirtschaftlicher Bedarf heißt. Vorabqualifikationen schulischer Art, die die Industrie gern wirklich auch vorab hätte. Eine Qualifikation die da sein muss, damit die Wirtschaft darauf aufsattelnd billiger – weil schneller – ausbilden kann, um möglichst schnell Fachkräfte produktiv einsetzen zu können. Allein das ist der Grund, warum alte Berufsbilder fachlich gesplittet und so ausgebildet wurden, Der Werkzeugmacher von einst ist in fünf verschiedenen Berufsbildern aufgegangen. Der Informatik-Kurs anno 87 mit Basic als Programmiersprache ist schon lange dutzenden möglichen Programmiersprachen gewichen, die jede für sich komplette Branchen füllt.
Ergo kann die Schule hier nicht mehr eine „vorauseilende Basis“ schaffen. Schon gar nicht, da die Technik hier sich schneller verändert als es die Institution Schule schafft sich selbst zu verändern. Schule soll allgemeingültige Grundlagen schaffen: Lesen, Schreiben und Rechnen können i.e.S. von beherrschen! – Als Grundlage für ein gutes Leseverständnis und daher mit der Fähigkeit selbstständig weiterlernen zu können.
Das ist auch notwendig, denn es scheint seit nun fast zehn Jahren zunehmend ein anderes Phänomen schicksalstreibend zu werden.

Defizite

Berufs- und Hochschulen sehen aber immer wieder und vermehrt, dass die Schule ihrem Bildungsauftrag nicht mehr in der benötigten Qualität nachkommt. Oder nachkommen kann. Auszubildende haben nicht die nötigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Qualifikationen, um in der Lehre oder dem Studium bestehen zu können. Unternehmen müssen selbst nachschulen. Kenntnisse, die in der Schule gelehrt wurden, nachbereiten… Selbst Ergänzungskurse anbieten, neben der Berufsschule(!), oder eine hohe Abbruchsrate während der Ausbildung und/oder das Scheitern am Ende der Ausbildung riskieren.
Auch Universitäten erkennen ein zunehmendes Risiko bei angehenden Studenten, die nicht studierfähig sind. Nicht über die Qualifikation zum Studium verfügen.
Gern werden so nun auch Berufsbilder angeboten, egal ob aus Ausbildungsberuf oder Studienfach, die ohne Mathe auskommen. Mathematik war bei den wenigsten beliebt. Dennoch zieht sie sich durch so ziemlich alle Berufe – als Grundlage zur Verifizierung von Arbeitsergebnissen, zur Normenvalidität und auch als Rechengröße zur Leistungserstellung und deren Kontrolle an sich. Mathematik ist das M in den MINT-Berufen.
Wissenschaftlich sind mit ihr Algorithmen zu schaffen, die die Informatik braucht um überhaupt erst Programme schreiben zu können. Programme, die KIs erst effektiv machen. Ohne die alle kunterbunten und strahlenden Visionen von Digitalisierung im Sand verlaufen werden. – Aber sie nervt Schüler. Und daher ist sie auch bei Lehrern unsexy…

All diese Defizite kamen wohl zu Stande, weil man Schule über lange Jahre mit einem Wunschkonzert verwechselt hat. Schule sollte Spaß machen. – Ein verständlicher Ansatz, der pädagogisch sicher einen Wert hat, aber soziologisch wie auch wirtschaftlich völlig falsch war!

Warum? Es widerspricht der Bildung an sich, ihrer Bedeutung für den Einzelnen wie auch für die Gesellschaft dafür zu sorgen, dass eine Grundlage da ist. Eine belastbare Grundlage für das weitere Leben; insbesondere das Berufsleben. Aber auch als Staat an sich. Als Gesellschaft mit klaren Werten und Regeln für das Zusammenleben. Quasi als Nebenprodukt zu reinen Fächern.

Ressourcen

Es gibt viele Projekte. Jedes wird seinen pädagogischen Hintergrund haben. Manche sind gut. Andere kritikwürdig. Wieder andere unsinnig. Letztlich hängt es auch an den Ressourcen, ob ein gedachtes Projekt gut wird, oder von Anfang an schon unsinnig ist.
Ein Projekt flächendeckend auszurollen und nicht die dafür notwendigen Ressourcen zuzuweisen ist so ein unsinniges Unterfangen. Zeit-, Geld- und Kräfteverschwendung zum Nachteil derer, die hier unterrichtet werden sollen. Theoretisch oft fachlich gut definiert, ideologisch auch mal gern eingefärbt, aber meist ohne adäquate Mittelzuweisung. Auch so ein mathematisches Verifikationsproblem bei denen, die hier wohl einen Mangel in der (Aus-)Bildung erfahren haben.
Am Beispiel der Inklusion sieht man das sehr deutlich. Ein menschlich sinn- und wertvolles Konzept, das sozial bereichert, menschliche Wertschätzung fördert, soziale Verantwortung zeigt und die individuellen Schwächen und Stärken einander näher bringt und synergetisch zur gemeinsamen Leistungssteigerung führt. Etwas, was wir gerade in der Demographie als Erkenntnisgewinn brauchen, wenn zunehmend Alte mit Jüngeren zusammenarbeiten müssen. Das Wissen der Alten „die Stärke der Jugend“ effizienter und effektiver werden lässt.
Nur setzt diese Inklusion ZWEI Lehrer pro auch noch kleinerer Klasse voraus. Für JEDE Unterrichtsstunde…

Schulische Grundlagen

Klassengröße ist eigentlich für den Schulerfolg nicht entscheidend. Es sind die unabdingbaren Grundlagen, die Schüler mitzubringen haben, sobald sie die erste Klasse besuchen. Oder die Schule überhaupt zum ersten Mal besuchen. Und hier gibt es neben dem Aspekt der sozialen Kompetenz(!) – die wir hier mal außen vor lassen – nur ein einziges wirkliches Kriterium als Prämisse:

Das Sprechen der deutschen Sprache an sich!

Nicht Blabbern. Nicht Stammeln. Nicht Radbrechen. Und auch kein Pidgin-Deutsch. Das Niveau muss sich auf dem Level bewegen, das es erlaubt Unterricht OHNE Übersetzungen und OHNE Erklärungen von einfachsten Worten möglich zu machen. Als Grundlage zum Aufbau von zusätzlichem Wissen. Eine Schule an sich basiert auf der Landessprache als absolutes Grundelement für einen geregelten und zeitlich geplanten Aufbau von Wissen, dessen absolutes Minimum am Ende das Vermögen ist, Lesen, Schreiben und Rechnen zu können. Und das auf einem Level, das ausbildungsfähig ist und/oder für das Leben in unserer Industriegesellschaft (aus)reicht.
Daher verträgt das System pro Klasse nur eine bestimmte Quote von Menschen, die schlecht Deutsch sprechen. Das war Mal mit 10% definiert. In ländlichen Gebieten wird das auch erreicht. In Ballungsgebieten eher selten. Und wenn die Berliner Polizeiakademie in ihrer Ausbildung nun mehr Wert auf Deutsch legt, dann zeigt das nur eines: komplettes Versagen auf ganzer Linie und von Anfang an!

Zusammenfassend zeigt sich, dass auch hier der kommende und unausweichliche demographische Wandel, insbesondere auch für die Gestaltung der Digitalisierung nicht als Herausforderung erscheinen, sondern allein schon bildungstechnisch zum Problem werden lässt.
In unseren Ballungszentren schlummert eine bildungstechnische Bombe, wo zu viele Menschen durch ideologisch angehauchte Projekte, die auf dem Papier schön aussehen aber nicht der Realität entsprechen. Wo Anspruch und Wirklichkeit auf nahezu allen Ebenen, ob sprachlich, ressourcentechnisch oder fachlich auseinanderklaffen.
Von gemeinsamen kulturellen Werten, die grundlegend für einen gemeinsamen sozialverträglichen Unterricht sind (z.B. Frauenbild, Genderfrage, …) ganz zu schweigen.

Schule schön zu machen ist ein wertvoller Anspruch, der aber nachrangig zum Lernerfolg steht. Nicht für einzelne, sondern für möglichst viele. Egal woher sie kommen. Egal welcher Gesellschaftsschicht sie angehören und völlig egal, was sie für ein Geschlecht, eine Religion oder Rasse haben. Und die vermittelte Bildung muss grundlegend dafür ausreichen, um ausbildungsfähig zu sein.
Doch dieser Anspruch wurde zunehmend heruntergeschraubt. Durch den schönen Schein ersetzt. Ausbildungen ökonomisch verkürzt und berufsbezogen so zugeschnitten, dass die mögliche Bandbreite dessen, was man ein Leben lang zusätzlich und weiterführend Lernen muss, nicht gegeben ist.

Bildung wurde zum Selbstzweck. Als Event gestaltet. Mit möglichst vielen Erlebnisbestandteilen, netten Projekten und viel Eigengestaltungsraum derer, die gern das Weglassen, was später wichtig ist.

Ich habe selbst nach der zwölften Klasse Mathematik abgewählt. Die Schule deckte vier von vierundzwanzig (20) Mathevorlesungen zu je 90 Minuten im Studium ab. Die Statistik immerhin sechs von 20 Vorlesungen. Meine vier Klausuren habe ich geschafft, aber ich habe zusammen sechs Versuche gebraucht. Und das war das Grundstudium. Die Durchfallquote im Studium betrug fast 50%… Nur die Hälfte erreichte das Diplom.
Und das ist eine Quote, die können wir uns volkswirtschaftlich nicht mehr leisten. Genauso wenig wie pädagogische Noten, um den Schein zu wahren, oder gar verbriefte Studien und Ausbildungsberufe, um etwas für die gerahmte Wanddekoration zu haben.

Die Digitalisierung im demographischen Wandel bedarf einer guten, soliden und ausbaufähigen Grundlage für ein Berufsleben, wo fast jeder am Ende nicht mehr dem Beruf nachgeht, den er einmal erlernt hat. Daher muss die Basis besser und ausbaufähiger – genereller und grundlegender – werden. Aber auf einem allg. verifizierbaren und validen Niveau!

Teil 2: Das Handwerk

„Das Handwerk hat goldenen Boden“, hieß es immer. Und das stimmt. Es war das, was auch „Made in Germany“ zu dem gemacht hat, was es ist.
Dazu kommt, dass Handwerker hauptsächlich in KMUs arbeiten, wo 75% aller in Deutschland Beschäftigten arbeiten. Es sind nicht die DAX-Konzerne wo die Masse arbeitet – und dann auch seine Steuern zahlt.
Und eben dieses Handwerk hat das begründet, auf das die Industrie erst aufsatteln kann und dann als Facharbeiter bezeichnet.

Historisch kommt das Handwerk in unseren Breiten aus den mittelalterlichen Zünften der Städte. Die dort unter der Aufsicht der Meister arbeitenden Gesellen und Lehrlinge hatten das als Hauptberuf, was außerhalb der Stadtmauern oft von den Menschen selbst gemacht wurde. Nicht so gut, nicht so schnell und auch nicht so langlebig. Durch die höhere Erfahrung bei ihren fachspezifischen und sich immer wiederholenden Tätigkeiten entstand hier auch das, was man technischen Fortschritt nennt. Er fand nicht nur an Universitäten statt, sondern auch in der Werkstätten der Zünfte in den Städten. Zumindest die praktische Seite.
Die gotischen Kathedralen des ausgehenden Mittelalters wurden von Steinmetzmeistern gebaut. Musketen von Schmieden, die Rohre ziehen konnten und die Verbesserung von Stahl fand an der Esse im Praxistest statt.
Und daher hatten die Zünfte Macht, stellten Ratsherren und hatten Einfluss auf das, was man Handel nennt. Die Waren wurden zum Teil unter strenger Geheimhaltung hergestellt, um Wettbewerbsvorteile zu sichern. Ob Delfter Spitze oder kobaltblaues Glas (Kirchenfenster), überall versuchten die Zünfte ihr spezielles Wissen als Wettbewerbsvorsprung zu halten. Zum Teil auch unter Androhung der Todesstrafe wie in Venedig, wo die Glasbläserzunft die europaweite Herstellung von Spiegeln dominierte und die Produktion auf eine vorgelagerte und völlig abgeschirmte Insel (Moreno) verlagerte.

Auch heute ist das deutsche Handwerk weltweit gefragt. Die mehrstufige Ausbildung ist nicht nur praktisch sondern auch mit ihren theoretischen Grundlagen auf der Höhe der Zeit. Nicht umsonst entspricht der Handwerksmeister an sich einem abgeschlossenen Studium. Das war nicht immer so. Die Einsicht kam sehr spät, dass ein Handwerksmeister das praktische Pendant zu einem studierten Theoretiker; oder besser einem wissenschaftlich orientiertem Fachmann ist. Doch Wissenschaft und Praxis gehören zusammen. Und in Deutschland wurde dieser Ansatz mit dem Gesellen- und Meisterbrief auf eine weltweit mustergültige Grundlage gebracht.
Auch ein Grund, warum deutsche Auswanderer mit diesen Zertifikaten in der Hand weltweit gern gesehene Fachkräfte sind. Egal ob in den USA, Kanada oder Australien mit ihren strikten Einwanderungsgesetzen.

Allein 2017 nutzen 250.000 Menschen diese Möglichkeit für sich und ihre Familien. Ein Umstand, der dem demographischen Wandel in diesem Land nicht guttut aber von der Politik ignoriert wird.

Doch das Handwerk kränkelt. Nicht fachlich, aber personell. Denn es gilt als dreckig, unmodern, uncool bis unsexy und auch als schlecht bezahlt. Der Trend zum Abitur wird nur noch durch die Tatsache übertroffen, dass inzwischen mehr Schulabgänger anfangen zu studieren als ein Handwerk auszuüben.
Das hat Folgen. Gravierende Folgen, wie der ein oder andere Hausbesitzer heute merkt. Reparaturen, Aus- und Umbauten oder gar Neubauten hängen an dem, was der Bau, Elektriker, Sanitärunternehmen oder Dachdecker noch leisten können. Seit Jahren ein Mangel an Auszubildenden hat hier Lücken in dem aufreißen lassen, was da Kapazität genannt wird. Gern durch andere „Fachkräfte“ aus Polen, Rumänien und anderswo aufgefüllt, die dann nach besten Wissen und Gewissen da arbeiten, wo der gelernte Maurer oder auch Polier nicht mehr da sind. Welche Baumängel dann schnell entstehen, kann an dem Loch in Köln besichtigt werden, indem das historische Stadtarchiv verschwand. Ein Archiv in dem unter anderen auch die Urkunden der Hanse lagen, die das deutsche Handwerkswesen hanse- und damit fast schon europaweit begründeten. Ein Treppenwitz der Geschichte…

Heute reden alle von der Dematerialisierung von Märkten und Produktionszweigen. Dann auch gleich in Verbindung mit der Digitalisierung, dem „Internet der Dinge“ (IoT) und das dann an Visionen geknüpft, die da Produktivitätssteigerung bei geringerem Personalbedarf heißen. Stimmt mitunter. Nur halt nicht überall. Das liegt daran, dass gewisse Theoretiker – wissenschaftliche Experten – gern anführen, dass man mit digitalen und sensorgesteuerten Schlösser tatsächlich keinen Schlüssel und damit dann auch keine Schlosser mehr braucht, diese auch nicht mehr produziert (oder ausgebildet…) werden müssen und dieses Türschloss dann im 3D-Druck entsteht und die Platine des Schlosses aus China kommt. Amazon erklärt uns dann, dass Schloss und Tür mit einer Drohne geliefert werden, was gut für den Straßenverkehr ist. Und alle sind begeistert. Jubeln. Machen die Raute bei Fotoshootings mit Politgrößen. Spielen Visionäre…
OK: Und wer baut den Türrahmen ein? Der dann in einem individuell konstruierten und natürlich architektonisch schönen Haus eingeplant ist? Mit einer wärmedämmenden Verklinkerung, die gern auch mal ein Bild ergeben soll? Firmenlogo oder einfach mal einen Spleen des Eigentümers nachkommt? Macht das auch eine Drohne? Ein Roboter? Alexa????
Mag sein, dass bald auch Kloschüsseln ausgedruckt werden. Man diese per Klick ordert und irgendwann tatsächlich eine Drohne vor dem Küchenfenster schwebt oder den Balkon aufsucht, um das Teil liefern zu können, aber am Ende darf der studierte Webdesigner, Oberlehrer oder diplomierte Verwaltungsfachexperte des städtischen Digitalamtes die Schüssel entweder selbst anschrauben – an der Stelle könnte jetzt ein Versicherungsfachmann eine Police gut verkaufen! – oder es kommt da jemand, der das besser kann. Vermutlich auch den Sensor an der Klobrille installieren kann, der den Deckel wieder automatisch runterklappt, wenn der Benutzer aufsteht… Digitale Visionen halt.
Und das wird auch andere Felder betreffen. Man kann weiter an den Friseur glauben, oder vom mobilen Drohnenfriseur mit Frisierhelm träumen. Häuser im 3D-Druck und mit Betonspritze bauen, oder an die Gesellen und Meister etlicher Berufe, die das machen. Zumal da auch eine Bauabnahme dranhängt, wo so ein kommunaler Fiffikus mit der Checkliste und kruden Ideen samt Gesetzesbestimmungen rumrennt und gern mal auf Fehler aufmerksam macht. So wie in Berlin am Flughafen passiert…

Unterm Strich betrachtet, trifft das auf viele Berufe zu. In all denen, wo auch in vierzig Jahren der Mensch mit seinen Händen 1.0, seiner Motorik 1.0 und seinem fachlichen Auge 1.0 immer noch flexibler, schneller und effektiver eingesetzt werden kann als eine Servicedrohne 4.8.2. in der Version KSM (KloSchüsselMontage).
Und da das Angebot letztlich via der Nachfrage dann auch den Preis regelt, glaubt der Autor nicht daran, dass zehntausende Diplominhaber mit der Fachrichtung „irgendwas mit Medien“ besser verdienen als der, der Al Bundy sein geliebtes „Ferguson“ samt Wasserfallspülung installieren kann. Aber ich mag mich irren… glaub nur nicht daran.

Daher sollten die Belange des Handwerks nicht unter dem Tisch fallen und durchaus aus berufliche Perspektive wahrgenommen werden. Hier hat die Kampagne der FDP durchaus Sinn, die Bedeutung des Handwerkes hervorzuheben. Nur kommt sie wie immer schon recht spät.

Das Handwerk bedarf für seine weiterführende Ausbildung einer Basis, die durch die Schule gelegt wird. Etwas, worauf die Berufsschule theoretisch und der Ausbildungsbetrieb praktisch aufbauen können, sollten und auch müssen. Und es darf auch nicht sein, dass die „handwerkliche Begabung“ sich dadurch ausdrückt, dass man Kinder, die im schulischen Prozess nicht das Gymnasium erreichen konnten, allein aus diesem Grund nun handwerklich begabt sind…
Zu meiner Zeit wurde am Ende der vierten Klasse so ziemlich alles getestet, um uns auf die damaligen drei Schultypen zu verteilen, nur nicht, ob wir in der Lage waren einen Nagel in die Wand zu bringen, ein Ast abzusägen oder auch nur eine Kartoffel abzuschälen. Und wenn wir ehrlich sind, dann ist das eher schlimmer als besser geworden. Hat auch mit Sicherheit nicht zum Image des Handwerkers beigetragen. Letzteres wurde gern durch Umbenennung zu erreichen versucht. Aus Frisöse wurde Friseurin, aus dem Klempner der Sanitärinstallateur und, und, und.
Dafür werden dann auch schon mal aus Schulabbrechern Landtags- und Bundestagsabgeordnete, Berufslose zu Bundestagsvizepräsident oder dann gern auch mal eine ehemalige Rechtsanwaltsgehilfin mit null relevanten Berufsjahren Bildungsminister in NRW. Oder Hoffnungsträger der Parteien reden etwas von Zwangskollektivierung der Wirtschaft und fordern das Ende der „Konsumentendemokratie“ und „das moralische Diktat des Staates“.
Dieser Blödsinn hat also System. Dazu braucht man hier auch keine Namen nennen. Jeder kennt solche Gestalten und VIP-Gesichter nur zu gut.

Und daher wird es nicht besser. Das Handwerk wird allein(!) sprachlich aufgewertet und unter dem Strich werden gerade in Ballungsräumen dem Handwerk und seiner auf der Schulbildung aufsetzenden Ausbildung der Boden entzogen. Durch schulische Experimente, durch gesellschaftspolitische Utopien und der Missachtung von einfachsten Regeln bei der zugehörigen Mittelzuteilung (siehe Teil 1: Bildung).
Besonders schlimm ist hier das völlige Versagen den Kindern Lesen, Schreiben und Rechnen so beizubringen, dass es ausbildungstauglich ist. Egal von welcher Schulform man letztlich nach 9, 10, 12 oder 13 Jahren abgeht.
Doch hier wurde bewusst, gewollt und systemisch über Jahre versagt. Deutsch hinreichend Sprechen zu KÖNNEN nicht als Voraussetzung gesehen die erste Klasse besuchen zu dürfen. Letzteres hatte dann gravierende Folgen für den gesamten Lernerfolg aller. Und die Tendenz der pädagogischen Notengebung machte Zeugnisse nicht mehr aussagekräftig. Schon gar nicht für die einstellenden Betriebe, die zum Teil mit erheblichen Eigenaufwänden nachschulen müssen. Teilweise die Grundrechenarten. Für „Made in Germany“ ein Armutszeugnis.
Da helfen dann auch keine Petitionen nach vermasselten Abschlussprüfungen in Mathe oder sonstigen Fächern.

Unterm Strich nicht die beste Voraussetzung dafür, dass auch in der Digitalisierung, und schon gar nicht im demographischen Wandel die Weichen gut gestellt worden sind, wenn es um das Handwerk und seine Leistungen geht. Leistungen, die eine völlig unterschätzte Dimension für das haben, was Visionäre als Industrie 4.0 verklären.
Und durch eben diesen demographischen Wandel werden bald Millionen von erfahrenen Handwerkern fehlen. Mitarbeiter also, die nicht vom Kollegen Drohne oder Roboter ersetzt werden können. Und das dann flächendeckend, überall und für recht lange Zeit. Denn hier geht Wissen und vor allem relevante Erfahrung verloren.
Und diese Erfahrung werden andere Facharbeiter von außen kommend nur unvollständig mitbringen, wie der Zustrom der gern politisch propagierten Fachkräfte aus dem Nahen und Mittleren Osten gezeigt hat. Es kamen Maurer, Kfz-Mechaniker und Elektriker. Auch arbeits- und lernwillig. Nur halt mit in der Summe so vielen Defiziten, dass sie hier nicht arbeiten konnten. Weder als Handwerker noch als Facharbeiter in der Industrie, die hier der merkelschen Fürsorge gern die Stange hielt… bis sie loslassen mussten. Siemens allen voran.

Wenn also schon jetzt ein klares Risikopotential für den demographischen Wandel auszumachen ist, dann wird es mit Sicherheit das Ausscheiden von Millionen Handwerkern aus der Wirtschaft sein. Dieses Loch wird in der nächsten Boomphase nicht zu stopfen sein. Schon gar nicht mit denen, die man durch unser Schulsystem mogelt oder gern als zusätzliche Fachkräfte anzusehen bereit ist.

Teil 3: Der Fachkräftemangel

„Fachkräftemangel“ erschallt es von überall her. Egal ob aus dem Handwerk, der Industrie, der öffentlichen Verwaltung oder aus Servicebranchen, wie der Pflege.
Gleichzeitig wird der Fokus aber nach wie vor auf junge Talente gelegt. Das hat die Zukunft Personal 2018 eindrucksvoll – und nachdrücklich! – gezeigt:

„Was ein wenig verwunderte, waren die fast schon vereinsamt zu nennenden Stände der Servicedienstleister zur Unterstützung der Gewinnung ausländischer Fachkräfte. Ein Thema, das gern von Wirtschaftsverbänden – allen vorweg Herr Joe Kaeser von Siemens – gern zum Besten gegeben wird. Auch mit dem politisierenden Unterton der absoluten Notwendigkeit.
Nur interessiert hat es keinen. Noch nicht mal die Anbieter, die sich wirklich auf qualifizierte Fachkräftegewinnung in aller Welt spezialisiert haben, standen im Gedränge der Interessenten. Die hier schon anderswo getätigten Vermutungen dazu werden so – wenn auch weniger öffentlich und somit weniger plakativ – zumindest nicht widerlegt.
Dienstleister, die sich auf Vermittlung von Migranten aus dem ungefilterten Zustrom spezialisiert haben, wurden komplett ignoriert. Selbst von Personalern, die nach Lösungen für Nachbesetzungen in Jobs mit niedriger Qualifikation suchten…
Dass hier (politischer) Anspruch und gelebte (ökonomische) Wirklichkeit kaum zusammenpassen ist in all der dargestellten Austellerpracht den wenigsten aufgefallen.“

Wie es aussieht gibt es hier mehrere erkennbare Scheren zwischen dem, was man in der Realität sieht, dem was man gern glaubt und dem, was man zukünftig braucht. Oder anders ausgedrückt heißt das, dass man bestens ausgebildete Fachkräfte braucht die aber auch billig sein sollen, die, die en masse kamen, erfüllten trotz mitgebrachter Qualifikationen nicht oder gar die Standards des Arbeitsmarktes und die, die man nun gern hätte – vor allem aus dem MINT-Bereich – kommen nicht in ausreichender Anzahl nach. Zumindest nicht in der Menge, die die Lücke der bald ausscheidenden älteren Fachkräfte auffüllen könnten.
Dazu kommt, dass sich auch die einstmals guten Infrastrukturmöglichkeiten erschöpft haben. Billige Fachkräfte müssen irgendwo auch nah und billig wohnen können. Und in Ballungsgebieten wird auch das zunehmend schwieriger. Es herrscht ein offener Verdrängungswettbewerb. Inzwischen bis hoch in die Mittelschicht. Denkbar schlechte Voraussetzungen um Fachkräfte aus dem Ausland in Ballungszentren zu lotsen.

Ergo werden die Personalkosten nun hauptsächlich durch die steigenden Mieten – samt zugehörigen Energiekosten – getrieben. Ein politischer Faux Pas, der so nicht durchdacht worden ist, als man über Einwanderung nachgedacht – eher einfach entschieden! – hat.
Dass in diesem Rahmen auch die nun abzusehenden Einschnitte in punkto Mobilität bald eine weitere Rolle spielen werden, ist absehbar. Fahrverbote werden die ins Umland von Ballungszentren abgedrängten Fachkräfte zu nochmaligen Verlierern werden. Und wenn man ehrlich ist, sind schon jetzt keine Maßnahmen erkennbar, die Kapazitäten des ÖNV dem anzupassen. Eigentlich wird hier wie mit dem Wohnraum politischerseits gar nicht reagiert. Noch nicht mal als Sprechblase.

All das wirkt sich schon jetzt erkennbar auf die Bereitschaft von Fachkräften aus, Jobs zu wechseln oder anderswo anzunehmen. Wochenendpendler leben inzwischen auf Campingplätzen. Etwas, was für junge Polizisten in Großstädten auch normal geworden ist…

Wer Fachkräfte will, muss ihnen Perspektiven bieten. Nicht nur beruflich, sondern vielerorts auch privat. Und wer als Unternehmen Fachkräfte braucht, muss sich nun auch Gedanken dazu machen, wo sie denn wohnen sollen, damit sie auch bleiben.
Diese Gedanken hatten im 19.Jahrhundert auch Männer wie Thyssen und Krupp. Die Ruhrkohle AG oder BASF. Städte wie Essen oder Bochum konnten den rasanten Anstieg der Bevölkerung nicht von sich aus stemmen. Werkswohnungen waren die Lösung. Nach dem Krieg auch Bundesdarlehnswohnungen für Beamte, die damals nicht zur Gehaltsspitze gehörten.

Im Rahmen des demographischen Wandels werden langfristig mehr Fachkräfte wegfallen, als durch die Digitalisierung eingespart werden können. Man rechnet bis 2050 mit einem Verlust von 1,5 bis 2,9 Millionen, die der Wirtschaft als Arbeitskräfte fehlen werden.
Das ist so oft eine Michmädchenrechnung, da die wirkliche Innovationskraft der parallel laufenden Digitalisierung noch nicht vollumfänglich abgesehen werden kann. Das sind alles (mehr oder weniger) bessere Schätzungen.
Tatsache ist, dass mit funktionierenden(!!!) KIs ein überwiegender Teil der sog. kognitiven Berufe wegfallen werden. Verwaltungsangestellte, Sachbearbeiter und gewisse Beratertätigkeiten werden komplett aufgesogen werden. Schon jetzt sind im Finanzsektor durch automatisierte Workflow-Ketten (Black Box) bis zu 150.000 Beschäftigte an sich überflüssig.
Weiterhin erkennbar ist der geringere Produktionsaufwand bei Elektroautos, da diese weniger Teile allein für den Antrieb brauchen. Hier werden in der Zuliefererbranche und im Werkstattbereich also massig Fachkräfte frei werden. Auch neue Produktionsverfahren, z.B. der 3D-Druck wird die Komplexität von Produktionsketten reduzieren. Das wird sich dann auch im Maschinenbau auswirken.

Und ob die Innovation dieses noch zu erarbeitenden Know-hows dann in Deutschland bleibt, oder wie mit der Photovoltaik und Windrädern vom Ausland kopiert (gestohlen!) wird und anderswo für Arbeitsplätze sorgt, ist ungewiss. Aber unsere gesamtheitlichen Aufwände in IT-Sicherheit lassen gewisse Befürchtungen aufkommen, zumal die zuständige Bundesbehörde ein Seelenverein ist, gegen den das Geisterschiff Marie Celeste überbevölkert war…

Es bleiben also die, die schon vor Ort sind und ohnehin immer länger arbeiten müssen, da diverse Fehlentscheidungen dafür gesorgt haben, dass trotz beispielslos langem wirtschaftlichen Aufschwung (seit 2009) keinerlei Reserven gebildet werden konnten. Sozialkassen davon abhängen, dass Fachkräfte immer länger in sich selbsttragender Arbeit gehalten werden können und so die Sozialkassen befüllen.

Als volkswirtschaftliche Einsicht hat das jedes Unternehmen, nur arbeiten diese betriebswirtschaftlich. Solche netten Gesten werden verbal honoriert, beklatscht und gefeiert. Bei anderen. Selbst will jeder junge und unverbrauchte Kräfte, die zudem billiger sind als das ältere aber erfahrenere Personal. Betriebswirtschaftlich ist das nachvollziehbar, folgerichtig und auch richtig. Doch hunderttausende Mal betriebswirtschaftlich gedacht führt zu einer abstürzenden Volkswirtschaft, die dann auch betriebswirtschaftlich …verändert. Dann aber längerfristig.
Siemens entlässt gerade tausende Mitarbeiter und fordert im gleichen Satz die Neueinstellung von Fachkräften, die im Rahmen der Digitalisierung nötig werden. Komischerweise in Person des CEO, der den Fachkräftezustrom anno 2015 so begrüßt hat, nun aber – nach vier Jahren möglicher Ausbildung – aus dem Zustrom keine gewinnen konnte und nun nach zusätzlichen qualifizierten Migranten schreit.

Hier werden auf die Unternehmen Kosten zukommen. Vermutlich schon bald per Gesetz. Das ist für Politiker die einfachste Möglichkeit ihre Unfähigkeit zu kompensieren, die aus der Unmöglichkeit des gesamtheitlichen und rechtzeitigen Denkens entstammt. Ein gutes Beispiel ist die Berliner Diskussion der Wohnraumenteignung, um die Mietexplosion zu stoppen.
Warum also nicht Unternehmen zu 50Plus- oder 60Plus-Quoten zwingen? Beschäftigungsgarantien ab 55, 60 oder 65(??) einzuführen und/oder Umschulungen von was und zu was auch immer durch Unternehmen finanzieren zu lassen. Vielleicht auch Werkswohnungen vorzuschreiben, um auch hier den Wohnungsmarkt zu entlasten? Immerhin werden dem jährlich weitere hunderttausende von Menschen hinzugefügt, die als Fachkräfte nach Deutschland strömen. Natürlich ohne vorher nach der passenden Qualifikation gefragt worden zu sein… Kritiker sehen eine weitere Verknappung von für die Wirtschaft benötigten Wohnraum, um brauchbare / notwendige Fachkräfte hierher zu bekommen.

Tatsache ist auch, dass Ältere die Digitalisierung letztlich planen, gestalten und umsetzen müssen, damit mit ihren Ausscheiden aus der Arbeit die Produktivität der Unternehmen – auch im Hinblick auf die wie auch immer geartete Personallücke – erhalten bleibt. Vielleicht gelingt es auch, dass die Digitalisierung am Ende den älteren Fachkräften dann auch selbst hilft produktiv (weiter)arbeiten zu können. Denn 47 Beitragsjahre in unselbständiger Arbeit heißt bei Akademikern nicht unbedingt mit 63 fertig zu sein. Oder bei denen mit unterbrochener Erwerbsvita. Arbeitslosigkeit zählt nämlich nicht als anrechenbarer Beitrag…

Als Fazit kann man ziehen, dass die völlige Abstinenz von politischer Verantwortung dazu geführt hat, dass jeder gern über New Work, Digitalisierung, Industrie 4.0 und dem IoT redet, die dazu benötigten Fachkräfte billigst herbeisehnt, um dann produktiver und besser zu sein. Unterstützende Ressourcen vom Staat haben und Risiken abgefedert sehen will.
Nur geht das so nicht mehr. Die Ressourcen sind verzockt. Komplett. Und man sucht aktiv nach – anderen – Quellen zur Finanzierung. Die diskutierte CO2-Steuer könnte hier ein Beispiel sein.

Nach der für die Wirtschaft teuren Energiewende (die Kilowattstunde kostet hier doppelt so viel wie in Frankreich!), der Verschwendung von Geld für ideologisch Projekte (z.B.: 3. Toilette…), der Unvernunft die (Kern-)Industrie nicht vor Angriffen zu schützen (Diesel,…) und das Versagen notwendige demographische Steuerungsmaßnahmen überhaupt angehen zu wollen, wird die notwendigen Fachkräfte auf der Zeitachse knapp werden lassen.
Das auch einem dann politischen Klima geschuldet, das der Wähler im Sinne des Eigennutzens zu gestalten wissen wird.
Dieses Klima wird von einschränkenden Gesetzen und Vorgaben bestimmt sein, um fehlende staatliche Mittel auf die Wirtschaft abzuwälzen.
Letztlich wird die Wirtschaft mit dem auskommen müssen, was jetzt schon da ist und ggf. – und mit viel Glück(!) – durch ein paar hunderttausend wirklichen Facharbeitern von außen ergänzt werden. Die Bertelsmann-Stiftung sprach von knapp 300.000.
Dass die Fachkräftefrage innerhalb des EU-Umfeldes gelöst werden kann, ist zweifelhaft. Wenn auch Deutschland und Österreich bedingt durch den demographischen Wandel am meisten leiden (demographische Kriegsfolgen durch massive Bevölkerungsverluste), so haben alle westlichen EU-Länder mit sinkenden Geburtenraten in der Kernbevölkerung zu kämpfen. Sichtbare positive Veränderungen hier, die gern als mögliche demographische Trendwende propagiert werden, kommen eher aus gesellschaftlichen Gruppen, die man explizit nicht als Pool von Fachkräften ansehen kann.
Denn eines ist sicher. Der Change wird Geld kosten, mitunter auch das Geld derer, die sich unter (böses Wort) Eigenbeteiligung umschulen oder gar (erst)ausbilden lassen müssen. Das setzt finanzstarke Einkommensgemeinschaften / Familien voraus. Wenn die Ausbildung von Kindern schon jetzt recht teuer ist, wird sich das bald verschärfen, da das Schulniveau gesunken ist (siehe Teil 1: Bildung).

Daher wird die zukünftige Fachkraft in aller Regel ihre Qualifikation zukünftig ständig weiterentwickeln und / oder erneuern müssten. Lebenslanges Lernen absolute Notwendigkeit sein. Und dieses Lernen wird zum großen Teil nicht mehr vom Staat getragen, sondern via Unternehmen und (steigender) Eigenbeteiligung finanziert werden müssen. Da hier politischerseits kein wie auch immer gearteter Gestaltungsrahmen erkennbar ist, wird es zwangsläufig zu gesetzlichen Regelungen kommen, die Kosten dann abwälzen…

Wie das durch die Menschen letztlich zu finanzieren ist, zusätzlich zu ihrer privaten Rentenvorsorge, die staatlicherseits zur Haushaltssanierung via Null-Zinspolitik der EZB auch ausgesogen wurde, entzieht sich der Kenntnis und noch möglichen sinnhaften Ideen des Autors.
Der deutsche Sparer wurde durch diese Politik schon jetzt (Mitte 2019) um bis zu 700 Milliarden betrogen. Geld was jetzt nicht nur für die Rente fehlen wird. Sollte es nicht gelingen Ältere als Fachkräfte in Arbeit zu halten WIRD letzteres dann in Altersarmut enden. Die Bundesregierung sieht bis zu 11 Millionen Menschen direkt und absehbar betroffen…

Viele sehen das schon jetzt dieses Szenario als gegeben an. Allein 2017 verließen 250.000 Menschen dieses Land… Auch und gerade die Fachkräfte, die die Industrie hier gern haben würde. – Das ist nicht nur paradox, sondern fast schon surreal.

Teil 4: Die Demographiepolitik in der Digitalisierung

„Kommt Zeit kommt Rat kommt Attentat.“ Dieser Spruch ist allseits bekannt. Man lacht darüber. Bei Beamten wird das Attentat dann gern sprachlich durch Oberrat ersetzt und soll so eine sichere – weil unausweichliche – Karriere suggerieren. Aber was ist, wenn die Zeit das erfolgskritische Momentum ist, weil sie abläuft? Individuell gesehen endlich ist.
Wir erinnern uns? Das einzige Element einer jeder fehlerhaften Planung, das nicht durch Geld ersetzt werden kann ist abgelaufene Zeit. Keine einzige Sekunde ließ sich jemals für was auch immer zurückkaufen. Zeit ist für den Menschen, seine Wünsche, Hoffnungen und sein Leben endlich.

Demographie ist der Inbegriff dieser philosophischen Endlichkeit des Menschen in seiner Masse als Gesellschaft. Es ist ein abstraktes Nomen. Man kann es nicht sehen, nicht anfassen. Dennoch ist sie real existent. Und sie beschreibt die Endlichkeit von Wünschen, Hoffnungen und das Leben in der Gesellschaft. Das dann aber mit klaren Zahlen, Fakten und auch Tendenzen. Letztere sind auch berechenbar, daher verifizierbar und somit valide Aussagen.

Man könnte nun meinen, dass diese Methode nun gern genommen wird, um gesellschaftliche, volkswirtschaftliche und auch politische Planungen, Visionen und Herausforderungen zu stemmen. Überhaupt stemmen zu können. Sie als Wegweiser, als Roten Faden, für Ziele zu nehmen. Sie zumindest bei Planungen zur Zielerreichung für was auch immer im Hinterkopf zu haben. Sie als DAS Argument für Politik zu sehen. Als Stellgröße an der die Kernaufgaben eines Landes auszurichten sind. Als Kriterium, an der politische Bemühungen zu messen sind.

In Westafrika ist das gescheitert. Hier sind seit den 80er Bevölkerungszuwächse von bis zu 3,8 Prozent pro Jahr(!!) normal gewesen. Die Politik (und Regierungen) haben versagt sich darauf einzustellen. Dieser Bevölkerungsexplosion Mittel und Maßnahmen rechtzeitig gegenüber zu stellen. National als Landesregierungen aber auch international als Weltgemeinschaft.

3,8 Prozent klingen nicht viel. Sind aber über 38 Jahre auf eine Million Einwohner gerechnet eine durchaus ansehnliche Steigerung. Aus einer Million 1980 wurden bis Ende 2018 3,3 Millionen. Ähnlich dem Zins-und-Zinseszins-Effekt. – Nur lebten da nicht nur eine Million.
Das Versagen dort und anderswo ist die Ursache für das, was jetzt Migration heißt. Die Wirtschaft kann in diesen Staaten nicht so schnell wachsen wie die Bevölkerung. Der Staat kann nicht so schnell Infrastruktur für die Wirtschaft oder auch nur die Bevölkerung schaffen. Straßen, Kanalisation, Wohnungen, Hospitäler, Schulen,…
Menschen haben Hoffnungen, Sehnsüchte, Wünsche und wollen leben. DAHER wandern sie dort weg. Weil fehlende Ressourcen natürlich auch zu Konflikten führen, die die Basis vor Ort noch weiter aushöhlen. Ressourcen sogar vernichten.
Natürlich können Rattenfänger das ausnutzen. Populisten. Aber auch die, die dann Hoffnungen auf ein Jenseits machen. Islamismus hat einen Grund…
Und wenn wir von Vermüllung der Meere berichten, dann sehen wir die Flüsse aus eben diesen Staaten, die dafür zu 90% verantwortlich sind. Zu der dort fehlenden Infrastruktur gehören auch fehlende Mülltrennung, Recycling und andere Spielarten, die Geld kosten was nicht da ist.
Alles Themen, die bekannt sind. Bekannt waren. Nicht nur dort, sondern auch hier.

Was taten wir? Wir schickten ihnen zusätzlichen Müll, der dort entsorgt wurde, weil er hier gewinnträchtig getrennt wurde, aber zu teuer aufzubereiten war.
Haben wir dafür gesorgt, dass Fundamentalismus und Fanatiker keinen Fuß fassen konnten?
Haben wir Familienplanungsprogramme unterstützt? Fortbildung? Oder auch nur Bildung insgesamt?
Was haben wir zur Verhinderung der unausweichlichen Katastrophe gemacht?

Antwort: Wir haben sie partiell für uns genutzt und ansonsten die Augen zu gemacht!

Warum? – Damit es uns noch besser geht!

Doch ist das so?

Immerhin schwappen jetzt die Folgeprobleme zu uns zurück. Massenmigration, Fundamentalismus und auch das Müllproblem im Meer…

Und wie bereiten wir uns nun auf das seit den 80er bei uns erkennbare Phänomen der zurückgehenden Bevölkerung vor? Was haben wir getan?
Das war damals durchaus ein Thema. Aber es wurde durch das Tagesgeschäft verwischt. Und durch einmalige nicht wiederkommende geschichtliche Ereignisse, die mit der Wiedervereinigung und dem Ende des Ost-West-Konfliktes einhergingen.

    • Die DDR brachte mehr Kinder pro Familie mit, als bei uns üblich waren.
    • Die parallel aufkommende IT sparte massiv Arbeitskräfte ein.
    • Der militärisch-industrielle Komplex setzte fast 1,5 Millionen Arbeitskräfte dauerhaft frei.
    • Die geburtenstarken Jahrgänge strömten auf den Arbeitsmarkt.

 

Grund genug für unsere Planer, Organisatoren und Koordinatoren – kurz die politischen Verantwortlichen – auch nichts zu tun. Es lief ja. Es waren damals sogar so viele Arbeitskräfte frei verfügbar, dass man sie mit 52 schon in Rente zu schicken bereit war. Das ist nun unser Rentenproblem. Und das Sozialkassenproblem. Und das Pflegekostenproblem…

So wie in den Ländern mit explodierender Gesamtbevölkerung die Zeit verschlafen wurde, so wurde auch hier die Entwicklung über die Zeitachse ausgesessen. Auf Wunder gehofft.
Eines dieser Wunder wurde in den Flüchtlingsbewegungen aus dem Mittleren Osten gesehen. Hier erwartete die Industrie hochausgebildete Fachkräfte, die im eigenen nun erkennbaren demographischen Wandel fehlten. Die Personaler der Wirtschaft freuten sich. Politiker konnten humanitäre Ideen umsetzen. Die Gesellschaft etwas zurückgeben vom Glück.

Nur waren das keine Fachkräfte. Sie hatten die falschen Zertifikate, Urkunden und Qualifikationen. Konnten zum Teil noch nicht einmal Lesen und Schreiben. Das machte die Eingliederung in das, was Digitalisierung und Wirtschaft 4.0 eigentlich brauchten… schwieriger. Teurer. Und auch ein Stück weit – absehbar – unmöglich.
Aufgrund völlig anderer Werte auch zunehmend gefährlich für das, was wir als Sozialstaat und Rechtsstaat ansehen.

Die Folgen unseres verschlafenen demographischen Wandels wurden verschärft. Ressourcen in falsche Bahnen gelenkt. Das Geld, was wir für die Abfederung der Demographie und die Aufstellung der Gesellschaft für die Digitalisierung gebraucht hätten, wurde zur Lösung von sinnlosen aber humanen „Projekte“ gepumpt. Über fünfzig (50!!) Milliarden pro Jahr.
Die Summe, die China in die Entwicklung von künstlicher Intelligenz (AI) steckt. Hier müssen wir sparen. Bescheiden uns mit ein paar hundert Millionen pro Jahr. Verfehlen dabei unsere Infrastruktur anzupassen. Tun das, wo auch schon vor uns andere versagten.

Elf Jahre Aufschwung haben die Politik das Maß dessen verlieren lassen, was machbar war. Elf Jahre Aufschwung – den längsten seit Kriegsende – hat keinerlei Ressourcen in Reserven fließen lassen, die die Demographie und die Digitalisierung hätten abfedern lassen können.
Werder Sozialsysteme noch der Haushalt hat sich stabilisieren lassen. Der Rentenzuschuss aus Steuermitteln zur Rentenkasse war letztes Jahr fast 53 Milliarden. Aber der demographische Wandel hat noch nicht mal richtig Fahrt aufgenommen. Die Pflegekosten explodieren aber auch gerade. Ungeachtet der Zehntausenden offenen Stellen, die mit jungen kaum nachbesetzt werden können.

Elf Jahre blauer Himmel sind wie die sieben fetten Jahre, die Josef als Wesir des Pharao damals sah. Er nutze diese Zeit für Speicher. Zum Bilden von Reserven. Denn er sah auch die Endlichkeit dessen, was die Zeit bringen kann. So hatte er in den sieben mageren Jahren sogar so viel angespart, dass er anderen helfen konnte. Eben WEIL er vorausschauende und ganzheitlich geplant hatte. Sich an Zahlen und Fakten orientierte, nicht an Wünschen, Visionen und billigen Illusionen.
Sein Wunsch dann helfen zu können, sobald – nicht wenn!! – es hart wird, war durch ihn vorbereitet worden.

Davon ist hier nichts zu sehen. Hunderttausende suchen nun Wohnungen, weil diese nicht rechtzeitig gebaut wurden. Die ersten Rentner wurden auf Campingplätze einquartiert, was für Berufspendler und Studenten sowieso oft schon zur normalen Alltagsrealität geworden ist.
Es gab sogar einen jungen Mann, der jeden Tag von München aus nachts mit dem Zug eine Rundreise machte, um warm und trocken zu sein, weil er keine bezahlbare Wohnung in München fand. (Dass sich dieses Engagement nicht ausgezahlt hat versteht sich von selbst. Er wurde nach der Probezeit nicht übernommen…)
Anstatt das noch vorhandene Geld zu sparen und Rücklagen für Rentner und Digitalisierung zu bilden, steckt die Politik 38 Milliarden in den Sparstrumpf für Flüchtlinge, die zum großen Teil sogar ausreisepflichtig sind. Das Wohnungsproblem so dauerhaft sogar noch verschärfen.

„Kommt Zeit kommt Rat kommt Attentat!“

Ohne den sicherheitsrelevanten Aspekt dieses Satzes zu hinterfragen (Exkurs dazu: HIER) was hier auch kein Thema sein soll, so stellt sich doch die Frage, wie das alles zusammenpassen soll.

In den vorherigen Teilen wurde Bildung, das Handwerk und über Fachkräfte nachgedacht. Dass allein hier schon riesige Herausforderungen auf uns warten, ist offensichtlich geworden.
Doch auch hier wurde endliche Zeit verschlafen. Vielleicht auch nur fehlinterpretiert. Man glaubte vielleicht noch Zeit zu haben. Aber spätestens jetzt ist offensichtlich, dass die Zeit weg (i.e.S. von WECK!) ist.

Millionen werden bald in Rente gehen. Sie werden irgendwann in Rente gehen müssen. Nicht zeitnah zum statistischen Lebensende, weil das selbst Putin in Russland nicht durchsetzen konnte. Das mag als Anhalt dienen, wie böse weil aufgebraucht Menschen reagieren können.
Ergo muss man fragen, wie lange sie denn arbeiten sollen? Zumindest ist in der Wirtschaft die Einsicht 50plus-Mitarbeiter einzustellen eher… verhalten. Und jetzt in der aufziehenden Krise sind sie sogar die, die mal wieder zuerst gehen müssen. So ihre 47 Beitragsjahre nie schaffen werden.

Mit klar erkennbaren Folgen.

Und diese Folgen zeigen auch auf, dass das politische Klima sich verschlechtern wird. Die Zeit abläuft. „Guter Rat nun teuer wird“, wie auch eine Volksweisheit kennt. Und exakt dieses Geld wurde verschleudert. Ist zumindest nicht mehr dafür verfügbar „den guten Rat“ umsetzen zu können. Für die Bildung / Ausbildung / Weiterbildung, für die Wohnungsmisere, die Digitalisierung und dann auch für die Demographie.

Die Demographie konnte nicht für die Planung der Digitalisierung an sich herhalten. Wohl aber zur Planung, Ausgestaltung und Umsetzungsmöglichkeiten dessen, was jetzt Bildungsnotstand, Facharbeitermangel, Wohnungsnot und Gesamtstaatlichkeit heißt.

Und so wird es immer wahrscheinlicher, dass die nicht getätigten Investitionen in Bildung, Handwerk und Facharbeiter auch hier bald da enden, wo schon andere Themen mit Elan und „gutem Gefühl“ und noch mehr tollen Visionen an die Wand gefahren wurden.
Sich verschärfend auswirken werden. Auf die allgemeine Situation wie auch auf die Möglichkeiten dann noch gegensteuern zu können; wenn man denn irgendwann einmal doch noch will. Oder muss.

Denn sonst tritt mit absoluter und unausweichlicher Sicherheit das ein, was dann den Dreiklang des Ausgangszitats beendete: das Attentat!

Und wie das aussieht ist in den Ländern zu sehen, aus denen unsere Hoffnungen auf Facharbeiter zu uns geflohen sind.

 

Fotoquelle: Yusuf Simsek: „Die treibende Kraft“ http://simsek.ch/

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