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Interview: Stefan Sanktjohanser – “Wie steht es um die Digitalisierung in Deutschland?”

CM: Herr Sanktjohanser, wie steht es um die Digitalisierung in Deutschland?

Stefan Sanktjohanser:
So wie einst mit der industriellen- und Automatisierungs-Revolution, sieht sich die Industrie heute mit der digitalen Revolution konfrontiert. Das Thema Digitalisierung stellt somit für die deutsche Industrie eine enorme Herausforderung dar. Aktuell spielt Deutschland im B2C-/Consumer Web so gut wie keine Rolle; dieses wird durch die digitalen Supermächte rund um Google, Amazon, Apple, Facebook, eBay etc. beherrscht.

CM: Welche Trends und Herausforderungen sehen Sie?

Stefan Sanktjohanser:
Wie schon das Manager Magazin im Mai titulierte ist “die deutsche Industrie … ein Wunder an Wandlungsfähigkeit. Aber reicht das für das digitale Zeitalter?”, denn auch in Bezug auf den Umgang mit der Generation Y ist ein Umdenken erforderlich. Die entscheidende Frage für tradierte, non-digitale Unternehmen wird sein, wie sie attraktiv für die Generation Y werden und wie sie einen Brain Drain hin zu reinen Digital-Spielern (mit vermeintlich attraktiveren Umfeldern) vermeiden können.

CM: Bieten die digitalen Lösungen der Generation Y grenzenlose Freiheiten? Oder gleichen sie einer Fußfessel und sorgen für einen gläsernen, kontrollierten Menschen?

Stefan Sanktjohanser:
Im Zuge der Digitalisierung hat sich das Kommunikations- und Informationsverhalten grundlegend verändert. Die Frage nach grenzenloser Freiheit bzw. Fußfessel der digitalen Lösungen für die Generation Y ist primär eine Frage des Standpunktes. Zum einen fühlt sich der digital native (die Generation Y) durch die immer stärker personalisierten Webangebote nach seinen Präferenzen optimal bedient, zum anderen – und das ist oft die Meinung der Politik – führt der allzu sorglose Umgang digital aktiver Menschen mit ihren persönlichen Daten zu einem gläsernen Menschen und wird damit zu einer Selbstbedrohung.

Es lässt sich aber festhalten, dass die Möglichkeiten der digitalen Lösungen durch die damit einhergehende Effizienz- und Wertsteigerung sowohl individuell/persönlich als auch wirtschaftlich gesehen einen positiven Effekt für die Generation Y darstellen.

CM: Stichwort Consulting 4.0 – welche Bedeutung hat die Digitalisierung für goetzpartners als Beratungsbetrieb?

Stefan Sanktjohanser:
Auch für die Beratungsbranche spielt das Thema Digitalisierung eine erhebliche Rolle. Aktuell sieht sich die Branche zunehmend mit Konkurrenz von Datenanbietern wie Google konfrontiert, welche die komplexen Datenauswertungen viel leichter stemmen können. Für goetzpartners bedeutet das, nicht nur umzudenken, sondern auch weiterhin vorzudenken, um unsere Kunden mit neuen digitalen Kompetenzen auf die möglichen neuen Geschäftsfelder vorzubereiten und den Wandel zu begleiten.

CM: Wie hat sich Ihre Arbeit als Berater verändert?

Stefan Sanktjohanser:
Die Arbeit als Berater hat sich insofern verändert, dass es heutzutage notwendig ist, dem Kunden Innovationen digitaler Art für alle funktionalen Bereiche zugänglich zu machen und damit die Technologien als einen weiteren Baustein der Wertsteigerung zu nutzen.

CM: Herr Sanktjohanser, vielen Dank für Ihre Zeit und die gewonnenen Einblicke.

Wir wünschen Ihren Kunden und Ihnen alles Gute und nachhaltigen Erfolg!

 


Zur Person:
Stefan Sanktjohanser ist Mitgründer und Managing Partner von goetzpartners einem Beratungsunternehmen für Strategie, M&A und Transformation. Er hat mehr als 25 Jahre Beratungserfahrung insbesondere in der Telekommunikationsindustrie sowie im Bereich Industrials. In der Vergangenheit beriet er zahlreiche US-amerikanische und asiatische Multis bei deren Markteintrittsstrategie in Europa und Deutschland. Seine berufliche Karriere begann Stefan Sanktjohanser 1987 bei Bain & Company, zuletzt als Vice President und Partner. Er ist seit 1996 Mitglied der Geschäftsführung bei goetzpartners. Stefan Sanktjohanser studierte Maschinenbau an der Technischen Universität in München und erwarb seinen MBA mit dem Abschluss in Corporate Finance an der Clark University (Mass./USA).

Zum Unternehmen:
goetzpartners: Beratung für Strategie, M&A und Transformation. goetzpartners steht für unabhängige Beratung entlang der Kernfragen unternehmerischen Handelns: Strategie, M&A und Transformation. Kunden erzielen durch diesen einzigartigen Ansatz messbar mehr Erfolg. Dabei unterstützen international 250 Berater in 12 Büros und 9 Ländern. Das Unternehmen zählt zu den 10 größten deutschen Beratungsunternehmen (Lünendonk®). Beim Wettbewerb “Best of Consulting 2014″ der WirtschaftsWoche belegte goetzpartners einen 1. Platz in der Kategorie “Project Excellence”.

(Quelle: Stefan Sanktjohanser)

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