A n z e i g e n

Änderungen in Familie und Beruf durch demographischen Wandel: Ansatzpunkte für Joint Future Work

Der demographische Wandel kommt und es wird gern und oft mit Statistiken gearbeitet, um ihn und seine Folgen zu veranschaulichen. Doch gibt es nicht auch andere besser verständliche Beispiele, um die Folgen für Gesellschaft, Familie und Beruf aufzuzeigen? Das sich etwas tun wird, ist inzwischen unbestritten. Nur was alles? [1] Bei solch komplexen Themen ist es immer gut, die Komplexität auf das zu reduzieren, was es betrifft. Und das ist hier der Mensch an sich, sein gesellschaftliches Umfeld und seine Interaktion in und mit ihr.

Die zentrale Frage ist also: wie wirkt sich all das auf den (Einzel-)Menschen aus?

Das zentrale Element des demographischen Wandels in Deutschland (und Mitteleuropa) ist die Überalterung der Gesellschaft zum einen und die zunehmende Unfinanzierbarkeit der Sozialsysteme auf der anderen Seite, die bedingt, dass die geburtenstarken Jahrgänge und zunehmend die Jahrgänge davor, wesentlich länger arbeiten müssen, als die, die seit Mitte der 80er zum Teil frühverrentet wurden und so einen gesellschaftlichen Anspruch darauf postulierten. Der ist so in keinster Weise mehr zu halten. Der Mensch hat sich in all den Folgejahren daher zunehmend auf zwei Dinge verlassen: die Rente in einen Alter, wo er noch fit genug ist, Wünsche, die im Berufsleben hintenangestellt wurden, noch zu verwirklichen UND eine Rente zu haben, die ein sorgenfreies (!) Auskommen ermöglicht. Beide Prämissen sind nicht mehr zutreffend. Im Gegenteil. Es gibt vier Emotionen, die Menschen sehr schnell und intensiv in ihrem Verhalten, ihrer Einstellung und ihren Herangehensweisen beeinflussen können. Das Marketing spielt mit ihnen seit Jahren: Liebe, Hass, Gier und Angst mit deutlichem Schwerpunkt auf den letzten beiden. Der demographische Wandel tangiert nicht nur, er betrifft das Thema ANGST als zentrales Element des gesellschaftlichen Wandels!

  • Angst vor Verarmung im Alter
  • Angst, die Arbeit im hohen Alter nicht (mehr) zu schaffen
  • Angst vor daraus resultierenden Krankheiten bis hin zur Arbeitsunfähigkeit
  • Versorgungsängste (Kinder, Ausbildung, Pflege,…)
  • Arbeitsplatzängste durch technischen Wandel
  • Angst vor Isolation
  • allgemeine Existenzängste
  • Angst vor Zusammenbruch des gesellschaftlich-sozialen Umfeldes

Und diese Ängste bedingen einander, sind zyklisch und steigern sich gegenseitig, sobald (nicht wenn) erste Symptome auftreten. Wie zum Beispiel Ansagen im Unternehmen verstärkt in die Industrie 4.0 zu investieren. Damit verbindet der Mitarbeiter, der gezwungen ist deutlich länger zu arbeiten, den Jugendwahn der Industrie kennt und seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt mit 50+ durchaus einzuschätzen weiß, nichts Positives. Eigentlich ist das eine Bedrohung an sich. Und Bedrohungen, denen man ausgeliefert ist, erzeugen Angst. Besonders dann, wenn Verantwortliche in Industrie und Politik das Thema gerne ausklammern.

Der Mensch ist ein soziales Wesen und die Grundeinheit war die Familie. War deshalb, da Arbeitsflexibilisierung, Mobilität, berufliche Diversifizierung und Globalisierungsdruck dazu geführt haben, neben diversen Krisen und dem grundlegenden industriellen Wandel in Deutschland der 70-90er Jahre dazu geführt haben, dass eben diese weit verstreut ist. Kaum noch kommt es vor, dass Familien nah zusammenwohnen. Damit ist der familiäre Rückhalt, zum Beispiel im Pflegefall, begrenzt. Dieses Beispiel zeigt, dass unser momentanes Pflegekonzept der häuslichen und familiären Pflege an sich schon nicht mehr stimmig ist und von der Realität abgekoppelt ist. Auch das wird wahrgenommen.

All das führt dazu, dass sich der Mensch zunehmend abzusichern beginnt. Nur wird diese Absicherung hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit hinterfragt. Riester wird auf die Rente angerechnet (man zahlt doppelt und die ersten zwei Jahresbeträge gehen an den Vertrieb). Lebensversicherungen werden am Ende als Einkommen versteuert. Überhaupt wird die Rente versteuert werden. Und all das, was bis dahin vererbt wird, mit dem am auch ggf. gerechnet hat, wird einer deutlich höheren Erbschaftssteuer unterliegen, als bisher. Das wird auch (die Gesellschafter von) Unternehmen treffen. Ergo stellt sich eine zentrale und für den Einzelmenschen zentrale Lebensfrage:

„MACHE ICH WEITER WIE BISHER?“

Die Antwort zu bejahen würde den Mitmenschen einen IQ irgendwo im Bereich des Schwachsinns attestieren. Daher wird sich etwas ändern. Es wird sich das Bewusstsein zum Leben an sich ändern. Damit ist kein esoterischer Unsinn gemeint, sondern die Betrachtungsweise von Leben und Beruf an sich [2]. Der Mensch wird sich also nicht totarbeiten, am Ende mit nichts abspeisen lassen und dabei auch noch stillhalten und resigniert den Kopf schütteln. Diese Annahme wäre völlig lebensfremd. Daraus lassen sich zwei zentrale Elemente des Handels ableiten:

1.) Der Mensch wird sein Leben zunehmend anders wahrnehmen und gestalten.

Selbst in Japan gilt es nicht mehr als ehrenhaft und Ausdruck höchster Tugend, am Arbeitsplatz tot umzufallen und auf Urlaub zu verzichten. Und wenn wir ehrlich sind, war das in Deutschland noch nie der Fall. Ergo wird man sich hier nicht „kaputtmalochen“ lassen oder so weitermachen, dass man mit Erreichen der Rente dann nur noch um die fünf Jahre hat, wie es in den 70er noch durchaus der Fall war. Der Hinweis auf bessere medizinische Versorgung sei hier mit der zukünftigen Finanzierbarkeit gekontert. Auch hier wird für den Durchschnittsverdiener schnell ein Ende der Fahnenstange sichtbar [3].

Er wird also schon zu Erwerbszeiten seine Einstellung zu Arbeit und Beruf ändern. Das wird mehrere Bereiche umfassen:

Er wird mehr auf seine Gesundheit achten, denn diese ist einzig und allein seine einzig wirkliche Versicherung bis ins hohe Alter arbeiten zu können. Er wird am Ende seiner Erwerbszeit frühzeitig darüber nachdenken, wo er im Alter überhaupt leben kann (und / oder will). Fehlende Stadtentwicklung in Ballungsräumen lassen die Finanzierung von Wohnraum im Alter schon jetzt als schwierig erscheinen). Weiterhin wird er auch über Mobilitätseinschränkungen nachdenken müssen [4].

Er wird seine Work-Life-Balance verändern, das schon jetzt machen, was man sich sonst für den Ruhestand aufgespart hätte. Dazu werden mitunter auch Zeiträume bewusst eingeplant, wo man nicht arbeitet, soweit man das beruflich kann. Wenn nicht, wird wohl der Krankenstand dazu bemüht werden. Auch das ist eine Gestaltungsart, die dann sog. Minderqualifizierte für sich in Anspruch nehmen werden, die zu wenig verdienen, um sich „Auszeiten“ leisten zu können.

Er wird Unternehmen bevorzugen, die sich dieses Wandels bewusst sind und ihn aktiv mitgestalten, in ihrer Planung berücksichtigen und zugehörige Angebote machen (z.B.: betriebliche Gesundheitsprophylaxe, Betriebstagesstätte, Werkswohnungen…). Gerade dann im höheren Alter der Mitarbeiter. Die Generationen X, Y und Z werden völlig anders an die Herausforderungen herangehen und im Anbetracht dessen, was ihren Eltern und Großeltern widerfährt sofort und von Anfang an forderungstechnisch begegnen. Es ist also kein sukzessive generationsfolgende Future Work nötig, sondern ein ganzheitliches gleichzeitiges Herangehen zu verwirklichen. Der Hinweis, dass für alle anderen noch nicht so Alten noch Zeit ist, wird bestenfalls für Lacher sorgen.

Der Mensch wird in seinen Life Style investieren. Sich die Orte, an denen er gerne ist, Urlaub macht oder auch nur mal gerne wäre, nach Hause holen. Sich zum Beispiel bretonisch ausstatten, französischen Flair ins Wohnzimmer holen, den Garten japanisch gestalten und/oder sich anders seine Wünsche und Träume etwas näher heranholen. Dafür wird er zunehmend mehr Geld ausgeben. Sein Investitionsverhalten wird sich ändern. Sein Sparverhalten auch.

Schon heute ist dieses Verhalten zu beobachten. Es wird wieder mehr darauf geachtet, dass die sog. „Work-Life Balance“ stimmt, der Luxussektor brummt, es können aktuell nicht genügend Flächen auf den Luxus-Einkaufsstraßen der Städte bereit gestellt werden, ob Goethestraße in Frankfurt, die „Kö“ in Düsseldorf, Neuer Wall in Hamburg oder Maximilianstraße in München. Die schon seit über 15 Jahren zu beobachtende Fokussierung auf „Nachhaltigkeit“ und die Trennung in „Arm“ und „Reich“ verbunden mit der Ghettoisierung der Städte ist weiter auf dem Vormarsch. Damit sind Konflikte vorprogrammiert.

Das Investitionsverhalten der Menschen wird eher vom hier und jetzt bestimmt werden als auf etwas, das am Ende der Lebenserwartung angesiedelt sein wird. Zumal dieses Ende auch in den Fokus des Staates gerät, der zunehmend pleite sein und nach Einnahmequellen suchen wird. Schon heute versucht der Staat die Finanzen weiter zu kontrollieren durch eine Reduzierung der Bargeldmenge und durch umfangreiche Fragenkataloge der Finanzämter beispielsweise bei Grundstückveräußerungen und Erbfällen. Damit wird auch die Angst weiter gefördert werden, das wenige, das übrig bleibt auch noch zu verlieren. Und das wird zunehmend aber sicher zu Widerstand führen.

2.) Der Mensch wird zunehmend dafür sorgen, dass die Rahmenbedingen gesetzt werden.

Die alternde Bevölkerung wird sich schnell ihrer Macht bewusst werden, denn sie wird gesellschaftliche Mehrheiten stellen. Ohne ihre Stimmen, wird es keine politische Veränderung mehr geben. Als Partei wurden die „Grauen Panther“ bisher immer belächelt, aber bei so großen Mehrheiten oberhalb der 50 Lebensjahre werden bald keine Wahlen mehr gewonnen, die ihre Interessen nicht berühren. Diese Rahmenbedingungen werden wahrscheinlich folgende Gebiete betreffen:

Die Machbarkeit von Arbeit im Alter wird vermutlich gesetzlich geregelt werden. Betriebe werden diese nachweisen müssen. Inwieweit das machbar ist, sei erst einmal dahingestellt, aber die Forderung wird legislativ umgesetzt werden. Hier sei nur der Vorstoß des Bundesarbeitsministeriums zur Stressreduzierung anzumerken [5]. Die Absicherung der Arbeitskraft im Alter wird neu definiert werden müssen. Dann auch wirtschaftlich abgesichert sein. Ältere Menschen unterliegen einem erhöhten Verschleiß, einer geringeren guten Grundkonstitution und vertragen viel weniger Stress. Alles Faktoren, die zum frühzeitigen Erwerbsende mit all seinen wirtschaftlichen (persönlichen!) Folgen führen kann.

Der Wähler wird wesentlich genauer hinsehen, wer für was eintritt und wer etwas bewegt. Das wird kleinere Parteien möglich machen, die im Rahmen der Koalitionsbildung dann wesentliche Elemente ihrer Klientel durchsetzen werden. An dieser Stelle sei angemerkt, dass Unternehmen kein Stimmrecht haben, Lobbyisten zwar gewisse Ergebnisse bringen, aber Politiker nun selbst unter erhöhter Wahrnehmung stehen – wie auch die Parteienfinanzierung. Der Staat und seine Organe werden auf den Prüfstand gestellt. Verschwendung in jeder Form zum zentralen Thema. Daher werden alle Maßnahmen, die nicht dazu beitragen, die Bevölkerungsmehrheit zu entlasten, ihnen weniger wegzunehmen (so wird es wohl empfunden werden) und / oder das Ausgabeverhalten des Staates zu optimieren, massiven Widerstand hervorbringen.

Beispielsweise ist schon jetzt das Ende dessen abzusehen, was die Bevölkerung anderen Ländern zu geben bereit ist. Vor allem unter dem Eindruck, dass z.B. die Bevölkerung Griechenland 80 Milliarden Steuern nicht bezahlt hat, mit 80% in Rente geht und das auch noch mit Mitte 50 während wir bisher fast 60 Milliarden gezahlt haben, immer weniger Rente bekommen, die auch noch versteuert wird und das mit 45 Beitragsjahren. Daher wird jede Regierung, jede staatliche Stelle und jedes Organ dahingehend hinterfragt werden, wo das eigene Volk nicht im Vordergrund staatlichen Handelns steht, wie es der Diensteid gebietet. Oder auch nur, wo es nicht optimal bedacht wurde.

An Norbert Blüm’s Glaube, dass die Renten sicher sind, erinnert sich jeder. Ebenso wird man sich an Politiker erinnern, die das Blaue vom Himmel versprechen, bewusst lügen oder sonst etwas propagieren, was an Volkes Meinung vorbeigeht. Und diese Meinung ist oft nur still, aber breitentauglich vorhanden. Daher werden auch schnell aufkommende Strömungen auch schnell politische Wirkung entfalten. Mitunter sogar, wenn Protestursache und Protestgrund gar nicht passen [6].

Gewerkschaften werden erstarken, sobald klar wird, dass es nicht schnell genug in die gefühlte richtige Richtung geht. Das muss nicht heißen, dass dieses Gefühl stimmt. Aber es wird zum Thema innerbetrieblicher Diskussion mit den Gremien werden. Wie das aussehen kann, macht gerade ein Kleingewerkschaft im Bahnverkehr mit 2600 Mitgliedern vor. Die Verzahnung von Beschäftigten, Gewerkschaften und Politik wird wieder zunehmen, Inhalte kommuniziert und auch durchgesetzt werden. Die eigentliche Migrationspolitik, die unsere Gesellschaft braucht, um gerade auch die zweite Phase des demographischen Wandels vollziehen zu können, auch wenn sie noch fern ist, wird hierbei mit extremen Existenzängsten der älteren Beschäftigten konfrontiert werden [7].

FAZIT:

Der demographische Wandel ist in seinen Auswirkungen, Bezügen, Veränderungen und Folgen für das ganzheitliche Verständnis so komplex, dass er abstrakt wird. Und das ist die eigentliche Gefahr: er ist für das Verständnis nicht greifbar, schwer zu erfassen aber – und das ist wichtig – schon jetzt feststellbar. Es kommt also auf die Gesellschaft insgesamt, aber auch auf jeden Einzelnen, etwas zu, was nur sehr schwer kalkulierbar ist. In solchen Situationen greift ein genetisch determinierter Mechanismus, den jeder kennt: Vorsicht und dann Angst.

Ein Volksspruch geht in die Richtung zu sagen, dass Angst ein schlechter Ratgeber ist. Letztlich stimmt es. Aber um Lösungen herbeizuführen bedarf es des Willens, es auch zu tun. Rechtzeitig. „Feuer“ zu rufen, wenn die Hütte schon längst brennt mag für Neuzugänge am Unglücksort verständlich sein, aber nicht für den, der bei der Entstehung zugeschaut hat.

„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“

(Albert Einstein)

Für die gesellschaftliche Gesamtentwicklung ist es zwingend notwendig zu verstehen, dass zunehmende Existenzängste der Älteren, die über einen großen Zeitraum die absolute Mehrheit stellen werden, den demographischen Wandel durch ihre Willensbekundung maßgeblich mitgestalten werden. Ihnen diese Ängste durch ein proaktives Handeln zu nehmen, wäre sinnvoll. Und da die Gestaltung von Future Work in jedem Unternehmen individuell ist, liegt es zu einem großen Teil daran, ob sich das Unternehmen in Zukunft als Treiber und Profiteur des sich schnell verändernden Arbeitsmarktes der Zukunft platzieren kann, oder als Getriebener, der den mit Sicherheit auftretenden Trittbrettfahrern und Demagogen hinterherhechelt, die mit populären aber dann wahrscheinlich auch eher dümmlichen Methoden versuchen, ihre ängstliche aber mehrheitsmachende Wählerschaft bei Laune zu halten [8].

Was können Unternehmen tun?

Schon jetzt aktiv auf die Gremien zugehen und die Situation für ihr Unternehmen umreißen. Wie es genau aussieht, zeigt dann ein Workshop oder ein zu initiierendes Vorprojekt, das dann die Herausforderungen umfänglich zu beschreiben in der Lage ist [9]. Wichtig ist hierbei, dass das Unternehmen von sich aus den Schritt macht, um klar zu machen, dass die Herausforderung eine ganzheitliche ist und die Zukunft von Mitarbeitern, Unternehmen, Umfeld und deren Familien betrifft. Es gilt die Meinungsführerschaft zu erreichen, die proaktiv die Kommunikation mit allen Beteiligten führt [10]. Hier kommt auch eine besondere Aufgabe den Verbänden zu, die mit ihrer „Vogelperspektive“ dafür zu sorgen haben, dass das Thema frühzeitig, umfassend und ganzheitlich aufgezeigt wird.

Der demographische Wandel ist für viele Unternehmen, aus dem Tagesgeschäft heraus betrachtet, noch zu weit weg. Doch das ist ein Irrglaube, denn alle zielführenden Lösungen sind sehr zeitintensiv und langwierig, da sie zahlreiche mehrstufige Abstimmungs- und Organisationsprozesse durchlaufen müssen, die sich nicht durch höhere Intensität abkürzen lassen. Im Gegenteil. Solche Maßnahmen würde falsch von der Belegschaft aufgefasst werden. Es würde ihr Vertrauen untergraben. Eine wesentliche Eigenschaft, um ein Employer Branding gestalten zu können, da zunehmend zum Kostenvermeidungsfaktor werden wird [11] [12].

Der Mitarbeiter eines jeden Unternehmens wird in Zukunft andere Werte vordergründig für sich umsetzen als noch vor ein paar Jahren. Er wird neben der Arbeit vermehrt persönliche Interessen und Wünsche realisieren wollen und auch müssen, denn eine höhere Lebensarbeitszeit wird sich – wenn vielleicht auch nur befürchtet – zu Lasten der Lebenserwartung auswirken. Welche familienpolitischen Auswirkungen das für die Generation Z, die in fünf bis zehn Jahren erstmals an den Arbeitsmarkt kommt, haben wird ist nicht abzusehen. Doch die notwendige Zuwanderung und deren in aller Regel höhere Geburtenrate wird schon mittelfristig weitere Herausforderungen in einen Joint Future Work Ansatz einfließen lassen müssen, wie vermutlich betriebliche Integrationsmodelle von Ausländern, ggf. mehrsprachliche Kommunikation und auch religiös determiniertes anderes Arbeiten nötig machen werden. Vielleicht auch mit anderen (betriebsinternen) Feiertagen.

Auch das ist eine Frage, die sich stellen wird, wenn wir in 50 Jahren eine 15-Millionen-Lücke aufzufüllen haben werden. Wer immer die Mehrheit derer stellt, die sie schließt, wird auch die Mehrheit haben, andere Ausrichtungen unserer Gesellschaft zu bestimmen. Und das dann auch mit Recht.


Quellen:

[1] Rauschenberger, Sascha (2014): „Demografischer Wandel und Future Work: Eine gesellschaftliche Herausforderung für den Arbeitsmarkt der Zukunft“ (Conplore Media)

[2] Rauschenberger, Sascha (2014): „Future Work und Work Life Cycle: Der Zusammenhang von Arbeit und Altersvorsorge unter der Lupe„(Conplore Media)

[3] Rauschenberger, Sascha (2014): „Future Work: die Arbeitswelt der Zukunft und die Hürde Gesundheitsvorsorge“ (Conplore Media)

[4] Rauschenberger, Sascha (2015): „Future Work und Mobilität im demografischen Wandel: Mögliche Standortnachteile für die Wirtschaft“ (Conplore Media)

[5] Rauschenberger, Sascha: „Demografischer Wandel und Future Work: Kostendruck für die Wirtschaft“ (Future Business Consulting)

[6] Rauschenberger, Sascha (2015): „Future Work und PEGIDA: Wenn der demographische Wandel zur Falle der Migrationsnotwendigkeit wird“ (Conplore Media)

[7] Rauschenberger, Sascha (2015): „Joint Future Work ein Tsunami verändert die Arbeitswelt der Zukunft“ (Future Business Consulting)

[8] Rauschenberger, Sascha (2014): „Future Work und Megatrends – Herausforderungen und Lösungsansätze für die Arbeitswelt der Zukunft: Ein Kompendium zum demographischen Wandel“ (Windsor-Verlag)

[9] Rauschenberger, Sascha (2014): „Future Business Consulting: Umsetzungsplan Future Workforce: 12 Schritte in die Arbeitswelt der Zukunft – Steps 1 bis 5: Die erfolgskritische Vorbereitung des Projektes“ (Future Business Consulting)

[10] Rauschenberger, Sascha (2014): „Unternehmenskultur: Chance und Risiko der Corporate Culture für das HRM in der Arbeitswelt der Zukunft“ (Conplore Media)

[11] Rauschenberger, Sascha (2014): „Future Recruiting: Die Dimensionen des „War for Talents“ in der Arbeitswelt der Zukunft“ (Conplore Media)

[12] Rauschenberger, Sascha: „Demografischer Wandel und Future Work: Kostendruck für die Wirtschaft“ (Future Business Consulting)

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Joint Future Work - Tsunami Warnschild Hawaii - Foto Conplore