CONSULTING NEWS (Hamburg), 29. August 2014
Spitzengehälter von über 200.000 Euro pro Jahr sind in der Internetwirtschaft weiterhin die Regel. So verdienen Entscheider in deutschen Digital-Unternehmen im Schnitt 212.893 Euro inklusive Zulagen. Davon beträgt der fixe Anteil 63 Prozent, der variable 27 Prozent. Zusatzleistungen wie Dienstwagen oder betriebliche Altersvorsorge machen etwa 10 Prozent aus. Der Mittelwert basiert jedoch auf signifikanten Gehaltsunterschieden: Erhalten die Spitzenverdiener bis zu 677.000 Euro im Jahr, beziehen andere lediglich ein Jahresgehalt von 75.000 Euro. Dies ist eines der Ergebnisse der aktuellen Gehaltsstudie von Cribb. Die führende Personalberatung für die Besetzung von Entscheidern mit ausgeprägter Digitalkompetenz hat im Frühjahr/Sommer 2014 die Gehälter von 203 Geschäftsführern und Vorständen der deutschen Digitalwirtschaft analysiert.
Online-Media- vor eCommerce-Unternehmen
Mit durchschnittlich 253.374 Euro pro Jahr erzielen Führungskräfte in Online-Media-Unternehmen im Gesamtvergleich das höchste Einkommen. Damit liegen sie laut Cribb-Studie vor Geschäftsführern und Vorständen von eCommerce-Unternehmen (246.102 Euro), Medienhäusern (238.687 Euro), Online-Technologie-Unternehmen (226.876 Euro) und Portalen/Marktplätzen (224.514 Euro). Erkennbar geringere Einkommensperspektive bieten hingegen Inkubatoren und Agenturen: Im Schnitt liegt das Jahresgehalt bei 203.000 Euro beziehungsweise 195.026 Euro.
Bei der Betrachtung der schwerpunktmäßig verantworteten Geschäftsbereiche führt branchenübergreifend das General Management die Gehaltstabelle an (233.265 Euro), dicht gefolgt von Digitalisierungs- (228.728 Euro) und Vertriebsspezialisten (225.472 Euro). Schlusslichter markieren Geschäftsführer und Vorstände aus den Bereichen Finanzen (182.527 Euro) und Beratung (175.329 Euro).
Einzelbetrachtung: Gehälter in Medienhäusern nach Verantwortungsbereichen
Hinsichtlich der Einkommen von Geschäftsführern in Medienhäusern gehören diejenigen zu den Spitzenverdienern, die schwerpunktmäßig auch für Digitalisierung/Digitale Transformation zuständig sind. Ihr durchschnittliches Einkommen liegt mit 337.399 Euro inklusive aller Zulagen deutlich vor den Kollegen, die sich in den Verlagen zwar um Bereiche wie Finanzen (217.500 Euro), Vertrieb (199.569 Euro), Personal (197.500 Euro) oder Produktmanagement (183.627 Euro) kümmern, aber nicht um Digitales.
Dwight Cribb, Geschäftsführer der gleichnamigen Personalberatung: „Medienhäuser haben die Auswirkungen des digitalen Wandels sehr früh, für alle sichtbar und äußerst schmerzlich zu spüren bekommen. Mittlerweile scheinen sie zu wissen, dass sie der Digitalisierung auf Führungsebene begegnen müssen. Das hohe Gehaltsniveau spiegelt zumindest die zentrale Bedeutung der digitalen Kompetenz für Medienhäuser wider.“
Ausschlaggebende Gehaltsfaktoren
Nicht nur die Berufserfahrung sowie die Mitarbeiter- und Umsatzverantwortung beeinflussen die Höhe des Gehalts. Die Analyse von Cribb zeigt: Auch die Rechtsform des Unternehmens ist entscheidend. So beziehen Entscheider in Aktiengesellschaften über ein Viertel mehr Salär als ihre Kollegen bei GmbHs und KGs. Sind Manager zudem am Unternehmen beteiligt, erhalten sie weniger Gehalt als solche ohne Firmenanteile. Sind sie zugleich Gründer, liegt ihr Verdienst im Schnitt ein Zehntel unter dem ihrer nicht-selbstständigen Kollegen. Finanziert sich das Unternehmen mittels Venture Capital, sind ebenfalls eher unterdurchschnittliche Chefgehälter üblich.
Lohnzusatzleistungen
Lediglich jeder fünfte Unternehmenslenker muss auf Zusatzleistungen wie Dienstwagen, betriebliche Altersversorge oder Aktienoptionen verzichten. Mehr als jedem Zweiten steht ein Dienstwagen zur Verfügung, mehr als ein Viertel nutzt die betriebliche Altersvorsorge. Fast genauso viele Befragte halten Beteiligungen am Unternehmen und knapp ein Drittel kommt in den Genuss von Aktienoptionen.
Methodik: An der Studie haben im Frühjahr/Sommer 2014 insgesamt 203 Geschäftsführer und Vorstände im Rahmen einer Online-Umfrage anonym Auskunft über ihre Gehälter inklusive der Gehaltszulagen gegeben. Teilgenommen haben Unternehmenslenker deutscher Online-Unternehmen aus den Branchen Medien, eCommerce, Portale/Marktplätze, Online Media (Vermarkter, Ad Networks, Ad Exchanges), Online Technologie (Tracking, Targeting, Real Time Advertising) sowie Inkubatoren und Digital Agenturen (Online-Marketing, SEM- und SEO- sowie Social-Media-Agenturen).
Studie und druckfähiges Bildmaterial: Die Studie können Interessierte unter www.cribb.de/publikationen anfordern. Eine druckfähige Infografik steht zum Download bereit.
Über die Autorin: Ann-Catrin Boll
Ann-Catrin Boll verantwortet die gesamte Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Cribb. Zu ihren Aufgaben zählen die Entwicklung und Umsetzung von PR- und Marketingmaßnahmen, um den Dialog zwischen den Personalexperten und den Führungsebenen der Wirtschaft zu intensivieren.
Unternehmen
Cribb ist eines der führenden Unternehmen für die Rekrutierung von Vorständen, Geschäftsführern und Bereichsleitern mit ausgeprägter Digitalkompetenz. Seit 1998 berät das Team um Dwight Cribb Unternehmen der Digitalen Wirtschaft und solche, die sich den Herausforderungen des digitalen Wandels stellen. Dabei unterstützen die Personal-Experten Unternehmen bei der Entwicklung geeigneter Personalstrukturen und ergänzen Führungsgremien mit passenden Kandidaten. Website >>