GESUNDHEITSVORSORGE MIT WASSER
Wer 45 Beitragsjahre nicht voll bekommt wird es schwer haben eine Altersabsicherung zu erreichen, die auskömmlich ist. Jahrelange Null-Zins-Politik der EZB hat auch zusätzlich finanzierte Lebens- und Rentenversicherer in die Zinsfalle geführt, was mitunter auch zu nicht weiterverzinsten Einlagen geführt hat. Daher ist auch hier nicht viel zu erwarten.[1]
Das heißt aber auch, dass die (bisher!) sicherste Methode seine Altersvorsorge aufzubauen eben die durch seine eigene Arbeitskraft ist. Und das setzt voraus, 45 Beitragsjahre voll zu bekommen. Oder anders ausgedrückt, sie auch erreichen zu können! Letztlich ein kleiner aber durchaus feiner Unterschied…[2]
Ein Ziel für jeden Arbeitnehmer, das nicht in allen Berufen möglich sein wird. Wenn man an Dachdecker, Fliesenleger und Bauarbeiter denkt, könnte das schwierig werden – allein durch die physische Beanspruchung und den daraus resultierenden Verschleiß. Doch auch sogenannte sichere Büroberufe haben ihre gesundheitlichen Tücken.
Akademische Berufe, nach Alter Prägung der 70er und 80er Jahre, direkt nach dem Abitur mit bis zu acht Jahren Universität erlernt und mit Mitte zwanzig erreicht, machen auch hier andere Denkweisen notwendig, wenn 45 Beitragsjahre erreicht sein wollen. Hier wäre dann das Renteneintrittsalter 70plus… Natürlich eine „lückenlose Erwerbsvita“ vorausgesetzt, die aber kaum noch anzutreffen ist.
Wenn also die gesicherte Altersvorsorge zunehmend von der Möglichkeit abhängt diese 45 Beitragsjahre voll zu bekommen, aber andererseits die Lebensarbeitszeit immer weiter ausgedehnt wird – je nach Lage der Sozialsysteme – muss ein breites Umdenken eben auch Gesundheitsvorsorge und Absicherung der Arbeitskraft umfassen. Und das nicht nur individuell als Arbeitnehmer, sondern auch als Unternehmen.
Warum?
Im demographischen Wandel wird es zunehmend durch das Ausscheiden älterer Arbeitnehmer der „geburtenstarken Jahrgänge“ (sog. Babyboomer) zu einem Fachkräftemangel kommen. Die Diversifizierung von Berufsbildern der letzten zwanzig Jahre, stringentere und vereinfachte Fachausbildungen und Studiengänge sowie der technologische Wandel hat anforderungs- und bedarfsgegerecht ein Umfeld hinterlassen, das nur durch ständige Überhänge auf dem Personalmarkt abgedeckt werden konnte. Doch eben diese Überhänge, die Masse des Personalangebotes an sich, wird durch den demographischen Wandel aufgelöst. Das Workforce Planning wird zum Management der Mangelressource Arbeitskraft.[3]
Und das letztlich nicht nur die Anzahl betreffend, sondern auch zunehmend den Faktor Arbeitsfähigkeit in verschiedenen Jobrollen!
Volkswirtschaftlich sollte das Thema längst als Gefahr für unsere Wirtschaft erkannt und thematisiert sein, doch plätschert es als Randthema vor sich hin, obwohl hier erhebliche Finanzierungsrisiken lauern und unsere Sozialsysteme zunehmend und nun auch grundsätzlich von der Lösung dieses Dilemmas abhängig sind.
Abhängig auch deshalb, da diese älteren Mitarbeiter etwas anstoßen, planen und umsetzten müssen, über das alle gern und viel sprechen, einfordern und als Vision in den Himmel schreiben, die Digitalisierung.
Doch eben diese ist abhängig von denen, die über das HW- und SW-Wissen der Basis verfügen, von der die Digitalisierung starten soll und muss: von dem was real DA IST, dem Status quo der individuellen Unternehmens-IT…
Digitalisierung ist ein iterativer Prozess beginnend mit der eigenen Alt-Architektur hin zu etwas Neuem. Und in diesen Altsystemen gibt es technische und softwareseitige Lösungen und Schnittstellen, deren Funktion und Technik nicht mehr gelehrt werden (Programmiersprachen!). Oder Abhängigkeiten, die nur noch die kennen, die statt IT noch EDV geschrieben haben. Weil sie damit „großgeworden sind“… Der Glaube, dass Digitalisierungsexperten von den Unis fallen ist zweiseitig falsch gedacht: Es wird sie vom Prinzip und passgenau nicht geben und schon gar nicht in der Menge.
Ergo: Komm aus mit dem, was du hast!
Damit bleiben zunächst zwei Parteien (bis auch der Staat und die politischen Vertreter dort die Gefahr erkennen), die darüber nachdenken müssen wie sie gemeinsam 45 Jahre nutzen können. Den Mitarbeitern wird es um die Rente/Pension gehen und den Unternehmen um den Produktivitätserhalt, die Wettbewerbsfähigkeit und auch um Standorte. Letzteres auch eine Gebiet politischer Handlungskompetenz.[4]
Der Mitarbeiter wird mit Sicherheit darüber nachdenken ob und auch wo er – dann auch im Alter – arbeiten und in welchem Beruf er dann noch arbeiten kann. Letzteres ein Aspekt, der dann zu gesteigerter Fluktuation führen könnte.[5] Auch Lifestyle-Aspekte könnten entscheidend sein.[6]
Das Unternehmen muss im Rahmen seiner Future Workforce Planning daran denken, wo, wann, wieviele Mitarbeiter wegfallen werden. Mitunter auch eine höhere Fluktuation einplanen und ihre Keyplayer besser im Auge behalten müssen. Schlüsselpersonal, das in der Digitalisierung zum Engpass werden wird.
Natürlich wird auch das innerbetriebliche Konfliktpotential zum Teil deutlich steigen. Konflikte, die dann auch von außen in die Unternehmen getragen werden, sobald die Politik den Zusammenhang von drohender Altersarmut und Wählerschaft besser erkennt.[7]
Das in diesem Zusammenhang dann auch die Bewahrung von Arbeitskraft und Produktivitätserhalt für beide Seiten schnell monetär anschaulich, weil nachvollziehbar wird, ist folgerichtig. Und der erste Schritt wäre die Vorsorge für eine gute kontinuierliche Gesundheit. Sie schafft Lebensqualität und (die Möglichkeit der) Altersabsicherung für Mitarbeiter und für das Unternehmen gleich ein Bündel von Vorteilen:
- Produktivitätserhalt
- Fehlzeitenminimierung
- Baustein für Corporate Identity[8]
- Recruitinginstrument im „War for Talents“
- Employer Branding
- Konfliktminimierung
- u.a. Standorterhalt
- Vakanz- und Vakanzzeitenreduzierung
- Absicherung Workforce[9]
- Möglichkeit des positiven Einwirkens auf die Gesundheit der Belegschaft[10]
Doch was hat das alles mit WASSER zu tun?
Es ist ein Beispiel, wie mit wenig viel erreicht werden kann, eben weil kaum jemand darüber nachdenkt, was alles daran hängt. Es ist so selbstverständlich für uns, dass es sauber, verfügbar und gut ist, dass wir uns über Unterschiede keine Gedanken machen. Noch nicht einmal darüber warum wir es so haben, warum wir in Deutschland Mineralwasser(qualität) so schätzen und dass es durchaus auch unbekannte Gefahren gibt.
Ein Wasserverband im Rheinland führte einmal aus, dass das Wasser aus verschiedenen Quellen nicht durch ein und das selbe Rohr geleitet werden darf, da die unterschiedlichen Mineralien im Wasser miteinander reagierten und die Rohre so zerfressen werden würden.
Es war vor dem Zeiten Weltkrieg üblich zur Mittagspause Bier zu trinken. Auch an der Arbeit. Da Bier gebraut (erhitzt!) wurde, galt es im Gegensatz zum Leitungswasser, dessen Qualität weit schlechter war als heute, als SAUBER und daher gesund. Erst der Nationalsozialismus sah das anders und Parteiorganisationen förderten den Mineralwasserausschank bis hin zum Aufkauf und Ausbau von Mineralwasserbrunnen, die dann zum Teil namensgebend für Mineralwasser wurden. Unsere Großeltern bestellten im Restaurant Selterswasser – kein Mineralwasser!
Aspekte, die weithin unbekannt sind, aber Folgen für unseren Verbrauch hatten und haben.
In allem, was wir Essen und trinken ist Wasser verschiedenster Qualität. Manchmal wird das zum Problem, wenn das Grundwasser in Anbaugebieten für Nahrungsmittel belastet ist. Zum Beispiel auch überdüngt wurde. Wasserwerke vermögen hier Wunder zu vollbringen. Wunder, die wir nicht kennen, nicht recherchieren und gar nicht wissen wollen.
Doch da Kostenaspekte in Unternehmen gern diskutiert werden, ist das Wasser ein geeignetes Beispiel um aufzuzeigen, mit wie wenig man gerade auch bei alternden Belegschaften erreichen kann. Warum? Weil ältere Menschen oft vergessen genug zu trinken. Und das Wort Ältere ist dabei flexibel anzusehen. Denn das Bedürfnis zu Trinken nimmt schon recht früh beginnend ab. Die zwei bis drei Liter schafft kaum jemand am Tag – trotz aller Empfehlungen.
Doch wir werden täglich älter, und damit nimmt jährlich – gerade bei sitzenden Tätigkeiten und ohne Ausgleichssport – die Muskelmasse ab. Mit ihr dann die Leistungsfähigkeit – erst physisch und dann auch psychisch – bis dann der Mensch für einen Beruf nicht mehr leistungsfähig genug ist. Man redet dann gern von Lebensabend. Doch dieser verschiebt sich nun nach hinten. Hinein in eine Zeit, wo eben diese Leistungsfähigkeit rapide abnimmt.
Kombiniert man diesen Umstand mit zu wenig Wasser, um die eigene Physiologie am Laufen zu halten, wird schnell deutlich, dass man hier mit wenig viel erreichen kann.
Und wenn man in der Lage ist, besseres Wasser, besser gefiltert oder sogar individuell auf das vom Wasserwerk gestellte Wasser aufbereitetes Wasser zu bekommen, sollte sich auch hier ein positiver Effekt schnell einstellen.
Letzteres auch als Ersatz zum gestellten Mineralwasser für die Belegschaft, das neben „dem Obstkorb“ gern CI-begründend angeboten wird und in Bewerbergesprächen gern als ad-on und corporatefördernd verkauft wird…
Ein Unternehmen braucht nicht mit Sportstudiogutscheinen und Masseurstunden um sich werfen, um schon etwas zu verbessern. Das ist auch gut – keine Frage – nur kann es sich nicht jedes Unternehmen leisten. Auch hier gilt es Augenmaß zu wahren. Ein Augenmaß, das sich aber der Tatsache nicht verschließen kann, dass die Workforce nun ständig älter, gesundheitlich anfälliger und damit auch erlösgefährdender wird. Letzteres ein Umstand, der schnell zu denken gibt.
Dass sich ein Durchlauffilter für knapp zweihundet Euro für ein Büroteam von zwanzig Mitarbeitern schnell rechnet ergibt sich auch aus dem Umstand, dass die gestellten Teebeutel und der Kaffeevollautomat samt Spezialkaffe wesentlich teurer sind als die 99,99% Restfüllung der Tasse…
Die Tendenz hier in den Geschmack des Wasser zu investieren ist bezeichnend für unser Verständnis für Wasser in unserer Physiologie. Und damit auch zum Erhalt unserer Leistung und Leistungsfähigkeit an sich. Gerade auch im und für das Alter.
Viel bewirkt nicht immer viel. Manchmal sind grundlegende und einfache Gedanken schon zielführend. Und das muss alles nicht viel kosten. Die Kenntnis um gewissen Befindlichkeiten, (vergessene) Notwendigkeiten und auch (verkannte) Bedürfnisse kann schnell zu Verbesserungen führen, die allen nutzen. Arbeit erträglicher aber auch produktiver machen.
„Weil einfach einfach einfach ist“ hat als Werbeslogan eines Telefonanbieters nicht funktioniert. Auch der Vergleich mit einem Pantoffeltier hat wenig gebracht, obwohl es nur die Einfachheit der eigenen und beworbenen Tarifstruktur ausdrücken sollte.
Dennoch sind einfache Gedanken oft zielführender in der Umsetzung als komplexe Strukturen, die gut gedacht waren aber zu viele Schritte gleichzeitig erfordern. Die Zielgruppe dann überfordern. Mitunter auch die eigene Bequemlichkeit (Faulheit…?) nicht überwinden helfen.
Daher der Gedanke an das WASSER. Als gesundheitsförderndes Element, das jeder für sich und Unternehmen für ihre Belegschaften sinnhaft, zukunftssichernd und gewinnbringend für sich nutzen können. Täglich. Ohne Aufwand. Nebenbei… Es ist – wie immer – eine Standpunktfrage.[11]
Quellenverzeichnis:
[1] Vgl.: Sascha Rauschenberger: Ein deutsches Märchen: der abgesicherte und verdiente Ruhestand, Conplore Magazine (2016)
[2] Vgl.: Sascha Rauschenberger: Future Work und Versicherungen: Risiko der Absicherung von Arbeitskraft im demographischen Wandel, Conplore Magazine (2015)
[3] Vgl.: Sascha Rauschenberger: Joint Future Work – Ein Tsunami verändert die Arbeitswelt der Zukunft, Conplore Magazine (2015)
[4a] Vgl.: Sascha Rauschenberger: Die Stadtverwaltung 4.0 – Teil 2: Forderungen der Wirtschaft in Zeiten des demographischen Wandels und der Digitalisierung, Conplore Magazine (2015)
[4b] Vgl.: Sascha Rauschenberger: Megatrends und Future Work: Teil 3 – Herausforderungen an Kommunen, Kammern und Verbände für die Arbeitswelt der Zukunft, Conplore Magazine (2014)
[5] Vgl.: Sascha Rauschenberger: Future Work: die Arbeitswelt der Zukunft und die Hürde Gesundheitsvorsorge, Conplore Magazine (2014)
[6] Sascha Rauschenberger: Future Work und Work Life Cycle: Der Zusammenhang von Arbeit und Altersvorsorge unter der Lupe, Conplore Magazine (2014)
[7] Vgl.: Sascha Rauschenberger: Future Work und Megatrends – Herausforderungen und Lösungsansätze für die Arbeitswelt der Zukunft: Ein Kompendium zum demographischen Wandel; Thema 1.2 Konfliktpotentiale in der Future Work S. 18-53, Windsor-Verlag (2014)
[8] Vgl.: Sascha Rauschenberger: Unternehmenskultur: Chance und Risiko der Corporate Culture für das HRM in der Arbeitswelt der Zukunft, Conplore Magazine (2014)
[9] Vgl.: Dr. Achim Wortmann / Sascha Rauschenberger: JOINT FUTURE WORK und Workforce Analysis -die Basis für erfolgreiches Future Workforce Planning, Conplore Magazine (2016)
[10] Wolfgang Hoffmann / Sascha Rauschenberger: Joint Future Work und die Bedeutung der Gesundheitsvorsorge für die Future Workforce als Gestaltungselement der Corporate Identity, Conplore Magazine (2016)
[11] EXKURS: Vgl.: Sascha Rauschenberger: Future Work und die vernachlässigten Ressourcen im Arbeitsmarkt der Zukunft, Conplore Magazine (2014)
Bildquelle: Yusuf Simsek, „Quelle des Lebens“, simsek.ch
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